Der Frühling rückt näher - es war also Zeit für die Whisky Spring, die größte Veranstaltung der Region für Liebhaber und Liebhaberinnen des Whiskys. Vom 14. bis 16. Februar wurde das Schwetzinger Schloss mit seinem Nordzirkel bereits zum elften Mal zum Hotspot für Whiskyliebhaber. Und erneut ein Erfolg.
Whisky-Messen bieten bekanntlich hervorragende Möglichkeiten, um neue Abfüllungen zu entdecken und zu probieren. Das Publikum dieser Messe wird zunehmend vielfältiger; während die Besucher früher überwiegend aus der Region stammten, reisen mittlerweile Menschen aus ganz Deutschland und sogar aus anderen Ländern an.
Whisky wird oft als „Wasser des Lebens“ bezeichnet. In seinen keltischen Ursprüngen hieß Whisky „Uisge beatha“, was wörtlich übersetzt „Wasser des Lebens“ bedeutet. Mit der Zeit wurde der Begriff ins Englische als „Whisky“ übernommen. Die Kunst der Whisky-Destillation geht bis ins Mittelalter zurück, als sie in Klöstern ausgeübt wurde. Abgesehen von seiner Rolle als Genussmittel hatte Whisky damals durchaus auch einen medizinischen Nutzen. In der Produktion unterscheiden sich Scotch, Bourbon oder Irish Whisky nur geringfügig, da Whisky stets aus einer Basis von Getreide, Wasser und Hefekulturen hergestellt wird. Die Unterschiede liegen vor allem in den Destillationstechniken. Schottische Whiskys werden in traditionellen Kupferbrennblasen, den sogenannten Pot Stills, destilliert, während Bourbon oder Grain-Whiskys in Destillationskolonnen produziert werden, die eine kontinuierliche Destillation ermöglichen. Auch in der Lagerung gibt es Unterschiede: Schottische Whiskys reifen in bereits genutzten Fässern, während für Bourbon-Whisky ausschließlich neue, ausgebrannte Fässer aus amerikanischer Eiche verwendet werden.
Die Idee zur Veranstaltung der Whisky-Spring im Ambiente des Schwetzinger Schlosses stammt von Joachim „Joe“ Seidel, eigentlich Softwareentwickler von Beruf. Der mittlerweile in Schwetzingen lebende ehemalige Oftersheimer erklärt: „Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee. In unserer Umgebung gab es keine Whisky-Messe. Als Whisky-Liebhaber kam mir der Gedanke, dass das Schloss in Schwetzingen der perfekte Ort dafür wäre. Dank meiner regelmäßigen Besuche von Whisky-Messen habe ich viele Kontakte geknüpft, und ich konnte nachfragen, ob diese Kontakte bereit wären, an einer Messe in Schwetzingen teilzunehmen.“ Seidel setzte seine Idee in die Tat um, und seit mittlerweile 11 Jahren fungiert das Schwetzinger Schloss als fester Austragungsort für die Whisky Spring.
Derzeit sind 40 Whisky-Aussteller auf der Messe vertreten, die sowohl als Genuss- als auch Verkaufsmesse dient. Etwa 1400 verschiedene Whisky-Sorten stehen an den drei Ausstellungstagen für die rund 3000 Besucherinnen und Besucher zur Verkostung bereit. Inzwischen reisen Whisky-Enthusiasten aus der näheren Umgebung, aus ganz Deutschland sowie aus Ländern wie Österreich, der Schweiz, Frankreich und Luxemburg an. „Über 1000 Aromen können probiert werden. Die Verwendung von Eichenfässern und deren vorheriger Inhalt führt zu einem schier endlosen Spektrum an Geschmacksrichtungen. 99 Prozent der Produkte, die wir ausstellen, stammen aus Schottland, das mit seinen 130 Brennereien eine unerschöpfliche Auswahl bietet“, so Joachim Seidel weiter. Im vollbesetzten Nordzirkel des Schlosses sind die Stände der Whisky-Produzenten und -Importeure stark frequentiert, und die Besucher nutzen die Gelegenheit, neue Produkte zu probieren. Direkt vor Ort sind Käufe möglich oder später auch in den bei den Whisky-Insidern bekannten Fachgeschäften. (gk)