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Bildung

Film Radical im Olympia Kino mit Diskussion über Bildung in Deutschland

Das Kino war am Sonntag gut gefüllt, als um kurz nach 11 die Lichter ausgingen und der Film „Radical“ im Olympia Kino Leutershausen gezeigt wurde....
MdL Sebastian Cuny, Sandra Gritsch, Rüdiger Kanzler und Stefan Fulst-Blei
MdL Sebastian Cuny, Sandra Gritsch, Rüdiger Kanzler und Stefan Fulst-BleiFoto: SPD Hirschberg

Das Kino war am Sonntag gut gefüllt, als um kurz nach 11 die Lichter ausgingen und der Film „Radical“ im Olympia Kino Leutershausen gezeigt wurde. Eingeladen hatte der Landtagsabgeordnete Sebastian Cuny aus Schriesheim alle Interessierten aus Hirschberg und Umgebung – und den bildungspolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Stefan Fulst-Blei aus Mannheim.
Und der Film machte tatsächlich seinem Titel alle Ehre. Erzählte er doch die wahre Geschichte eines Lehrers aus Mexiko, der es schafft, seine Schüler zu motivieren, die allesamt aus schwierigen Verhältnissen kommen und um die sich niemand wirklich kümmert.
Das Motto, das sich durch den ganzen Film zieht, und das auch Stefan Fulst-Blei in der anschließenden Diskussion sofort aufgriff, lautete: Potenzial. Ein Lehrer schafft es, verloren geglaubte Schüler zu motivieren und in ihnen die kindliche Urlust am Lernen zu erwecken, während alle anderen in ihnen eher angehende Gangster oder sonstige Taugenichtse sehen.
Nein, hierzulande muss niemand auf einer Müllkippe leben. Und das Wohlstandsniveau in Mexiko ist ein völlig anderes in Deutschland. Trotzdem stellt der Film unangenehme Fragen:
Was läuft schief in einem Bildungssystem, das Kinder nicht in ihrer Individualität begreift, sondern auf Konformität setzt und am liebsten alle gleich zurechtstutzen möchte? Wo bleiben Räume für Kreativität und echte Motivation? Und was macht es mit uns als gesamter Gesellschaft, wenn wir der Zukunft unseres Landes, also unseren Kindern, systematisch die Lust am Lernen beginnend von Tag 1 der Schulzeit austreiben?
In der Diskussion wurde viel gesprochen über fehlende Standards, fehlende Hoffnung, ein zum Teil in sich erstarrtes System aus vollgestopften Lehrplänen und zu knapp berechneten Deputaten, die keinen Spaltbreit Platz lassen für Individualität und persönlicher Ansprache. Oder noch besser: 1440 Stellen werden im System einfach über Jahre hinweg „vergessen“. Das hinterlässt bei den Menschen mehr als nur ein Stirnrunzeln. Gleichzeitig hängt weiterhin in erschreckender Weise der Bildungserfolg der Kinder maßgeblich vom Bildungsstand und vom Geldbeutel der Eltern ab.
G9, da war sich Stefan Fulst-Blei sicher, ist ein Segen. Nun stünde wieder mehr Zeit zur Verfügung. Aber Probleme wie Absentismus und viel zu viele Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen, konterkarieren viele Fortschritte.
Zeit also für vernünftige Bildungspolitik, die unter Schwarz-Grün sehr gelitten hat. G9 beispielsweise wäre nie eingeführt worden, hätten nicht Privatleute mithilfe eines Volksantrags (der übrigens ausdrücklich von der SPD unterstützt wurde) Druck gemacht. Schwarz-Grün hatte – unverständlicherweise - im Koalitionsvertrag vereinbart, dieses Thema einfach auszusparen. Solche und viele andere Beispiele zeigen eindrücklich, dass die Bildungspolitik in unserem reichen Baden-Württemberg weder up to date noch an den Bedürfnissen der Kinder ausgerichtet ist.
Zeit, dass sich hier was ändert. Denn die Köpfe unserer Kinder sind die einzige Ressource, die wir haben.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Hirschberg an der Bergstraße
NUSSBAUM+
Ausgabe 42/2025
von SPD Hirschberg
16.10.2025
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