MLP Academics Heidelberg
MLP Academics Heidelberg
69115 Heidelberg
easyCredit BBL, 30. Spieltag

Die MLP Academics erwischen einen rabenschwarzen Tag

Beim 74:94 (40:49) kommen Heidelbergs Korbjäger nicht auf Betriebstemperatur und sind gegen die hungrigen Basketball Löwen Braunschweig chancenlos.
Weathers Braunschweig
Aktivposten im blauen Trikot: Michael Weathers von den MLP Academics zieht hier gegen Braunschweigs starken Nachwuchscenter Sananda Fru zum Korb. Beim 74:94 erleben die Hausherren einen sehr bitteren Abend.Foto: Foto: Lukas Adler

Von Joachim Klaehn

Kurz zusammengefasst:

Es ist ein herber Rückschlag für die MLP Academics: Heidelbergs Korbjäger verlieren deutlich mit 74:94 (40:49) gegen die Basketball Löwen Braunschweig und zeigen im erneut ausverkauften SNP dome (4.410 Zuschauer) eine über weite Strecken der Partie enttäuschende Vorstellung. Am 30. Spieltag finden die Jansson-Schützlinge nie richtig in das für die Playoffs so wichtige Duell. Ganz im Gegenteil: Sie werden von der physischen und schnellen Spielweise der Löwen vom Sprungball weg dominiert, verzeichnen mit nur 37,5 Prozent eine schwache Fieldgoalquote und lassen phasenweise auch defensiv die Zügel schleifen.

Durch die höchste Heimniederlage in dieser Saison im Dome - abgesehen vom 59:87 am 12. Januar gegen den FC Bayern Basketball in der SAP Arena Mannheim - rutschen die MLP Academics in der easyCredit Basketball Bundesliga von Platz drei auf Rang fünf ab, während die Niedersachsen die bisherige Position der Nordbadener einnehmen und sich zudem über den Gewinn des direkten Vergleichs (Hinspiel 72:65 für Heidelberg) freuen dürfen. Die Löwen sind an einem gebrauchten Samstagabend für die Hausherren einfach bissiger, kompakter und konsequenter in all ihren Aktionen. Der Start-Ziel-Sieg der Braunschweiger ist ein Statement. Die Jungs vom Neckar verlassen hingegen mit nachdenklichen Mienen das Parkett. Bis zum Auswärtsmatch am Mittwoch (18.30 Uhr) bei RASTA Vechta heißt es Wunden lecken.

Zahlenspiegel:

Viertelresultate: 19:29, 21:20, 8:18 und 26:27. Beide Seiten verbreiten in der Offensive keinen Glanz. Doch die Quoten sagen schon fast alles aus. Zweier 16/34 gegenüber 24/44 und Dreier 5/22 – 8/24 ergeben eine Fieldqoalquote von 37,5/47,1 Prozent. Rebounds 36/38 – besonders schmerzhaft hierbei, dass die Academics den Gästen 13 Offensivrebounds (!) gestatten. Assists 11/16, Steals 4/8, Turnover 19/11 und Blocks 4/1. Die Braunschweiger zocken es solide runter, verteidigen tough und spielen als Team besser zusammen.

Auffälligste Akteure:

Michael Weathers ist der einzige, der Energie ins Spiel reinzubringen versucht. Die Highlights aus Heidelberger Sicht sind seine spektakulären Blocks. Leider muss er sechs Minuten vor dem Ende mit Foulhöchstzahl das Spielfeld verlassen, weil er zusätzlich ein „Technisches“ aufgebrummt bekommt. In der ersten Halbzeit überzeugt noch Bakary Dibba mit seinem Drang zum Korb, doch auch er taucht zusehends ab. Bei den Löwen ist das Rudel stark. Sechs Akteure punkten zweistellig. Überzeugend tritt der deutsche Nachwuchscenter Sananda Fru auf. Der 21-Jährige mit College-Ambitionen markiert 13 Zähler und krallt sich 11 Rebounds – ein Double-Double der feinen Art.

