Während der Europäischen Impfwoche (27. April bis 3. Mai) wird die Bedeutung von Impfungen für die eigene und die Gesundheit von anderen hervorgehoben. Das Motto für 2025 lautet: „Eine hohe und gleichmäßige Durchimpfung in allen Gemeinschaften“. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff „Herdenimmunität“?
Herdenimmunität entsteht, wenn ein ausreichend hoher Anteil einer Gesellschaft immun gegen eine bestimmte Krankheit ist. Dadurch wird ein Schutzschild aufgebaut, der die Verbreitung der Krankheit in der Gemeinschaft verhindert.
Wenn ein Krankheitserreger auf eine Gruppe trifft, haben nicht immune Personen die Gefahr, zu erkranken. Die Übertragungsmöglichkeiten und die Ansteckungsfähigkeit des Erregers spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Krankheiten wie Masern, die sich leicht verbreiten und äußerst ansteckend sind, sind besonders gefährlich. Ohne Immunität würde ein Kontakt mit dem Masernvirus bei 90 Prozent der Personen zu einer Erkrankung führen. Wenn jedoch immunisierte Personen dem Virus begegnen, verhindert ihre Immunität eine Ausbreitung. Diese Immunität schützt nicht nur sie selbst, sondern auch diejenigen, die nicht immun sind und sich nicht anstecken können.
Nicht jeder kann sich impfen lassen, insbesondere gefährdete Personen wie Neugeborene oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Für Neugeborene und Säuglinge wird die erste Masernimpfung erst mit elf Monaten empfohlen. Sie sind auf den Schutz der Gemeinschaft angewiesen, um nicht zu erkranken. Um Herdenimmunität zu erreichen, ist eine Impfquote von mindestens 95 Prozent erforderlich. Daten aus Einschulungsuntersuchungen geben Aufschluss über den Impfstatus. In Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis waren 2023 98 Prozent der Kinder gegen Masern immunisiert, während bei Windpocken noch Lücken bestehen.
Die Europäische Impfwoche 2025 erinnert daran, wie wichtig eine hohe Durchimpfung für die Herdenimmunität ist. Es ist ratsam, den eigenen Impfstatus zu überprüfen und sicherzustellen, dass der Schutz für sich selbst und die Gemeinschaft gewährleistet ist. (pm/red)