In der Außenstelle Donaueschingen des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis präsentierten die am Forschungsprojekt „FörsterInnenDrohne“ beteiligten Vertreter des Landratsamtes sowie der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) ihre Ergebnisse. Michael Riede, Leiter des Kreisvermessungsamtes, stellte den Teilnehmern der Veranstaltung, die vornehmlich aus den Forstverwaltungen des Landes, des Kreises und der Stadt Villingen-Schwenningen kamen, das Forschungsprojekt vor. Das Projekt „FörsterInnenDrohne“ war Teil des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr ausgeschriebenen 5G-Innovationswettbewerbes, der dazu diente, Ideen für innovative 5G-Anwendungen zu gewinnen und auf ihre Umsetzbarkeit zu testen. Insgesamt wurden 41 Forschungsprojekte mit einem Gesamtfördervolumen von knapp 120 Mio. € gefördert. Landrat Sven Hinterseh betonte: „Ich danke dem Bundesministerium für diese Initiative. Sie hilft, dem Ausbau der 5G-Infrastruktur, insbesondere im ländlichen Raum, einen Schub zu geben.“
Das Projekt „FörsterInnenDrohne“ befasste sich mit der Frage, wie kann mittels 5G eine Drohne außerhalb des Sichtkontaktes sicher gesteuert werden, ohne andere Nutzer des Luftraumes, wie z. B. Rettungshubschrauber oder Paraglider, zu gefährden. Die zweite Frage, mit der man sich befasste, lautete: Können die großen Datenmengen, die eine Drohne während ihres Fluges erfasst, über 5G in einen Cloudspeicher gesendet werden? Und umgekehrt, können die aus den Rohdaten der Drohne abgeleiteten Produkte, wie z. B. ein maßstäbliches Luftbild (Orthophoto), auf 5G-fähige Endgeräte (Smartphone, Tablet, virtuelle Datenbrille) einem Anwender im Wald (Förster, Waldbesitzer, Waldbesucher) ohne lange Download-Zeiten bereitgestellt werden?
Von der Luftfahrtbehörde eine Betriebsgenehmigung für die Steuerung einer Drohne in Waldgebieten ohne direkten Sichtkontakt zu erhalten, bejahte Uli Riemer von der FVA. Die Datenübermittlung in Echtzeit direkt von der Drohne in einen Cloudspeicher wird im aktuell von den Mobilfunknetzbetreibern vorgesehenen 5G-Ausbau im ländlichen Raum nicht funktionieren, ist sich Jürgen Baumann, zuständig für das Kreisgeoinformationssystem, sicher.
Hierzu ein vereinfachtes Rechenbeispiel: Die Drohne erfasst im Sekundentakt Luftbilder mit einer durchschnittlichen Größe von ca. 18 MB. Somit ist schon allein für die Luftbilder eine durchschnittliche Datenübertragungsrate von 144 Mbit/s im Upload erforderlich.
Im Anschluss an die Vorträge gab es für die Teilnehmer an drei Stationen zu den Themen „Drohnen“, „Sensoren und Orthophotos“ sowie „Datenmanagement“ die Möglichkeit, in den direkten fachlichen Austausch mit den Projektbearbeitern einzusteigen.