Statistiken:

MLP Academics: Weathers 14, Dibba 11 (1 Dreier), Osunniyi 10, Horne 9 (1), Seric 7 (1), Mikesell 7, Ersek 5 (1), O’Brien 5 (1), Zipser 4, Keßen 2, Würzner, Rietsch.

Basketball Löwen Braunschweig: Mitchell 15 (3), Scuka 14 (1), Fru 13 (11 Rebounds), Flanigan 12 (2), Njie 11, Crockett Jr. 11 (1), Velicka 7, Schröder 6, Zylka 5 (1), Kalu, Schilling.

Statements:

„Momentan ist unser Energiemanagement richtig schlecht. Wir finden einfach nicht die Energie – wie schon im letzten Spiel gegen Bonn, und heute genauso wenig. Der Spielplan ist hart und bleibt hart, aber wir müssen das mental irgendwie hinkriegen. Die erste Halbzeit heute – alles war einfach schlecht. Die Eins-gegen-eins-Verteidigung war katastrophal, die erste Hilfe kam gar nicht – ich weiß nicht warum. Das war stellenweise wie auf U12-Niveau, gerade was die Hilfe bei Penetrationen angeht. Und immer wenn sie mal einen Wurf vergeben haben, haben wir nicht ausgeboxt – auch das ist eigentlich ein U12-Fehler. Dann holen sie sich den Rebound und wir dürfen einfach nicht 49 Punkte in einer Halbzeit zu Hause kassieren. Ab dann war das Momentum bei Braunschweig, die Energie auch – und wir hatten keine. Wir müssen einfach mental wachsen und irgendwie einen Weg finden, um mit Energie zu spielen.“ – Danny Jansson, Headcoach der MLP Academics

„Ich bin froh, dass wir hier gewonnen haben. Der direkte Vergleich ist nichts, woran wir gedacht haben. Ich glaube, wir haben Heidelberg den Rhythmus ein bisschen weggenommen und im Gegenzug unser angestrebtes, eigenes Spiel gut umgesetzt. Durch diese Leistung haben wir uns eine Position oben in der Tabelle verdient. Ich gratuliere Danny und Heidelberg zu der Saison, die sie spielen und ich wünsche ihnen alles Gute für den Rest der Spielzeit. Ich hoffe, dass sie etwas ganz Besonderes machen werden.“ - Jesús Ramírez, Headcoach der Basketball Löwen

„Wir waren einfach in allem einen Schritt zu langsam, das hat man auch im letzten Spiel gegen Bonn gesehen. Jetzt ist Crunchtime im Playoff-Rennen und solche Spiele darf es nicht geben, sonst werden die anderen Teams daraus Kapital schlagen. Uns fehlt es an Energie und Einsatz, wir wissen, wie wir spielen müssen und haben das wieder nicht umgesetzt. Das war heute ein Schlag in unser Gesicht. Wenn du einen 100-Dollar-Schein auf das Parkett gelegt hättest, hätten wir es nicht geschafft, diesen aufzuheben. Jetzt müssen wir versuchen, ein Comeback mit einem neuen Mindset zu starten. Es sind noch vier Spiele. Wir müssen beweisen, dass wir unbedingt in die Playoffs kommen möchten.“ – Michael Weathers, Guard der MLP Academics

„Unser Fokus galt in diesem Spiel der Defensive. Die Offensive ergibt sich dann zwangsläufig daraus. Wir haben eine homogene Truppe beisammen. Unser Coaching-Team hat uns großartig auf Heidelberg vorbereitet. Wir sind wettbewerbsfähig und haben nun das klare Ziel, uns den Heimvorteil in den Playoffs zu sichern.“ – Tre Mitchell, Forward der Basketball Löwen

Nächstes Spiel:

31. Spieltag, 30. April (Mittwoch, 18.30 Uhr): RASTA Vechta – MLP Academics Heidelberg.

Erscheinung
exklusiv online

Orte

Heidelberg
Mannheim
Altlußheim
Angelbachtal
Bammental

Kategorien

Basketball
Sport
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