In Weingarten ging es um die Qualifikationsnormen für die württembergischen Meisterschaften Anfang August – ebenfalls an diesem Ort. Nach langer Schönwetterperiode meinte es der Wettergott ausgerechnet am zweiten Wettkampftag nicht gut mit den Athleten. Die verfrühten Eisheiligen brachten am Sonntag viel Regen und einen deutlichen Temperaturrückgang mit sich, der den Sportlern insbesondere beim Diskuswurf und Stabhochsprung größere Probleme bereitete. Einige Jugendlichen der älteren Jahrgänge und der Aktiven, die nicht mehr den Quali-Druck haben, nutzten den Mehrkampf als Standortbestimmung in ausgewählten Disziplinen.
Trotz der widrigen und wenig motivierenden Bedingungen gab es am Sonntagabend bei den durchnässten und durchgefrorenen Athleten freudige Gesichter. Alle Qualifikationsziele konnten erreicht werden. Die LGSZ-Teams der WU16 und der MU16 holten sich im Vierkampf als auch im Siebenkampf der Mädchen und Neunkampf der Jungs die Norm zu den Landesmeisterschaften. Nina Richter und Clesio de Carvalho, der normalerweise nur in den Wurfdisziplinen antritt, konnten zudem schon die Norm für die deutschen Jugend-Mehrkampfmeisterschaften im Sieben- bzw. Neunkampf abhaken.
Der LGSZ-Nachwuchs konnte in dem gut besetzten Mehrkampf auch einige Siege mit nach Hause nehmen. Nina Richter (W14) holte sich nach einem grundsoliden Wettkampf ohne Schwächen die Einzelsiege im Vier- und im Siebenkampf. Clesio de Carvalho (M15) gewann aufgrund seiner herausragenden Wurfergebnisse und auch überraschend starken Sprint- und Sprungleistungen im Vier- und Neunkampf. Das MU16-Team in der Besetzung Clesio de Carvalho, Tom Hoch, Noah Handte und Arthur Jenike siegte ebenfalls im Vier- und Neunkampf. Das WU16-Team der LGSZ mit Nina Richter, Lea Weithoffer, Miriam Dietrich und Melisa Cep musste sich im Vierkampf nur knapp der SG Dettingen/Donau geschlagen geben, welche im Schnitt älter sind. Im Neunkampf siegte das LGSZ-Team vor den Nachbarn des TV Weilstetten. Tom Hoch (M14) kam nach einem ausgeglichenen Wettkampf im Vier- und Neunampf auf einen starken 2. Rang.
Am ersten Tag verhinderte der Gegenwind bei noch warmen Außentemperaturen Topergebnisse im Sprint und Weitsprung. Außerdem steckte dem LGSZ-Nachwuchs noch das Trainingslager „in den Knochen“. Die überragende Tagesweite ging im Kugelstoßen der M15 aufs Konto vom Wurftalent Clesio de Carvalho. 17,98m bedeuteten sogar eine neue persönliche Bestmarke (PB) und somit nochmals eine neue deutsche Jahresbestleistung. Tom Hoch (10,49m) und Arthur Jenike (9,39m) freuten sich insbesondere über ihre PBs mit der Kugel. Trotz Regen überraschte Dieudonne Zchekop bei seiner Stabhochsprung-Premiere bei den MU18 am zweiten Tag mit übersprungenen 2,80m. Bei den U23 und Aktiven bestanden Finn Schulz und Niklas Gartmann ihre Belastungstests erfreulicherweise auch im Sprint, nach dem beide unlängst noch im Trainingslager mit Verletzungsbeschwerden zu kämpfen hatten. Routinier und Trainer Niklas Kretschmer warf trotz Regen den Diskus über 40m.
Der Wettkampf zeigte auch auf, woran in den nächsten Wochen noch gearbeitet werden muss. Zahlreiche Sportler/innen aus den Reihen der U16 und U18 hatten Schwierigkeiten, die komplette Strecke im 3er-Rhythmus durchzusprinten. Zudem fiel die fehlende Anlaufkonstanz beim Weitsprung als notwendiger Trainingsschwerpunkt auf. Wenn hier noch Verbesserungen auf die jetzt schon guten Ergebnisse bis zu den Landesmeisterschaften im August „draufgesattelt“ werden können, darf man sich auf die jetzt anlaufende Saison freuen.