Naturschutzbund Deutschland Gruppe Walldorf-Sandhausen
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Erdkröte, Molch & Co. sitzen in den Startlöchern

„Bitte für Amphibien extra langsam fahren“ Sobald es nachts ein paar Grad über null und feucht ist, erwachen Amphibien aus der Winterstarre und...
Erdkröten im Doppelpack
Erdkröten im DoppelpackFoto: heb

„Bitte für Amphibien extra langsam fahren“

Sobald es nachts ein paar Grad über null und feucht ist, erwachen Amphibien aus der Winterstarre und machen sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern.

Die große Wanderung beginnt meist Ende Februar oder Anfang März. Dann laufen und hüpfen hunderte, manchmal tausende Erdkröten, Grasfrösche und Molche vom Überwinterungsquartier zu ihrem Laichgewässer. Amphibien legen ihren Laich, also ihre Eier, in ihrem Geburtsgewässer ab – einem Teich oder Tümpel.

Mit den Amphibienwanderungen ist ab Anfang März zu rechnen.

Auch hier zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels: Die Wanderungen setzen immer früher im Jahr ein – letztes Jahr waren die Frühstarter schon Ende Januar unterwegs. Im Februar, März und selbst noch im April muss jedoch mit Minustemperaturen gerechnet werden, was zum Einfrieren des Laichs oder gar Schockgefrieren der bereits geschlüpften Quappen und zum Absterben einer ganzen Generation führen kann.

Oft müssen die Tiere auf ihrer bis zu zwei Kilometer langen Wanderstrecke eine befahrene Straße überqueren – ohne Zebrastreifen oder Ampel. Selbst wenn sie nicht von einem Autoreifen zerquetscht werden, verursachen Fahrzeuge schon bei Tempo 30 einen so hohen Luftdruck, dass die Tiere daran sterben (die inneren Organe zerplatzen und sie verenden qualvoll).

Deshalb die dringende Bitte: Fahren Sie mit Schrittgeschwindigkeit an den beschilderten Wanderstrecken vorbei.

In Walldorf und Sandhausen finden wir noch ein Spektrum verschiedener Amphibienarten – wie Springfrosch, Erdkröte, Grasfrosch und Teichfrosch. Leider sind die Populationen stark dezimiert – an manchen Wanderstrecken ist zu befürchten, dass dieses Jahr keine Tiere mehr zu beobachten sind.

Unsere Ortsgruppe betreut Wanderstrecken und freut sich über tatkräftige Unterstützung. Dazu gehört die Anlage und Pflege von Laichgewässern, der Aufbau der Schutzzäune, das Ablaufen der Zäune und Kontrolle der Fangeimer und das Übertragen der Tiere zu ihrem sicheren Laichgewässer. Wenn Sie mithelfen möchten, kontaktieren Sie uns gerne unter info@nabu-walldorf-sandhausen.de.

Erscheinung
Walldorfer Rundschau
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Ausgabe 08/2025

Orte

Walldorf

Kategorien

Panorama
Tiere, Natur & Umwelt
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