Das Gasthaus „Zum Ochsen“ macht dicht und in dessen Räumlichkeiten öffnet eine vegane Dönerbude mit Thai-Massage und Apothekennotdienst – dieses Szenario ist zwar nur der Phantasie der TBR-Theatergruppe „Die Wei’Schtengl“ entsprungen, das örtliche Kneipensterben darf jedoch als Tatsache gewertet werden. In der Gemeindehalle herrschte bei den insgesamt vier Aufführungen jedenfalls beste Stimmung. Schließlich haben die Darsteller unter der Regie von Reinhardt Giebel in ihrem aktuellen Stück des Autors Christof Martin auch gesangliche Höhepunkte präsentiert. Als im Ochsen der Superstar zur Rettung des Gasthauses gesucht und eigens dafür ein Gesangswettbewerb auf den Plan gerufen wurde, ist sogar die biedere Lammwirts-Emma (Cornelia Poltmann) musikalisch zur Höchstform aufgelaufen. Auch die Ochsen-Wirtin Marianne Büchle (Sandra Wiesinger) zeigte gesangliches Talent und ihr Mann Hermann (Frank Müller) intonierte ebenfalls gefühlvoll den Niedergang der örtlichen Kneipenkultur. Nach Helene Hügele (Sigrid Schmiedt) musikalischer Hommage an vergangene Zeiten waren die Zuschauer dermaßen begeistert, dass sie die Sängerin aus Kleinaspach erst nach einer Zugabe von der Bühne entließen. Als die beiden Showsternchen Chantal Scheifele (Thomas Forch) und Sarah o’Konrad (Sabine Hennig) von „99 Kochrezept“ sangen und dazu noch als optische Schmankerl glänzten, stand einem äußerst amüsanten Gesangswettbewerb freilich nichts mehr im Wege. Zumal Berta Kreuzwäg (Margrit Keller) dafür engagiert im Flecka geworben hat. Der stets durstige „Ochsen“-Stammgast Achim Affentäle (Axel Opitz) hatte durchaus Qualitäten als spontaner Moderator, allerdings funkte ihm der Licht- und Tontechniker Toni (Gerald Marx) das eine oder andere Mal dazwischen. Einzig Gernot Graf von Kiesgrub (Peter Eisele) hatte das uneingeschränkte Mitleid des Publikums. Denn der Kontrahent des Ochsenwirts und Macher der veganen Dönerbude litt gefühlt minütlich an einer anderen schweren Krankheit. Das siebte Stück der TBR-Theatergruppe ist beim Publikum sehr gut angekommen und die „Wei’Schtengl“ bedanken sich bei allen Unterstützern, Mitmachern, Helfern sowie Sponsoren, die zum Erfolg beigetragen haben. Ein Dank gilt ebenso den Vereinskollegen, die auf so manche Übungsabende verzichtet und somit die vorbereitenden Proben auf der Bühne möglich gemacht haben.
Text und Fotos: Die Wei‘Schtengl