Am frühen Nachmittag des 28. Januar wurde am Ottheinrich-Gymnasium (OHG) Amok-Alarm ausgelöst. Ein Tag, der vielen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ein Tag mit hoher psychischer Belastung, vielen Emotionen, offenen Ängsten.
Rund 500 Schülerinnen und Schüler des OHG sowie etwa 80 der Esther-Bejarano-Gemeinschaftsschule mussten sich zusammen mit den Lehrkräften in Klassenzimmern, in Umkleidekabinen der Sporthalle und in der Mensa einschließen. Die Polizei zog Einsatzkräfte aus dem gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim in Wiesloch zusammen. Die Umgebung um die Schulen wurde weiträumig abgesperrt und überwacht. Die Schulgebäude und das Gelände wurden systematisch durchsucht. Nach rund eineinhalb Stunden konnte Entwarnung gegeben werden: Der Amok-Alarm war aufgrund eines technischen Defekts, vermutlich nach einem Stromausfall, ausgelöst worden.
In der letzten Sitzung des Gemeinderats zog Bürgermeister Ludwig Sauer, der bei dem Großeinsatz in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters vor Ort gewesen war, ein erstes Fazit. Der Einsatz und das Zusammenspiel aller beteiligten Kräfte habe sehr gut funktioniert, so Sauer. Bewährt habe sich auch der Notfalltreffpunkt in der Stadionhalle. Die Einsatzkräfte von Deutschen Rotem Kreuz (DRK) und Freiwilliger Feuerwehr hatten diesen im Zuge des Alarms aktiviert. Dort wurden Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer nach der Evakuierung der Schule von ehrenamtlichen Helfern der Psychosozialen Notfallversorgung und des DRK betreut. Die Eltern konnten ihre Kinder später in der Halle abholen.
Sauers Dank galt allen Einsatzkräften für deren professionelle Arbeit, aber auch den Lehrerinnen und Lehrern, den Schülerinnen und Schülern sowie nicht zuletzt den Eltern, die im Großen und Ganzen gut mit der sehr belastenden Situation umgegangen seien. Wie immer bei solchen Großlagen konnten auch kleinere Defizite festgestellt werden. Die Auswertung und Nachbereitung des Einsatzes müsse nun zeigen, ob es gegebenenfalls einzelne Aspekte gibt, die optimiert werden müssen. „Wir sind heilfroh, dass es ein Fehlalarm war“, betonte Oberbürgermeister Dirk Elkemann abschließend. (dyh)