Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5b der Eichbottschule Leingarten erlebten eine ganz besondere Unterrichtsstunde: Eulen aus der Greifvogelanlage Wüstenrot kamen direkt zu ihnen in die Schule. Der Greifvogelzoo wurde im Juni 2018 eröffnet und führt ab Karfreitag auch eigene Flugshows durch. Die Falknerfamilie Wiesinger begeisterte die Schülerinnen und Schüler mit beeindruckenden Vorführungen und spannenden Informationen zur Lebensweise dieser außergewöhnlichen Tiere.
Ein besonderes Highlight war die Begegnung mit der Sibirischen Uhu-Dame Emma. Als größter Uhu der Welt beeindruckte sie mit einer Flügelspannweite von 170 bis 180 cm und ihrem hellen Gefieder. Mit einem Gewicht von 3,5 bis 4 kg zählt sie zu den kräftigsten Eulenarten. Sie kann ihren Kopf um 270 Grad drehen und verfügt über eine enorme Beiß- und Griffkraft von bis zu 200 kg. Als reine Fleischfresserin ernährt sie sich von Mäusen, Hasen, Kaninchen, Mardern und sogar Igeln. Emma ist 14 Jahre alt und könnte ein Höchstalter von 40 Jahren erreichen.
Ebenfalls faszinierend war die Afrikanische Weißgesichtseule, auch Büschelohreule genannt. Sie beeindruckte die Schülerinnen und Schüler mit ihrer besonderen Verteidigungsstrategie: Bei Gefahr richtet sie ihre Federbüschel auf und geht direkt auf die Augen ihrer Angreifer los. Als nachtaktiver Jäger ernährt sie sich von Echsen, Schlangen, Skorpionen, Vögeln und Riesenheuschrecken in ihrer afrikanischen Heimat. Anders als Greifvögel gehören Eulen einer eigenen genetischen Ordnung an, was während der Vorführung anschaulich erklärt wurde.
Ein weiteres Highlight war eine Präsentation von Greifvögeln in Form von Bildmaterial. Der Geier beispielsweise zeichnet sich durch seinen nackten Kopf und seine Fähigkeit, Kadaver effektiv zu verwerten, aus. Er besitzt ein außergewöhnlich gutes Gehör und kann selbst den Herzschlag einer Maus beim Beutefang wahrnehmen. Dank seines dreidimensionalen Seh- und Hörvermögens ist er perfekt an seine ökologische Nische als Aasfresser angepasst.
Der Besuch der Eulen diente nicht nur der Erweiterung des Lehrstoffs aus den Schulbüchern, sondern hinterließ bei den Kindern auch einen bleibenden Eindruck: insbesondere als Emma ihre Flügel ausbreitete und beide Tiere zum Abschluss gestreichelt werden durften. Die Finanzierung dieses besonderen Erlebnisses wurde durch eine großzügige Spende der Familie Hassenfratz sowie durch den Förderverein der Eichbottschule ermöglicht. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für diese spannende und lehrreiche Erfahrung. (S.B.)