Heuer spielten wir als Tabellenzweiter gegen die Nummer drei in Gerabronn, das bedeutet Start gegen 9.00 Uhr, um rechtzeitig bis 10.00 Uhr da zu sein.
Es hat ja noch nie ein gesunder Schachspieler eine Partie verloren. Der kranke Gerabronner Wolfram musste gegen Niclas antreten und bescheinigte ihm unorthodoxes Spiel: Niclas ließ seinen König in der Mitte und griff an beiden Flügeln an. Nach nicht ganz zwei Stunden hatte der gesunde den kranken Schachspieler vor die Wahl Matt oder Damengewinn gestellt. Karlheinz hatte mehr Raum am Damenflügel und ergriff die Chance auf der anderen Seite eine Figur für drei Bauern zu gewinnen. Schwarz gab noch einen Turm und hoffte auf Schwindelchancen. Nachdem sich der Rauch um Fesselungen und Abzüge gelegt hatte, war der Materialvorteil da, aber die Kompensation weg. Ähnlich verhielt es sich bei Eduard H.: nur war er der Leidtragende, der lediglich zwei Bauern für die Figur hatte. Dafür durfte einer seiner Agrarfachleute seinen Marschallstab aus dem Tornister ziehen und damit war Eduards Sieg nur noch Formsache. Eigentlich hatte Jan schon in der Eröffnung Material eingesammelt und manche hatten den Sieg gedanklich schon ins Formular eingetragen. Sein Gegner wehrte sich hartnäckig, aber stand letztlich auf verlorenem Posten. Als auch er einen Bauern durchzubringen drohte, streckte sein Gegner die Waffen. Dann gab es noch zwei Endspiele: Andi belagerte den Isolani mit dem Springer, sein Gegner überlegte, ob er doch noch gewinnen kann und zog seinen Springer so, dass er mit der Deckung des Bauern und des Springers überlastet war: Remis. Eduard L. spielte ein Endspiel T+S+2B gegen L+S+4B. Dann war es noch T gegen L+2 verbunden B. Und tatsächlich schaffte er es beide Bauern einzusammeln und Matt nebst Läufergewinn zu drohen, wobei sich nur eines vermeiden ließ.
Damit ist der Sieg mindestens um einen halben Punkt zu hoch ausgefallen, aber so konnten wir uns vom Tabellennachbarn absetzen und sind die einzige Mannschaft, die – bisher – alle Begegnungen gewinnen konnte.