Die Klassen 6/7 und 8/9 der Erich Kästner Schule, SBBZ Lernen, in Neckargemünd fuhren vor zwei Wochen zur Gedenkstätte „Konzentrationslager Neckarelz“.
Dem Besuch ging eine Veranstaltung in Neckargemünd voraus, bei der die Lehrkraft Jeanette Geier mit Eva Masurowski, Bund Deutscher Kriegsgräberfürsorge, die Kriegsgräber auf dem Neckargemünder Friedhof mit geschichtlichem Leben füllte.
Um das Unterrichtsthema rund um den Nationalsozialismus abzuschließen, gingen die Jugendlichen auf Spurensuche in der eigenen Region – organisiert von Geier. Zu ihrer Überraschung fanden sie die Gedenkstätte direkt angrenzend an einen Schulhof, denn genau das Schulgebäude, aus dem nun Kinderlachen schallt, wurde im Dritten Reich umfunktioniert als Konzentrationslager. Unter der Leitung von Dorothee Roos, erste Vorsitzende des Vereins „KZ-Gedenkstätte Neckarelz“, sahen die Schüler beklemmende Exponate. Dazu gab es altersentsprechende Erklärungen von Roos, die die Jugendlichen begreifen ließen, welche Gräueltaten zur damaligen Zeit stattfanden. Aber auch Spuren der Hoffnung, des Widerstandes sowie der Menschlichkeit fanden sich in überlieferten Schriftstücken und Erzählungen.
Abschließend lernten Gruppen durch biografisches Erkunden ausgewählter Lebensgeschichten die Gesichter hinter den damaligen Gefangenen kennen. Die Stille während der Erarbeitung sowie die Aufmerksamkeit der Jugendlichen im Raum war bezeichnend.
Geschichte erleben mit all ihren Facetten, das Unbegreifliche begreifen und somit aktuelle Strömungen hinterfragen – all dies wurde den Schülerinnen und Schülern an diesem Tag ermöglicht und rundete die Unterrichtseinheit ab. Die Bilder im Kopf jedoch bleiben mit Sicherheit noch lange gegenwärtig. (kg/red)