Bei den diesjährigen HFK-Meisterschaften in Hessen konnten die Athleten der Knights herausragende Erfolge erzielen, gleichzeitig wurden aber auch strukturelle Herausforderungen im Wettkampfsport deutlich. Insgesamt sicherten sich die Teilnehmer vier Goldmedaillen, eine Silbermedaille und eine Bronzemedaille.
Lena und Anna Wolz dominierten ihre Kategorien, indem sie alle ihre Kämpfe gewannen und jeweils Gold holten. Trotz des Sieges kämpfte Lena mit einer gewissen Zurückhaltung, während Anna ihre taktischen Stärken nicht vollständig ausspielen konnte. Nourhene Saidi zeigte ebenfalls eine solide Leistung, die ihr Gold einbrachte, obwohl sie ihr volles Potenzial aufgrund des aktuellen Trainingsstands noch nicht erreichen konnte.
Im Teamwettbewerb waren die Damen ebenfalls erfolgreich und setzten sich im Finale mit 2:1 gegen das Team aus Dietzenbach durch, was ihnen eine weitere Goldmedaille einbrachte.
Fiza Abbas erreichte den zweiten Platz, obwohl sie ihre Leistung nicht durchgehend auf höchstem Niveau halten konnte. Yacoub Guidouche, der normalerweise über das nötige Talent verfügt, zeigte sich unkonzentriert und erreichte trotzdem den dritten Platz. Sein Trainer sieht hier deutliches Steigerungspotenzial für die kommenden Veranstaltungen.
Die HFK-Meisterschaft verzeichnete 308 Nennungen von 258 Athleten aus 41 Teams, was die Teilnehmerzahl in den 152 ausgeschriebenen Kategorien als eher gering erscheinen lässt. Diese Zahl verdeutlicht eine besorgniserregende Tendenz in den jüngeren Altersklassen, wo es an motorischen Grundlagen und der Ausprägung grundlegender Techniken mangelt. Selbst spezialisierte Vereine zeigen Lücken in der Ausbildung ihrer Athleten.
Trainer Harren zeigte sich alarmiert über die aktuellen Leistungen und das Niveau der Turnierlandschaft: „Nach den Leistungen des letzten Jahres ist keine Trendumkehr zu beobachten. Viele nationale Turniere sind mittlerweile eher vergleichbar mit Einsteigerturnieren.“ Dies wirft Fragen auf bezüglich der Qualität der Ausbildung und der Notwendigkeit, die Strukturen im Karatesport auf Bundes- und Landesebene zu überdenken, um die Entwicklung der Athleten nachhaltig zu fördern und die motorischen Grundlagen im Breitensport solide zu entwickeln.