Mit dem Konzept „Familienpaten“ befasste sich unlängst die FDP-Kreistagsfraktion bei einer Fraktionssitzung in Leimen. Die dortige Evang. Kirchengemeinde ist Mitglied im Netzwerk Familienpaten Baden-Württemberg. Fraktionsvorsitzende Claudia Felden hatte die Familienpaten-Koordinatorin Karin Beier eingeladen. Beier stellte Funktion und Aufgaben der Familienpaten vor und beantwortete zahlreiche Fragen.
„Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft“ – so lautet die Devise der Institution Familienpaten. Das Konzept beruht auf dem Gedanken der Hilfe zur Selbsthilfe, der Freiwilligkeit und des ehrenamtlichen Engagements. Die Ehrenamtlichen werden spezifisch geschult. Für die Patenfamilien ist das Angebot kostenlos. Das Angebot richtet sich an Familien mit einem Kind im Alter von bis zu drei Jahren und ggf. älteren Geschwistern in „besonderen Belastungssituationen“. Diese beruhen oft auf Mehrfachbelastungen wie etwa Krankheit, Behinderung, Verschuldung. Auch können Familien ohne funktionierendes Netzwerk, Alleinerziehende, sehr junge Eltern oder solche in Trennungssituationen oder mit Migrationshintergrund besonderen Belastungen ausgesetzt sein. Die Familienpaten tragen maßgeblich dazu bei, ein gesundes Aufwachsen der Kinder zu gewährleisten gemäß der „frühen Hilfen“ nach dem Kinderschutzgesetz bzw. Sozialgesetzbuch VIII. Dementsprechend ist auch die Art der Unterstützung ausgerichtet. Dies bedarf in organisatorischer wie auch qualitativer Hinsicht einer Koordination.
Damit kam Beier auf ihre eigene Aufgabe zu sprechen. Sie ist für die ehrenamtlichen Paten da, begleitet diese fachlich und beantwortet telefonische Fragen, dokumentiert Leistungen, ist im Netzwerk aktiv und leitet erforderlichenfalls Maßnahmen bei Kindeswohlgefährdung ein.
Viel Wert wird auf die fachliche Qualifizierung der Ehrenamtlichen gelegt. Seit 2023 wurden fast 20 Familienpaten erfolgreich geschult. Bis 2025 ist die Finanzierung gesichert. Der größte Teil der Kosten (80 %) wird durch das Deutsche Hilfswerk gedeckt, das aus der Fernsehlotterie gespeist wird. Auch der Rhein-Neckar-Kreis gibt einen Sachkostenzuschuss.
Die FDP-Kreistagsfraktion dankte Beier herzlich für die gewährten Einblicke in ein wichtiges Thema. (DH)