Mit den „Perlen des Glaubens“ schenkten Clemens Bittlinger und seine musikalischen Freunde in der letzten Woche den Besuchern in der katholischen Kirche einen ergreifenden Konzertabend, der weit mehr war als einfach nur vorgetragene Lieder und Texte. Es war ein Abend, der tief ins Herz ging, man sich selbst mehr lieben und schätzen lernte und seinen Glauben sehr intensiv erleben und spüren durfte. Im Mittelpunkt des Abends stand ein kleines, einfaches Perlenarmband. Ein Armband, das vielleicht auf den ersten Blick wirkte wie viele weitere. Perlen, die in verschiedenen Farben aneinander gereiht sind und dabei doch so viel zu erzählen hatten.
Mit dem Lied „Komm herein“, lud Clemens Bittlinger die Besucher in die Welt der Perlen ein. 18 Stück davon zieren das Armband, welches der Pfarrer und Liedermacher einmal von dem schwedischen Bischof Martin Lönnebo erhalten hatte und das ihn zu diesem Konzert inspirierte. „18 Perlen, für Hand und Herz. Jede hat einen Namen und eine Bedeutung. Jede hat ein Geheimnis und öffnet einen neuen Ausblick auf das Leben. Dem Geheimnis auf der Spur, entdecken wir die Perlen des Glaubens“, sagte Bittlinger zu Beginn. Er bezeichnete das Armband als „Glauben zum Anfassen“ und sogar als eine „neue Variante des Rosenkranzes“. Tatsächlich haben sich einige der Zuhörer vor dem Konzert bereits ein Armband gekauft, damit sie die jeweiligen Perlen auch fühlen konnten. Nach dem Lied „Diese Perlen“, wanderte die Aufmerksamkeit zu der großen goldenen Gottesperle. Dazu sprach Clemens Bittlinger in der Rolle eines Pilgers, der Gott suchte und sich die Frage stellte, ob es diesen überhaupt gibt. Bettina Alms, die an der Flöte und an der Geige das Programm grandios umrahmte, lieh ihre Stimme in den Dialogen immer wieder einem Engel. Dieser sagte zu dem Pilger: „Schau, das ist die goldene Gottesperle. Sie ist die schönste und größte von allen. So wie sie das Band zusammenhält, so hält Gott dich“. Um den Texten noch mehr Stimmung zu verleihen, wurden diese, genau wie die Lieder, von Clemens Bittlinger an der Gitarre, von David Plüss am Piano und David Kandert an den Perkussions begleitet. Bettina Alms bereicherte den Abend, neben dem Spiel ihrer Instrumente, auch mit ihrer klaren Stimme und ihrem Gesang. Man spürte die Harmonie und die grandiose Abstimmung der Künstler, was dem Konzert eine ganz besondere Note verlieh.
Als eine der wichtigsten Perlen bezeichnete Bittlinger die „Perle der Stille“, die man gleich sechsmal an verschiedenen Stellen am Armband findet. Auch hier, und auch bei allen anderen Perlen, gab der Engel dem Pilger Antwort auf seine Fragen und erklärte, dass es guttue, immer wieder seinen Atem zu spüren und dabei den Weg in die Stille zu gehen. Genau wie im richtigen Leben. Weiter findet man am Armband die „Ich-Perle“, die „Tauf-Perle“, die „Wüsten-Perle“, die „Perle-der Gelassenheit“, zwei „Perlen der Liebe“ und drei „Perlen der Geheimnisse“. Gleichzeitig, als vor den Fenstern der Kirche der dunkle Abendhimmel das Licht des Tages wegnahm, kam man zu der „Perle der Nacht“, die zeigte, dass es auch Schmerz, Leid und den Tod gibt. Doch genau wie an Ostern steht auch hier am Ende die „Perle des Glaubens“, die Auferstehung, welche uns das Tor nach Hause öffnet.
Mit einem großen Applaus zeigte das Publikum den Künstlern ihre Anerkennung und auch Dankbarkeit für diesen schönen und kraftvollen und auch humorvollen Abend, bei denen allen immer wieder dazu eingeladen wurden mitzusingen. Auf einer großen Leinwand waren die Texte zu sehen und man hörte die Freunde in den Stimmen der Gäste. Keine Frage, dass diese sich am Ende noch auf eine Zugabe freuten. Hierbei spielte Bettina Alms, begleitet von David Plüss und David Kandert auf der Flöte ein Stück von Johann Sebastian Bach und zeigte dabei nochmals ihr großes Können, genau wie während des Konzertes, als sie Amazing Grace zum Besten gab. Clemens Bittlinger gab mit „Sei behütet auf deinen Wegen“ den Menschen den Frieden mit nach Hause, den er aber vor allem den Menschen wünschte, die sich aktuell in Kriegsgebieten befinden.
Anne Assmann freute sich sehr, dass Clemens Bittlinger und seine Freunde das Jubiläumsjahr des Katholischen Bildungswerkes mit diesem wunderbaren Konzert bereicherten und so vielen Menschen einen wunderschönen, kraftvollen und intensiven Abend schenkten. Am Ende signierte Bittlinger auch noch zahlreiche Bücher und CDs, damit das Konzerterlebnis auch zuhause noch nachklingen kann.
K.D.