Redaktion NUSSBAUM
76227 Karlsruhe
NUSSBAUM+
Pflanzenschutz

Fachmann vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Auguste

„Wir Verbraucher und Bürger sind hier gefordert“ „Pflanzenschutz vor dem Hintergrund von Artenschwund“ lautete der Titel einer Veranstaltung...
Kirsten Köppler vom Naturtreff Grötzingen bei der Begrüßung
Kirsten Köppler vom Naturtreff Grötzingen bei der BegrüßungFoto: ras

„Pflanzenschutz vor dem Hintergrund von Artenschwund“ lautete der Titel einer Veranstaltung des Naturtreffs Grötzingen am 25. März. Im Niddasaal der Grötzinger Begegnungsstätte war Julian Zachmann vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg eingeladen, der über dieses spannende Thema referierte.

Grundlage für Zachmanns Vortrag war das im Juli 2020 beschlossene Biodiversitätsstärkungsgesetz, in dem sich das Land Baden-Württemberg unter anderem verpflichtet, den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel bis zum Jahr 2030 um 40 bis 50 % zu senken. Dies soll als einer von vielen Faktoren zur Stärkung der Biodiversität im Land beitragen. Die Reduktion umfasst die Bereiche Landwirtschaft, Forst, Haus- und Kleingärten, öffentliches Grün und Verkehrswege.

Zur Begrüßung sprach Kirsten Köppler vom Naturtreff Grötzingen, bevor Julian Zachmann ans Mikro trat. Er sprach zuerst von dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“, das erstmals 2019 in Bayern initiiert wurde. „Wir Verbraucher und Bürger sind hier gefordert“, meinte Zachmann bevor er zu einer wichtigen Frage überging: „Wo stehen wir mit der Pflanzenschutzmittelreduktion?“

Was ist Pflanzenschutz?

Auf die Frage „Was ist Pflanzenschutz“ gab er gleich eine verblüffende und einfache Antwort: „Pflanzenschutz ist zum Beispiel, wenn ein Marienkäfer gegen Blattläuse vorgeht.“ Die Gegenfrage lautete: „Was passiert, wenn es keinen Pflanzenschutz gibt?“ Und auch hier gab er gleich die passende Antwort: „Ohne Pflanzenschutz kann es massive Ertragsverluste in der Landwirtschaft geben.“

Der aus Wilferdingen stammende Julian Zachmann zeigte wie Pflanzenschutz heute praktiziert wird: In Form einer Pyramide zeigte er, wie der Ohrwurm ein Gegenspieler des Kernobstes ist und wie der Rückgang der Insekten- und Vogelarten zu erklären ist.

Aus dem Publikum kam eine Frage bezüglich der hohen bürokratischen Hürden bei den bäuerlichen Betrieben. Zachmann antwortete: „Inzwischen sind vom Land viele Stellen diesbezüglich geschaffen worden, der Bauer muss jedoch noch viel bürokratischen Aufwand und Zeit einbringen.“

Julian Zachmann ging auch auf die Wünsche des Konsumenten in Bezug auf Apfel- und Maisanbau ein und auf den Einsatz von Fungiziden und Herbiziden.

Von der Theorie zur Praxis

„Wir arbeiten hier in Baden-Württemberg mit etwa 40 Betrieben zusammen. Ziel ist es weiterhin, den Einsatz von Insektiziden durch Monitoring zu verringern. Deutschland hat das Zukunftsprogramm ‚Pflanzenschutz 2024‘ auf den Weg gebracht.

Weiter erwähnte Julian Zachmann: „Auf Grundlage des Biodiversitätsstärkungsgesetzes sollen bis 2030 in Baden-Württemberg 40 bis 50 % der jährlich ausgebrachten Menge an chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. Dies soll zur Stärkung der Biodiversität und Artenvielfalt beitragen. Die Reduktion umfasst die Bereiche Landwirtschaft, Forst, Haus- und Kleingarten, öffentliches Grün und Verkehrswege.“ Das wünschten sich natürlich auch die Besucher der Veranstaltung, die zum Abschluss noch einige Fragen stellten.“ (ras)

Erscheinung
Wochenjournal Durlach
NUSSBAUM+
Ausgabe 14/2025

Orte

Karlsruhe
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
04.04.2025
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto