Im Rahmen der letzten Gemeinderatssitzung wurde über die Ergebnisse aus dem Modellprojekt „Moro“ zur flächensparenden Siedlungsentwicklung informiert. Das Projekt wurde vom Bund gefördert und in Zusammenarbeit mit dem Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim sowie dem Verband Region Rhein-Neckar durchgeführt. Dabei wurde das Gebiet „Rennäcker“ östlich des Sportzentrums untersucht.
Nach der Präsentation der Untersuchungsergebnisse fasste der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss für das Areal. Sollte das Gebiet wie geplant entwickelt werden, könnte es Wohnraum für bis zu etwa 550 Bürgerinnen und Bürger bieten. Die Ergebnisse aus „Moro“ wurden als „gute Grundlage“ bezeichnet.
FDP-Gemeinderat Oliver Reisig hob hervor, dass die Visualisierung des Projekts einen großen Vorteil biete, an dem man sich orientieren könne. Er bezeichnete den Entwurf als „einen guten Aufschlag“ lobte die „sehr konstruktive Zusammenarbeit“ im Moro-Prozess. Reisig betonte, dass die Bürgerschaft Vertrauen in die demokratisch gewählten Vertreter haben sollte. Der FDP-Fraktionschef unterstrich die Bedeutung des Verfahrens: „Jetzt haben wir eine Visualisierung, mit der wir starten können. Und die Bürger wissen, wie es aussieht.“
Auch die FDP Hirschberg begrüßt den nun gefassten Aufstellungsbeschluss ausdrücklich. Die Partei sieht darin eine Chance, junge Hirschbergerinnen und Hirschberger in der Gemeinde zu halten, da viele aufgrund fehlender Bauplätze in umliegende Gemeinden wie Weinheim oder Heddesheim abwandern. „Diesen Trend müssen wir stoppen, denn wir verlieren sonst eine ganze Hirschberger Generation und die Vereine viele verwurzelte Ehrenamtliche“, so die FDP. Ziel sei es, bezahlbare Wohnungen in einem künftigen Neubaugebiet zu schaffen.
Darüber hinaus fordert die FDP Hirschberg, dass die Bauplätze für die geplanten Reihenhäuser nach einem Punktesystem vergeben werden. Insbesondere ehrenamtlich engagierte Familien mit Kindern sowie Personen mit starker Ortsverbundenheit sollen bevorzugt werden. Zwar hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) das reine „Einheimischen-Modell“ eingeschränkt, jedoch können Kriterien wie Familienstand, Ortsverbundenheit und ehrenamtliche Tätigkeit weiterhin bis zu 50 Prozent der Punktevergabe beeinflussen.
Die FDP betont, dass die Zukunft der Gemeinde und ihrer Vereine in den Händen der jüngeren Generationen liegt. Daher sei es eine zentrale Aufgabe, diesen Menschen eine lebenswerte Heimat in Hirschberg zu bieten und ihnen durch Wohnungseigentum eine gesicherte Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Die Erschließung eines Neubaugebiets sei ein entscheidender Baustein, um dieses Ziel zu erreichen.