Sommerempfang 2025
Am Freitag, den 11. Juli, lud Bürgermeisterin Martina Fehrlen bei bestem Wetter zum traditionellen Sommerempfang der Gemeinde Urbach ein. Zahlreiche Gäste aus Politik, Ehrenamt, Kirche und Vereinen folgten der Einladung, darunter der Landtagsabgeordnete Jochen Haußmann, Vertreter benachbarter Kommunen, Ehrenbürger Johannes Fuchs sowie aktuelle und ehemalige Gemeinderätinnen und Gemeinderäte.
In ihrer Rede betonte Bürgermeisterin Fehrlen, wie wichtig es sei, die Herausforderungen der Gegenwart mit Leidenschaft, Verantwortungsgefühl und Augenmaß anzugehen. Besonders die Hochwasserereignisse im Mai und Juni des vergangenen Jahres hätten gezeigt, wie verwundbar Gesellschaft und Infrastruktur sind, aber auch, „wie stark unsere Gemeinschaft ist“.
Die Bürgermeisterin sprach zentrale Zukunftsaufgaben der Gemeinde an: Hochwasserschutz, Wohnraumschaffung, Integration Geflüchteter, Ausbau von Kindergartenplätzen, Digitalisierung sowie den demografischen Wandel, der bis 2035 zu einer deutlichen Zunahme der älteren Bevölkerung führen wird. Sie mahnte zu klugen, manchmal unbequemen Entscheidungen, immer getragen von der Haltung: „Politik ohne Leidenschaft ist wie ein Kompass ohne Nadel – richtungslos.“
Besondere Anerkennung galt dem Ehrenamt, das sie als „unbezahlbar“ würdigte – denn es lebt von „Herz, Haltung und Hingabe“. Sie rief dazu auf, das Ehrenamt nicht als Bürde, sondern als Chance für persönliche und gesellschaftliche Entwicklung zu verstehen.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Posaunenchor Urbach. Für einen besonders stimmungsvollen Moment sorgte zu einem späteren Zeitpunkt des Abends der Männerchor des Gesangvereins Eintracht Urbach 1925 e. V., der ganz spontan mit einem Liedbeitrag überraschte – musikalisch, herzlich, aus der Mitte der Gemeinde.
Höhepunkt des Sommerempfangs war die Verleihung der Bürgermedaille an Hermann Beck für sein herausragendes Engagement.
Für sein außergewöhnliches Engagement wurde Hermann Beck mit der Bürgermedaille der Gemeinde Urbach ausgezeichnet. Beck lebt seit 1978 in Urbach und ist diplomierter Ingenieur für Keltereitechnik sowie weltweit anerkannter Fachmann. Besonders prägend ist sein Einsatz für das Urbacher Mostseminar, das er 1985 mitinitiiert hat, um die Qualität und Bedeutung des Mostes sowie der Streuobstwiesen zu stärken. Mit Fachwissen, Humor und Leidenschaft brachte er den Teilnehmenden den Most und seine Heimat näher. Auch der Gemeindewengert am Linsenberg trägt seine Handschrift – mit seiner Empfehlung für die umweltschonende PIWI-Rebsorte Cabernet Cortis. Bürgermeisterin Fehrlen würdigte Beck als Vorbild, das mit Herz, Fachverstand und Humor die Gemeinde bereichert und Identität stiftet.
Darüber hinaus wurde an sieben Personen der Ehrenbrief der Gemeinde Urbach verliehen:
Eugen Heinrich – Handwerkliche Tatkraft für Urbach
Eugen Heinrich wurde mit dem Ehrenbrief der Gemeinde Urbach ausgezeichnet. Er ist seit Jahren Anlaufstelle für handwerkliche Lösungen in Urbach – ob die Senioren-Holzwerkstatt, Werkstattprojekte für Kinder oder Reparaturaktionen im Repaircafé. Laudatorin Bärbel Baumgärtner betonte seine ruhige, pragmatische Art, die viele Projekte zum Erfolg bringt und den Zusammenhalt über alle Generationen hinweg fördert.
