März 2024
Liebe Freunde und Familie,
mittlerweile brauchen wir nicht mehr viel zu sagen über die Situation in Haiti. Die Lage ist so schwierig und verfahren, dass es nun tatsächlich vor der Welt nicht mehr verborgen bleibt, und es viele Nachrichten gibt.
Seit über einer Woche ist das Land isoliert. Sowohl Inlands- als auch Auslandsflüge sind eingestellt. Der Grund dafür ist, man will verhindern, dass Premierminister Ariel Henry ins Land zurückkommt.
Er war zu Gesprächen und Verhandlungen nach Kenia aufgebrochen, mit dem Ziel zur Unterzeichnung eines Abkommens zur Entsendung einer multinationalen Einsatzgruppe unter kenianischer Führung. Diese Gruppe soll die haitianischen Sicherheitskräfte bei der Bekämpfung der Bandengewalt unterstützten. Diese Zeit haben die Banden genutzt, um über 3500 Gefangene aus zwei großen Gefängnissen in Port-au-Prince zu befreien. Heute früh hörten wir in den Nachrichten, dass jetzt der Premierminister Ariel Henry, zurzeit in Jamaika, abgedankt hat.
Man denkt immer, es kann nicht schlimmer kommen, und dann wird es doch noch schlimmer. In der Hauptstadt wurde der Notstand ausgerufen. Die Gangs kontrollieren große Teile der Stadt.
Die Situation hier in Les Cayes ist nicht vergleichbar. Der Süden ist weitestgehend unberührt von der Gewalt. Was wir vor allem erleben, sind die „Inlandsflüchtlinge“. Ca. 300.000.
Von Donnerstag bis Samstag waren Reinhard und ich in Port-à-Piment, es gab unterwegs keine Probleme.
In der Physiotherapie konnten wir eine kleine Klinik wiedereröffnen, der katholische Priester hat uns einen Raum auf dem Kirchengelände zur Verfügung gestellt. In diesem Ort hatten wir 2017 im Krankenhaus mit Physiotherapie begonnen.
Das Erdbeben 2021 beschädigte das Gebäude so schwer, wir haben danach 2 Jahre in einem Zelt von UNICEF weitergearbeitet. Wind, Sonne und Wetter haben dem Zelt so zugesetzt, dass wir letztes Jahr die Arbeit in dem Ort einstellen mussten und in den Nachbarort verlegt haben. Ganz plötzlich hat sich nun die Situation gewendet, wir bekamen ein Angebot von gänzlich unerwarteter Seite. Zum Neuanfang war es wichtig, dabei zu sein.
Die Klinik in Port-à-Piment funktioniert gut, auch in die anderen kleinen Außenstellen, Damassen, Chardonniere und Les Anglaise können Mitarbeiter jeweils 1x die Woche hinfahren und Patienten behandeln. Keiner begibt sich dadurch unterwegs in Gefahr. Arbeitsmäßig sind alle voll ausgelastet, auch in der Physiotherapie in der Clinic Lumiere hier in Les Cayes.
Auf dem Rückweg nach Les Cayes deckten wir uns, wie immer, auf den Märkten mit Gemüse, Obst und allen wichtigen Nahrungsmitteln für die nächsten 2 bis 3 Wochen ein, was gerade in diesen Zeiten besonders wichtig ist.
Die Bauarbeiten an der Bibelschule sind weitestgehend abgeschlossen. Viele Kleinarbeiten stehen noch an, die doch auch einiges an Zeit kosten.
Von der deutschen Botschaft bekommen wir, sowie alle noch im Land verbliebenen Deutschen, vermehrt Nachrichten über die aktuelle Situation im Land. Der Botschafter und Teile des Personals sind bereits in die Dominikanische Republik evakuiert worden. Für uns ist es im Moment nicht möglich, das Land zu verlassen und es bleibt eigentlich nichts anderes, als abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt.
Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohl machen. Psalm 37,5
Weitere Trostpsalmen, die uns begleiten und eine große Hilfe sind: Psalm 23, 46, 91, 121…
Ganz herzlich grüßen wir aus Haiti,
Reinhard und Ulrike
Evang. Kirchengemeinde St. Georgen-Tennenbronn, Pfarrbezirk Tennenbronn
Vors. Ortsältestenkreis Tennenbronn, Werner Obergfell, Tel. 07729/8118, wernerobergfell@aol.com.
Pfr. Dr. Roland Scharfenberg, Tel. 07724/944121, roland.scharfenberg@kbz.ekiba.de
Pfrin. Ulla Nagel, Mobil 0151 57 63 07 53, ulla.nagel@kbz.ekiba.de.
Diakonin Anne Keller, Mobil 0175 488 36 42, anne.keller@kbz.ekiba.de
Homepage: www.eki-sagte.de
Manuela Kieninger, Talstr. 2, Tennenbronn, Tel. 07729/233, tennenbronn@kbz.ekiba.de
Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag, 9.30 bis 12.00 Uhr
Am Samstag, 23.03.2024 um 10.00 Uhr feiern Peter und Sieglinde Hoppe aus Tennenbronn ihre Goldene Hochzeit. Prädikant Hans Zeeb und Pfr. Josef Beke i. R. werden den ökumenischen Festgottesdienst gemeinsam halten und wir gratulieren ganz herzlich und wünschen dem Jubelpaar weiterhin Gottes Segen und Bewahrung.
Herzliche Einladung.
Wir laden herzlich zum gemeinsamen Gottesdienst am Palmsonntag, 24.03.2024 um 10 Uhr in Tennenbronn ein. Pfr. Dr. Roland Scharfenberg und Diakonin Anne Keller werden mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden den Gottesdienst gestalten. Herzliche Einladung.
Karfreitag
Wir laden am 29.3. um 9.30 Uhr zum Gottesdienst mit Abendmahl und Bankabendmahl und Prädikant Hans Zeeb in die ev. Kirche Tennenbronn ein.
Wir laden herzlich zum Osternacht-Gottesdienst am Samstag, 30.03. um 21 Uhr mit Beginn am Osterfeuer vor der Kirche ein. Jeder Gottesdienstbesucher erhält eine Kerze, sodass die anfangs dunkle Kirche erhellt und die Osterbotschaft verkündet wird. Im Gottesdienst Prädikant Hans Zeeb wird die neue Osterkerze angezündet.
Nach dem Gottesdienst werden wir noch beim Osterfeuer bei Wein, Saft und Hefezopf die Osterfreude teilen. Herzliche Einladung.
9.00 Uhr Auferstehungsfeier Unterer Friedhof mit MV Harmonie und Prädikant W. Lange
9.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
Am Ostermorgen um 9.00 Uhr laden wir herzlich zur Auferstehungsfeier auf den unteren Friedhof ein. Der Musikverein Harmonie sorgt für die schöne musikalische Umrahmung. Im Anschluss laden wir um 9.30 Uhr zum Osterfestgottesdienst mit Prädikant Wilfried Lange in die Kirche ein. Herzliche Einladung.
Festgottesdienst am Sonntag, 12.5.2024
Alle, die in den Jahren 1999, 1974, 1964, 1954, 1949, 1944 oder 1939 konfirmiert wurden, bitte Termin freihalten und an Weggezogene weitergeben. Herzlich willkommen sind alle, die vor 25, 50, 60, 70, 75, 80 oder gar 85 Jahren hier konfirmiert wurden oder hier wohnen. Eine persönliche Einladung wird noch verschickt.
Gerne können Sie die Gottesdienste zeitgleich oder auch später von zu Hause aus anschauen. Unter folgendem Link kommen Sie direkt zu den Streams: www.youtube.com/@christuskirchetennenbronn/streams.
