Am Samstag, den 9. November 2024, fand in Sulzbach eine besondere Waldunfallübung der Feuerwehrabteilung statt.
Der Nachmittag stand unter dem Motto „Waldunfall“ und startete pünktlich um 13 Uhr im Fernichwald. Ausgerüstet mit Wagenheber, Axt, Schlegel, Schnittschutzkleidung und Motorsäge begaben sich die Teilnehmer zur Einsatzstelle. Ziel war es, auf unkonventionelle Weise und mit einfachsten Hilfsmitteln Rettungstechniken zu üben, die auch in extremen Situationen ohne standardisierte Ausrüstung effektiv sind.
Die erste Übungseinheit beschäftigte sich mit einer simulierten Unfallsituation, bei der eine Person im inneren Waldstück unter dem Hydraulikgerät eines Traktors eingeklemmt war. Mithilfe von Baumstämmen, Holzkeilen, Wagenheber und Stemmeisen gelang es den Einsatzkräften, die „verletzte“ Person schonend zu befreien und sicher per Rettungsbrett ins Tal zu transportieren. Dabei waren das ständige Sichern und Unterbauen eine besondere Herausforderung.
In der zweiten Übungseinheit stand das Szenario eines Waldarbeiters im Mittelpunkt, der bei Fällarbeiten unter einem Holzstapel eingeklemmt wurde. Diese Übung verlangte eine intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen Rettungstechniken. Die Einsatzkräfte diskutierten und probierten unterschiedliche Vorgehensweisen, bevor sie die Person mithilfe einer Brechstange und eines Hebebaums aus der prekären Lage befreiten. Hierbei war besondere Vorsicht geboten, da die Stabilität des Holzstapels stets im Blick behalten werden musste.
Den Abschluss bildete eine Schulung zu den Sicherheitsaspekten beim Baumfällen, die Gerhard Schäfer und Werner Heilig leiteten. Die Teilnehmer lernten, welche Sicherheitsmaßnahmen unabdingbar sind: Nur das unmittelbare Personal darf sich im Fallbereich aufhalten, es müssen sichere Rückzugswege festgelegt sein, und der Arbeitsplatz sollte stets frei von Hindernissen sein.
Diese Übung war für alle Teilnehmenden eine wertvolle Erfahrung. Der bewusste Verzicht auf Standardausrüstung führte den Einsatzkräften eindrücklich vor Augen, wie wichtig improvisierte Methoden in Notfällen sein können, auch wenn diese mehr Zeit und Kreativität erfordern.
Ein herzlicher Dank geht an alle Feuerwehrangehörigen, die sich an diesem Tag engagiert eingebracht und ihren Samstagmittag der Sicherheit im Ernstfall gewidmet haben. (HF)