Bei den vielen Gesprächen an unserem Stand zu den Glocken der Gregoriuskirche bei der Vereinsmesse Neckarwestheim(er)leben tauchte die Frage auf: „Wie lange gibt es denn eigentlich Glocken?“ Übereinstimmend waren die Anwesenden der Meinung: „Seit dem Mittelalter“. Einmal kurz nachgeschaut, war die Überraschung groß. Die Wurzeln der Glocke liegen in China, ungefähr 5.000 Jahre zurück. Auch in Indien, Mesopotamien und in Vorderasien waren Glocken Signalgeber, Musikinstrumente, wurden bei kultischen Handlungen eingesetzt und zierten den Hals von Leittieren. In verschiedenen Bibelstellen ist von Glöckchen und Schellen die Rede. Im 4. Jahrhundert nach Christus übernahm die Glocke, als allseits verständliches Zeichen, die Aufgabe zum Gottesdienst zu rufen. Mit den Klostergründungen im 5. Jahrhundert teilte das Glockenläuten den Tagesrhythmus der Mönche ein. Die Glocken in dieser Zeit wurden meist von Schmieden hergestellt und vernietet. Karl der Große sorgte dann für einen Siegeszug der Glocken durch seinen Herrschaftsbereich. Seit dem 9. Jahrhundert werden Glocken überwiegend im Bronzeguss hergestellt. Ab dem 10. und 11. Jahrhundert entstanden dann hohe, zum Tragen des Glockenstuhls errichtete Türme. Und dieses Bild ist uns vertraut.