Der Kirchenbezirk bietet wöchentlich Telefonandachten an. Sie können diese jederzeit unter der Telefonnummer 07721 29 68 374 anhören.
Unsere Christuskirche Tennenbronn ist immer tagsüber für Besucher geöffnet.
Bubenjungschar
Freitag: 17:30 – 19:00 Uhr
Teenkreis
Montag: 19:00 – 21:00 Uhr
Mädchenjungschar
Donnerstag: 17:30 – 19:00 Uhr
Jugendkreis
Donnerstag: 19.30 – 21:30 Uhr
Wir freuen uns, euch alle im ev. Gemeindehaus zu sehen. Bei Fragen rund um die Gruppen und Kreise steht 1. Vorsitzender Philipp Grießhaber, Tel. 0170 6589025, gerne zur Verfügung.
Der Gemeinde-Gebetskreis trifft sich in den ungeraden Kalenderwochen immer dienstags, von 19 bis 20 Uhr. Es wird für unsere Kirchengemeinde, für Aktuelles aus der Politik (Kommunal, Land/Bund/Weltweit) und ebenso für persönliche Anliegen laut oder leise gebetet. Herzliche Einladung an alle Interessierten, an den Gebetskreisen teilzunehmen. Telefonische Ansprechpartnerin ist Simone Obergfell, Telefon 07729/9189589.
Angedacht
Liebe Leserin, lieber Leser,
am Sonntag ist Palmsonntag, der letzte Sonntag vor der Karwoche und Ostern. Für manche Christen und Kirchen ist Palmsonntag ein großer Feiertag, ein Tag, an welchem wir in den Jubel derjenigen einstimmen können, die von Jesus begeistert sind. Es ist ein vorösterliches Jesus-Fest, ähnlich Weihnachten. Jesus, so berichten alle vier Evangelien übereinstimmend, kam auf einem Esel aus der Unruheregion Galiläa zum Passahfest in die Hauptstadt Jerusalem. Das Volk umjubelte ihn erhoffte von ihm die Befreiung von der Römerherrschaft. „Hosianna, dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt!“ Welch große Hoffnung mit IHM damals verbunden war, können wir heute kaum ermessen. Und wie wir alle wissen, wurde die unmittelbare Hoffnung der jüdischen Bevölkerung nicht erfüllt. Der erhoffte Messias kam anders als erwartet. SEIN Weg war nicht der Weg der gewaltsamen Befreiung aus der Römerherrschaft. SEIN Weg war ein ganz und gar anderer. ER verzichtete auf alle Gewalt, kam nicht hoch zu Ross und die IHN begleiteten, waren keine Soldaten. ER kam stattdessen auf einem Esel, dem Lasttier der Armen.
Die Menschen, die damals zum Passahfest nach Jerusalem kamen und IHN umjubelten, konnten SEINE Art nicht verstehen. Aus dem Hosianna wurde bald ein „Kreuzige ihn!“ Statt seiner Freiheit wählten sie (nach dem Lukasevangelium) die Freiheit von Barabbas, einem Aufständischen. Weder die große Mehrheit der Jerusalem-Pilger noch die römischen Besatzer konnten Jesus verstehen. „Wie kann ein neuer David, ein Messias auf einem Esel daherkommen?“, so fragten sie sich. Die älteste bekannte Kreuzesdarstellung bringt dieses Nichtverstehen spottend zum Ausdruck: „Alexander betet seinen Gott an“ kritzelt ein Römer neben die Karikatur eines gekreuzigten Esels.
