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Ein Walldorfer Kleinod mit beeindruckender Artenvielfalt wird unter Schutz gestellt

20 Jahre hat es gedauert, bis sich die Storchenwiese so entwickelt hat, wie sie heute von den Walldorfern und Walldorferinnen geschätzt wird. Das Rezept,...
Fraktionsvorsitzende Dr. Andrea Schröder-Ritzrau – im Hintergrund die Walldorfer Storchenwiese
Fraktionsvorsitzende Dr. Andrea Schröder-Ritzrau – im Hintergrund die Walldorfer StorchenwieseFoto: SPD-Walldorf

20 Jahre hat es gedauert, bis sich die Storchenwiese so entwickelt hat, wie sie heute von den Walldorfern und Walldorferinnen geschätzt wird. Das Rezept, um das zu erreichen? Einfach in Ruhe lassen! Die Storchenwiese ist durch konsequente Pflege und Mähmanagement in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Brut- und Rastgebiet für über 80 Vogelarten geworden – danke an dieser Stelle für die heutigen Beratungsunterlagen. Die Würdigung des Gebietes ist wirklich sehr schön zu lesen.

Die Artenvielfalt mit über 200 Blütenpflanzen, 180 Insekten, darunter knapp 90 Schmetterlingsarten, ist beeindruckend und die 59 Arten, die von der Roten Liste beziehungsweise der Vorwarnliste bei uns vertreten sind und sich bei uns auf der Storchenwiese richtig wohlfühlen, brauchen natürlich unseren Schutz.

Die SPD billigt daher den Satzungsentwurf zur Unterschutzstellung der Storchenwiese als „geschützter Landschaftsbestandteil“. Wir stimmen der Offenlage und der parallelen Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange zu.

Um den derzeitigen guten Zustand zu sichern und die Storchenwiese als bedeutendes Biotop konsequent weiterzuentwickeln, hat zwar die NABU-Ortsgruppe Walldorf-Sandhausen 2018 vorgeschlagen, die Storchenwiese sogar als Naturschutzgebiet auszuweisen und einen entsprechenden Antrag beim Regierungspräsidium Karlsruhe zu stellen. Dieser Antrag kam für das RP nicht in Frage – also helfen wir uns mit einer „einfachen“ Unterschutzstellung.

Ich selber gehe oft und gerne um die Wiese und lasse meinen Blick darüber schweifen. Ich war noch nie versucht, hineinzugehen, und ich denke, wir bekommen es ohne zu strenge Regeln hin. Gemeint ist hier ein Betretungsverbot, das wir nach Meinung der SPD-Fraktion nicht brauchen. Bekanntlich ist die Einsicht deutlich effektiver als eine Strafe. Wir würden uns freuen, wenn die Walldorfer und Walldorferinnen den Bericht zum Biotop lesen, diese Unterschutzstellung auch begrüßen und sich in dem Bereich eben entsprechend verhalten.

Tatsächlich haben wir in der Fraktion noch einen weiteren Aspekt diskutiert. Immer wenn der Mensch in Ökosysteme eingreift, kommt es zu Störungen, zum Beispiel in der natürlichen Nahrungskette, insbesondere bei Überpopulation von Arten ohne natürliche Fressfeinde. Ich will mir nicht anmaßen, zu beurteilen, inwieweit die Population der Walldorfer Störche für dieses kleine Gebiet eigentlich ausreichend ist und man den vierten Nestturm zum Schutz der Brut braucht oder nicht. In jedem Fall ist das sicher ein Aspekt, den man auch überdenken muss. Wir stellen die Frage: Reichen drei Nesttürme nicht auch aus?

Die SPD-Fraktion stimmt heute gerne für die Unterschutzstellung der Walldorfer Storchenwiese und ich persönlich denke dabei an unseren jüngst verstorbenen ehemaligen SPD-Stadtrat Gerhard Mayer. Er hat sich dafür starkgemacht. Ihm hätt's gefallen heute.

Dr. Andrea Schröder-Ritzrau

Die SPD-Fraktion im Fraktionszimmer im Rathaus. V.l.n.r.: Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, Petra Wahl, Christian Schick, Manfred Zuber, Lorenz Kachler
Die SPD-Fraktion im Fraktionszimmer im Rathaus. V.l.n.r.: Dr. Andrea Schröder-Ritzrau, Petra Wahl, Christian Schick, Manfred Zuber, Lorenz Kachler.Foto: SPD-Walldorf
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Ausgabe 08/2025
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