Geschichten am Rande
Die nachfolgende Geschichte erleben Mitglieder unseres Vereins aufgrund ihrer intensiven Kontakte auf Reisen zu Projekten immer wieder. Hier einmal von unserem Vorstandsmitglied Michael Huber in seiner wie immer netten Art.
Eine bärige Geschichte
Was macht man als kleiner Bär eigentlich in Delhi? Ja, das ist in Indien und ich bin ein deutscher Teddy von Adel – der mit dem Knopf im Ohr. Neben dem besagten Knopf habe ich aber auch ein warmes Fell, und das ist bei dieser Hitze hier nicht von Vorteil. Immerhin ist das Büro, in dem ich zurzeit wohne, klimatisiert. Und hier bin ich nun, bis die lange Reise weiter geht bis in die Berge von Manipur im Nordosten. Da wartet ein kleiner Junge auf mich, der gerade Zähne bekommt und oft traurig ist, weil das weh tut. Den soll ich trösten und dafür sorgen, dass er nicht auch noch unter Entbärungen leidet. Das Büro gehört dem Papa des kleinen Jungen, und er ist Richter. Sein Sohn lebt mit der Mama in Manipur, weil Delhi kein guter Ort für kleine Kinder ist. Ich finde, es ist auch kein guter Ort für kleine Bären. Unendlich heiß und so viele Leute überall. Ich bin gespannt auf die Berge und den kleinen Jungen. Ich habe ihn schon per Video gesehen und er hat mich angelacht. Das hat mir gut gefallen und wir werden bestimmt gute Freunde. Bald fliegen wir dorthin.
Die Reise von Deutschland nach Delhi in einem Paket hat zwei Monate und zwölf Tage gedauert. Ich habe ja meinen eigenen Koffer, aber darin war es furchtbar langweilig. Und das alles nur, weil es einen deutschen Mann gibt, der die Frau in Indien kennt, deren Sohn Zahnschmerzen hat. Der Mann kennt die Frau, weil sie aus einem kleinen Ort in den indischen Bergen kommt, wo der Mann einmal war. Und er war dort, weil es in Deutschland einen Verein gibt, der die riesige Schule in diesem Ort in den Bergen von Manipur unterstützt. Die Frau war auch einmal auf dieser Schule und ist dann Lehrerin geworden. Auch der Richter war dort. Und jetzt haben sie einen Sohn, der seine Zähne bekommt. Im Video habe ich gesehen, dass es schon zwei sind, denn er hat über beide gelacht. Da wartet noch viel Arbeit auf mich. Für einen kleinen Bären ist das alles ziemlich aufregend – auch wenn er einen Knopf im Ohr hat und von Adel ist. Aber ich freue mich auf das Dorf in den Bergen und die vielen Kinder dort. Wenn der Junge und ich Freunde werden, ist alles klar. Und wenn nicht, wird seine Mama mich adoptieren. Das hat sie dem Mann in Deutschland so geschrieben. Auch als kleiner Bär muss man ja an die Zukunft denken und die sieht ziemlich gut aus für mich.
Termine: Unser nächstes Vorstandstreffen findet am Dienstag, 25.02.2025, 18:00 Uhr, im Vereinsraum der DJK hinter der Mühlbachhalle statt. Gäste sind herzlich willkommen.
(Matenaer)