Die Trümpfe Schempp und Appich – Full House

So voll wie lange nicht mehr, war die Kelter bei dem von KiG veranstalteten Konzert „We love to swing“ mit Susanne Schempp und Peter Appich. Für die Zuhörer hat sich der Besuch in hohem Maße gelohnt. Sie konnten am Klavier einen Peter Appich erleben, der über sich hinauswuchs. Er spielte dynamisch mitreißend, zum Teil sehr virtuos, aber immer sauber phrasierend. So swingte sein Klavierspiel und riss das Publikum mit. Seine besondere Stärke waren die Balladen, die er wunderbar musikalisch gestaltete. Es ist die besondere Qualität von Peter Appich am Klavier, dass er genau hört, was seine musikalische Partnerin gestaltet und dadurch einfühlsam und exakt begleitet.

Susanne Schempp, vielen schon lange bekannt als junge Sängerin bei Honey Pie, zeigte ihre enorme Erfahrung als Jazzsängerin. Mal rauchig, dann wieder klar perlend präsentierte sie die enorme Bandbreite ihrer Stimme. Bluesig schwer improvisierte sie eine wunderbare Melodielinie im Woozy-Blues. Gemeinsam lehnten sich die beiden Musiker zurück bei Honeysuckle Rose und zeigten zum Schluss nochmals ihre außergewöhnliche Stärke im hervorragend aufeinander abgestimmten Musizieren.

Auch wenn der Energieverlust bei Peter Appich nicht offensichtlich war, wussten seine jungen Klavierschüler, wie sie ihm eine Freude bereiten können. Plötzlich brachten sie während der Aufführung für ihren Klavierlehrer, den sie sehr verehren, ein gutes Vesper auf die Bühne. Sie wissen halt, wie man Peter Appich eine Freude machen kann.

Die Gäste wurden zeitweise ganz unruhig bei diesem Konzert. Die Füße bewegten sich im Takt, einige Stühle wippten gefährlich und manche Zuhörer ließen sich zum Schnipsen mitreißen. Doch in diesem abwechslungsreichen Programm gab es eben auch wunderbare Balladen, in denen die Zuhörer dahinschmelzen konnten. Ein gelungener Abend mit einem berührenden kammermusikalischen Jazzkonzert!