Dies und das

Diamantene Hochzeit der Eheleute Cramer

Sich aussprechen, wenn etwas im Argen liegt, und verzeihen können, wenn das andere Mal einen Fehler macht, das sind die Grundlagen für eine...
Das Diamantene Ehejubiläum feierten am 22. Mai Jürgen Emil Karl und Erika Cramer. Oberbürgermeister Johannes Arnold überbrachte den beiden Glückwünsche und Geschenke.
Das Diamantene Ehejubiläum feierten am 22. Mai Jürgen Emil Karl und Erika Cramer. Oberbürgermeister Johannes Arnold überbrachte den beiden Glückwünsche und Geschenke.

Sich aussprechen, wenn etwas im Argen liegt, und verzeihen können, wenn das andere Mal einen Fehler macht, das sind die Grundlagen für eine gute, lange Ehe. Erika und Jürgen Emil Karl Cramer leben diese Prinzipien, das merkt man den beiden im liebevollen, freundlichen Umgang miteinander an. Seit 65 Jahren sind die Eheleute verheiratet, am 22. Mai feierten sie das diamantene Ehejubiläum ganz im Privaten im Kreise der Familie mit rund 30 Gästen. Zuvor hatten die Cramers in der Herz-Jesu-Kirche bei Pfarrer Bader das Ehegelübde erneuert. Danach gings in den Urlaub, so dass Oberbürgermeister Johannes Arnold erst in der vergangenen Woche die Gratulationsurkunde von ‚Landesvater‘ Winfried Kretschmann, das Glückwunschschreiben von Stadt und Gemeinderat sowie den flüssigen und den floralen Gruß für die Jubilare vorbeibringen konnte.

Jürgen Cramer ist ein echter Dohlenaze, ein Ettlinger Urgestein, vor 89 Jahren wurde er per Hausgeburt in der Stadt geboren. Er erlernte den Beruf des Korb- und Möbelflechters, arbeitete bei der Spinnerei und später 23 Jahre bei der Stadtgärtnerei. Erika hingegen stammt aus dem Münstertal, „von daheim haben wir den Belchen sehen können“, erzählte sie. Sie war zunächst in der Gubor-Schokoladenfabrik tätig, später dann in einer Gastwirtschaft. Dort traf sie Jürgen, der mit seiner Mutter einen Ausflug in den Schwarzwald machte. „Die Mutter hatte Asthma, die Höhenluft tat ihr gut“. Sie machte den Sohn auf Erika aufmerksam „und es klappte“, wie Jürgen schmunzelnd berichtete. In Moosbronn heirateten die beiden. Dass nur Ettlingen als Wohnort in Frage kam, war klar, denn dort waren die Voraussetzungen einfach besser als im Schwarzwald.

Erika, vier Jahre jünger als ihr Ehemann, arbeitete im Ettlinger Krankenhaus im Küchenbereich, später dann fand sie Arbeit bei der Stadtverwaltung. Viele Jahre sorgte sie als Raumpflegerin für Sauberkeit in den Amtsstuben, im Bauordnungsamt, im Planungsamt, im Rathaus, drei Oberbürgermeister lernte sie kennen. 1996 feierte sie ihr 25-jähriges Dienstjubiläum, 1999 ging Erika Cramer nach 32 Jahren bei der Stadt in Rente.

Lange Zeit waren die Cramers als Statisten bei den Schlossfestspielen tätig: der erste Intendant, Kurt Müller-Graf selbst ‚entdeckte‘ das Ehepaar und lud die beiden zum Vorsprechen ein. Erster Auftritt war dann in der Operette „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach und viele weitere Einsätze folgten, selbst bei einem Filmprojekt mit Opernsängerin Edda Moser in Italien waren die Eheleute gefragt.

Weiteres Betätigungsfeld von Jürgen Cramer war der WCC, dem er sich mit viel Leidenschaft widmete. Unvergessen der Auftritt als Schneewittchen oder später als Verteidiger des OBs vor dem Narrengericht …

Darüber hinaus reisten die Cramers viel, in ganz Europa waren sie unterwegs, auch nach Afrika führte sie die Reiselust. Daheim kümmerten sie sich mit viel Hingabe um den Garten, in dem alles angepflanzt wurde, was lecker war, „da gab es einen richtigen Wettbewerb mit Jürgens Bruder, der den Nachbargarten hatte“, berichtete Nichte Karin Cramer. Mittlerweile hat sie den Garten übernommen, kümmert sich auch zusammen mit Schwester und Schwager um die beiden Älteren, die indes noch sehr selbständig sind und sich weitgehend selbst versorgen. „Gesund bleiben und das Leben gemeinsam weiter genießen, das wünsche ich euch beiden“, so verabschiedete sich OB Arnold vom Jubelpaar.

Erscheinung
Amtsblatt Ettlingen
Ausgabe 24/2024

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Ettlingen

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Panorama
von Stadt Ettlingen
13.06.2024
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