Auch in diesem Jahr öffnete der CulturClub Malsch die Türen der Stadtmühle und lud zum traditionellen Tag des offenen Denkmals. Der Wettergott hatte Einsicht, die Tische auf dem Mühlenplatz füllten sich, Kuchen und Suppe sorgten für ein entspanntes Feiertagsgefühl und eine gelungene Veranstaltung. Unterstützt wurde der Club dabei von einigen ortsansässigen Vereinen. Auch die Heimatfreunde Malsch waren wieder dabei. Donald Werthwein führte durch die Mühlenräume und erzählte aus der Geschichte der letzten noch erhaltenen Mühle. Auch wenn die Mahlwerke aus Sicherheitsgründen nicht mehr „in Betrieb“ genommen werden, so rufen die Gerüche, das Rauschen des Wassers und das Geklapper des Mühlrades Bilder aus früheren Zeiten hervor. Ergänzt durch Geschichten der Müllerfamilien wird das Leben mit und in einer der Malscher Mühlen lebendig. Und davon kennt Donald Werthwein einige. Das Interesse war groß, die Räumlichkeiten beengt und so standen oft schon die nächsten Besucher an, um bei der kommenden Führung dabei sein zu können, während drinnen zahlreiche Fragen beantwortet wurden und manch einer eine eigene Erinnerung beisteuern konnte. Ein Paradebeispiel für gelebte Heimatforschung und Tradition. Wer sich für die Geschichte seiner Herkunft und Verwandtschaft interessierte, war bei Michael Kopp, dem Spezialisten für Ahnenforschung, an der richtigen Adresse. Auch hier wurde mit Geduld Unterstützung geleistet und Tipps für die eigene Suche gegeben. Dabei erklärte der Experte auch, wo die Tücken liegen: Namenshäufung, verschiedene Schreibweisen, falsche Angaben zu Geburtsort oder Wechsel der Verwaltungszuständigkeiten. Dass Malsch viel Zuwanderung aus Sudetendeutschland, dem Banat und der Batschka erfahren hat, erschweren die Suche genauso wie verschollene Kirchenbücher und die Datenschutzbestimmungen der letzten Zeit. Aber durch Netzwerke und manchmal auch durch einen glücklichen Zufall kann manches aufgeklärt werden. Erfahrung und Wissen, wie und wo man anfangen soll zu suchen, sind hierbei aber unerlässlich. Das nächste Event, bei dem die Heimatfreunde Unterstützung leisten, steht schon an: das 125-jährige Jubiläum des Reichert-Kindergartens. Auch hier gibt es Wissenswertes und Amüsantes aus der Ortsgeschichte von Malsch und reichlich Bildmaterial aus dem Archiv der Heimatfreunde. Wer Interesse und Freude an direkt erlebbarer Ortsgeschichte hat und sich selbst aktiv einsetzen möchte, ist bei den Heimatfreunden willkommen.