Hans-Peter Kaiser – Macher mit Herz für Mobilität und Senioren
Hans-Peter Kaiser erhielt den Ehrenbrief der Gemeinde Urbach für sein vielfältiges Engagement in der Seniorenarbeit. Als Motor hinter dem Bürgerbus FUKA ermöglicht er vielen Menschen Mobilität im Alltag. Laudatorin Ursula Jud erkennt darüber hinaus auch sein Wirken in zahlreichen Vereinen und Gremien, die besonders Senioren und Familien unterstützen, an. So trägt Herr Kaiser maßgeblich zur Lebensqualität in Urbach bei.
Jürgen Rube – Leidenschaftlicher Jugendtrainer im Fußball
Jürgen Rube wurde für 35 Jahre ehrenamtliches Engagement im SC Urbach mit dem Ehrenbrief ausgezeichnet. Er bringt Kindern und Jugendlichen nicht nur fußballerisches Können bei, sondern vermittelt auch Werte wie Teamgeist, Fairness und Durchhaltevermögen. Laudator Thomas Mihalek dankte ihm für seinen wertvollen und selbstlosen Einsatz für die Gemeinde Urbach und ihre Jugend.
Stefan Schöberl – Stilles Fundament der Feuerwehr
Stefan Schöberl erhielt den Ehrenbrief der Gemeinde Urbach für über 40 Jahre Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr Urbach. Als Gerätewart sorgt er zuverlässig dafür, dass Technik und Ausrüstung stets einsatzbereit sind. Laudatorin Sandra Bührle dankte ihm für seinen bescheidenen, kontinuierlichen und verantwortungsvollen Einsatz für die Sicherheit der Gemeinde.
Martin Schuler – Wandel und Zusammenhalt im Chor
Für 25 Jahre Vorstandsarbeit bei der Eintracht Urbach 1925 wurde Martin Schuler mit dem Ehrenbrief geehrt. Er hat den traditionsreichen Männerchor maßgeblich modernisiert und mit der Gründung gemischter Chöre dem Verein neuen Schwung verliehen. Laudatorin Ursula Jud betonte, sein Engagement habe die musikalische Gemeinschaft offener, lebendiger und zukunftsfähig gemacht.
Franz Türk – 60 Jahre Eintracht Urbach
Franz Türk erhielt den Ehrenbrief der Gemeinde Urbach für 60 Jahre Mitgliedschaft und unermüdliches Engagement bei der Eintracht Urbach 1925. Ob als Jugendleiter, 2. Vorstand oder heutiger Abteilungsleiter des Männerchores – er prägt den Verein seit Jahrzehnten mit Organisationstalent, musikalischem Können und großem Herz. Laudatorin Ursula Jud würdigte ihn als „Herzstück, Taktgeber und Konstante“ des Vereins.
Jens Weber – Herz und Seele der Fahrradwerkstatt
Jens Weber wurde mit dem Ehrenbrief der Gemeinde Urbach ausgezeichnet. Als Leiter der Fahrradwerkstatt hilft er seit Jahren Menschen aus Urbach und dem ganzen Wieslauftal mit handwerklichem Können, Organisationstalent und großem Herz. Laudatorin Bärbel Baumgärtner bezeichnete ihn als „Herz und Seele der Werkstatt“, der nicht nur Fahrräder repariert, sondern auch Hoffnung, Würde und Gemeinschaft schenkt.
Ein herzlicher Dank gilt dem Organisations-Team und im besonderen Maße dem Geschichtsverein Urbach, der mit liebevoll ausgewählten historischen Holz-Wägen zur Dekoration beigetragen und dem Empfang eine besonders authentische Note verliehen hat.
Am Ende des Abends war es genau das, was eine starke Gemeinde ausmacht: Raum für Anerkennung, Austausch und ein herzliches Schwätzle.