Die Würde ist unantastbar – und doch verletzbar und bedroht

Im Evangelium des 5. Fastensonntags begegnet uns Jesus, der die Ehebrecherin ernst nimmt und sich schützend vor sie stellt: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“, ruft er den Pharisäern entgegen, die sie öffentlich verurteilen. Jesus gibt ihr die Würde zurück und traut ihr zu, sich ändern zu können. Die Würde als höchstes Gut unseres Zusammenlebens bildet den unveräußerlichen Wert eines jeden Menschen. Und dennoch wird sie vielerorts missachtet, werden Menschenrechte entzogen und Grundbedürfnisse übergangen. Wir können uns fragen: Wo werden in meinem Umfeld Menschen unwürdig behandelt?

Die Misereor-Fastenaktion lenkt unseren Blick auf die tamilischen Männer, Frauen und Kinder in den Bergregionen Sri Lankas. Seit der Kolonialzeit hat sich ihre Situation kaum verändert. Ihnen fehlt der Zugang zu Bildung, zu Sozialleistungen, zum Gesundheitswesen und die Möglichkeit, sich ein Einkommen aufzubauen. Misereor und die Projektpartner vor Ort befähigen die Menschen, in eine selbstbestimmte Zukunft zu gehen. Unsere Spenden helfen mit, dass diesen Menschen Würde zukommt. Pfarrer Pius Angstenberger