Kultur

Ein angemessenes Geschenk zum 100. Geburtstag

Raiffeisenbank weiht vor 25 Jahren ein neues Dienstleistungscenter ein In Deutschland gibt es erstmals weniger als 20.000 Bankfilialen, 945 oder 4,6 Prozent...
Der vor 25 Jahren im Ortskern errichtete Neubau ist heute Standort der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz eG
Der vor 25 Jahren im Ortskern errichtete Neubau ist heute Standort der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz eGFoto: jd

Raiffeisenbank weiht vor 25 Jahren ein neues Dienstleistungscenter ein

In Deutschland gibt es erstmals weniger als 20.000 Bankfilialen, 945 oder 4,6 Prozent weniger als noch vor Jahresfrist. „Die zunehmende Verbreitung des Online-Bankings sowie der weiterhin bestehende Kostendruck führten zu einer Verschlankung des Filialnetzes in quasi allen Bankensektoren“, stellte jüngst die Bundesbank fest. In Reilingen sind Sparkasse und Vereinigte VR Bank glücklicherweise nach wie vor in zentraler Ortslage mit einer physischen Zweigstelle vertreten, wo bankenspezifische Dienstleistungen vorzugsweise persönlich beansprucht werden können.

Für die damalige Raiffeisenbank (heute Vereinigte VR Bank Kur- und Rheinpfalz eG) hatte das vor 25 Jahren in der Hauptstraße 74 errichtete Gebäude noch einen ganz anderen Stellenwert. Der im 100. Jahr ihres Bestehens am 30. Oktober 1999 eröffnete Neubau mit etwa 300 Quadratmeter Nutzfläche trug die aufwertende Bezeichnung „Raiffeisenbank-Dienstleistungscenter“. Im Laufe der Jahre konnten immer mehr Dienstleistungen bequem online von zu Hause oder unterwegs abgerufen werden. Der persönliche Kontakt in der Bankfiliale und zu den Reilinger Bürgerinnen und Bürgern blieb aber bis heute erhalten.

Über 3.000 Besucher zog der Neubau mitten im Herzen der Gemeinde, unmittelbar neben der katholischen Kirche Sankt Wendelin, bei einem Tag der offenen Tür an. Die damaligen Korrespondenten sahen in dem Gebäude eine gelungene Verbindung historischer Bausubstanz mit einem modernen Geschäftsbau. Als auffallend beschrieben wird auch die in der Region einzigartige Kombination von Dienstleistungsangeboten. Kein Wunder also, wenn zur vorausgehenden Einweihungsfeier der „architektonischen und funktionalen Attraktion“ (Zitat SZ) der Reilinger Ortskernsanierung eine große Anzahl von geladenen Gästen gekommen war.

Noch ehe das Gebäude betreten werden konnte, überreichte Ralf Bender als Architekt den traditionellen Schlüssel in einer originellen Form an die Raiffeisenbank als Bauherrin. Frisch am Morgen gebacken, erhielten die seinerzeitigen Bankvorstände Friedrich Feth und Peter Maier den Schlüsselbart, die Aufsichtsratsmitglieder den oberen Teil und die Mitarbeiter der Genossenschaftsbank das Zwischenstück. Zu den Klängen des Spielmannszuges der freiwilligen Feuerwehr unter der Leitung von Claus Wendlik zerschnitten anschließend die Bankvorstände das rot-weiße Band und öffneten so den Zugang zur neuen Schalterhalle der Zweigstelle der Raiffeisenbank.

Moderner Geschäftsbau mit innovativen, technischen Neuerungen

Stellvertretend für die vielen Ehrengäste freute sich Feth über die Anwesenheit von Bürgermeister Walter Klein und dessen französischen Kollegen Thierry Brunet aus der Partnergemeinde Jargeau. Gekommen waren aber auch die Altbürgermeister Helmut Müller und Francois Landré, Gemeinderäte beider Gemeinden, sowie Käte Baumann, Inge Bender und Christel Hardung als Mitbesitzerinnen des neuen Gebäudekomplexes. Friedrich Feth würdigte die Leistungen von rund 20 Firmen und Handwerksbetrieben sowie der Architekten und Fachingenieure. Nach einem Rückblick auf die lange Planungsphase und relativ kurze Bauzeit übergab der Sprecher des Vorstandes die Bankfiliale an deren zukünftigen Leiter, Werner Brandenburger. Für den Aufsichtsrat stellte dessen Vorsitzender Friedrich Eichhorn zufrieden fest, dass der Neubau, wie auch die Raiffeisenbank, gut zu Reilingen passe.

Reilingen könne sich freuen, so der damalige Bürgermeister Walter Klein, dass es gelungen sei, dieses Dienstleistungszentrum in der Ortsmitte anzusiedeln. Das sei eine besondere Bereicherung für die Gemeinde und eine Aufwertung für den alten Ortskern. Als Bestandteil der Ortskernsanierung gehöre das Bauprojekt zu den vielfachen Bauvorhaben, die mit Sanierungsmitteln unterstützt werden konnten.

Alfred Lubos von der Genossenschaftsbank nannte es beispielhaft, dass in dem Neubau die modernsten technischen Einrichtungen und Anlagen installiert wurden. Das gelte für den Schalter, wie auch für den Selbstbedienungsbereich. So sei die Raiffeisenbank Reilingen eine der ersten Banken in der Region, die einen öffentlichen Internet-Terminal anbieten. Schon nach fünf Jahren war diese Technik überholt.

Wie der Chronist in jenen Tagen berichtete, war es den Ehrengästen möglich, bei einem Rundgang durch das Gebäude nicht nur die neue Bankfiliale zu besichtigen, sondern auch die dort angesiedelten Rechtsanwalts- und Steuerberatungskanzleien, ein Architekturbüro und ein hochmodernes Multimedia-Labor. Dort wurde in einer Multivisionsschau gezeigt, wie aus einer alten Dorfbäckerei und dem Geburtshaus von Fritz Mannherz (Bürgermeister von 1953 bis 1971) ein Dienstleistungscenter wurde.

Auf großes Interesse seien auch die zukunftsweisenden Techniken für die Klimaanlage gestoßen, schreibt der damalige Autor. So finde der Temperaturaustausch mit zwölf Grad kaltem Wasser statt, das aus einem 16 Meter tiefen Brunnen unter dem Gebäude abgepumpt werde. Der Betrieb dieser innovativen Klimaanlage wurde übrigens schon vor zehn Jahren wieder eingestellt. (jd)

Quelle: SZ

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Ausgabe 43/2024

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von Gemeinde Reilingen
24.10.2024
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