Auch die Jünger konnten anfangs nicht verstehen, liefen angstvoll auseinander, trafen sich auch nach Ostern zunächst nur heimlich und hinter verschlossenen Türen. Erst das Pfingstwunder befreite sie aus ihrer Angst und half ihnen zu verstehen, auf welche Art Jesus frei macht, auf welche Art SEINE Messianität zum Tragen kommt. Auf dreierlei Weise wird seine befreiende Botschaft und Lebensweise nach den Zeugnissen der Schrift und der Kirchengeschichte immer wieder sichtbar: Als Erstes bezeugt Jesus einen liebenden, vergebenden Gott. Das Zweite folgt aus dem Ersten, verbindet die Liebe Gottes mit einem veränderten Umgang untereinander, denn „Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1. Joh.4,16) Für das Neue Testament entfaltet sich durch diesen veränderten Umgang das „Reich Gottes“ auf Erden. Das Dritte ist dann Ostern: Die Erfahrung, dass die Verbindung mit Gott mit dem Tod nicht zu Ende ist, dass das Leben größer ist, als wir „begreifen“ können.
Als Predigttext für den diesjährigen Palmsonntag haben die Evangelischen Kirchen einen Abschnitt aus einem Brief des Apostels Paulus an die Christen in Philippi ausgewählt, die den zweiten Aspekt betont, das veränderte Miteinander für Menschen, die Jesus bejubeln, ihm nachfolgen wollen. So wie ER auf alle Macht verzichtete, steht es auch uns an, unser Leben als Dienst zu verstehen. Wie wir alle wissen, ist dies leichter gesagt als getan. Ob uns der Palmsonntag dazu ermutigen kann, etwas mehr von der Lebensweise Jesu in die Tat umzusetzen? Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass uns Jesus nicht zur Anbetung, sondern zur Nachfolge aufgefordert habe. Wenn es nur leichter ginge!
Philipper 2,5-11: Denkt im Umgang miteinander immer daran, was in der Gemeinschaft mit Christus Jesus gilt: Er war von göttlicher Gestalt. Aber er hielt nicht daran fest, Gott gleich zu sein – so wie ein Dieb an seiner Beute. Er legte die göttliche Gestalt ab und nahm die eines Knechtes an. Er wurde in allem den Menschen gleich. In jeder Hinsicht war er wie ein Mensch. Er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis in den Tod – ja, bis in den Tod am Kreuz. Deshalb hat Gott ihn hoch erhöht: Er hat ihm den Namen verliehen, der hoch über allen Namen steht. Denn vor dem Namen von Jesus soll sich jedes Knie beugen – im Himmel, auf der Erde und unter der Erde. Und jede Zunge soll bekennen: »Jesus Christus ist der Herr!« Das geschieht zur Ehre Gottes, des Vaters.
Schließen will ich meine Gedanken mit einem Gebet von Jörg Zink: „Herr, wir sehen dich aus der Ferne und über den unendlichen Abstand der Zeit. Wir hören dich. Wir suchen dich zu verstehen, zu begreifen, wer du bist. Lass uns mit dir gehen. Du bist anders als andere Menschen. Stärker und schwächer. Erhabener und geringer. Du verkündest die Ehre Gottes und begleitest die Verachteten unter den Menschen. Du bringst die Kraft Gottes und bist schwach mit den Schwachen. Du schaffst Freiheit, und lässt dich binden für die Gebundenen. Du stehst an Gottes Stelle und vertrittst doch die Schuldigen. Du scheidest zwischen Wahrheit und Lüge und nimmst die Gescheiterten in Schutz vor dem Recht der Rechtschaffenen. Du brauchst keine Gewalt und weichst dem Opfer nicht aus. Lass uns mit dir gehen. Dich begleiten. Gib uns Licht aus deiner Güte. Mach uns dir gleich, damit wir Menschen werden. Meister des Lebens, an dir schauen wir, was es heißt, Mensch zu sein. Durch dein Antlitz hindurch schauen wir das Antlitz Gottes. Wo du bist, verwandelt sich die Welt. Wandle auch uns. Mache uns zu Menschen. Herr, wir glauben. Hilf unserem Unglauben.“
Martin Höfflin-Glünkin
Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. (Joh 3, 14b. 15)