Anlässlich der Seniorenmesse und des 15. Europäischen Filmfestivals der Generationen zeigt der Kreisseniorenrat zwei Filme im Subiaco-Kino in Freudenstadt, Kurhaus am Samstag, 9. November 2024:
„Im Taxi mit Madeleine“ um 14:30 Uhr, der Eintritt ist frei
Der Pariser Taxifahrer Charles (Dany Boon) hat einen ziemlich schlechten Tag. Er steckt tief in Schulden, droht wegen zahlreicher Verkehrsverstöße seinen Führerschein zu verlieren und seine Ehe droht zu zerbrechen. Doch dann steigt Madeleine (Line Renaud) in sein Taxi, eine elegante, resolute 92-jährige Frau. Da sie in ihrem Alter davon ausgeht, dass es jederzeit ihre letzte Taxifahrt sein könnte, bittet sie Charles auf dem Weg zum Pflegeheim einige Zwischenstopps einzulegen: Noch einmal möchte sie jene Orte sehen, die wichtig waren in ihrem Leben. Charles, anfangs verärgert und mürrisch, fährt los. Mit jedem Stopp entfaltet sich die erstaunliche Vergangenheit von Madeleine, und Charles ist zunehmend fasziniert von ihren Geschichten. Er erzählt ihr seinerseits von seinen Nöten und Madeleine wäre wiederum nicht Madeleine, wenn sie nicht mit ihrem Sinn für Humor und ihrer Lebensklugheit den einen oder anderen Rat für Charles hätte. Was wie eine normale Taxifahrt beginnt, wird zu einem tiefgründigen Abenteuer, wie das Leben selbst …
und
„Senioren-Suizid - gesellschaftlich erwünscht?“ 17:00 Uhr, Eintritt 8,00 Euro.
Japanischer Film „Plan 75“ und anschließende Filmbesprechung mit Dr. Klaus Rademacher.
Eine Kooperation des Geriatrischen Schwerpunktes Klinikum Freudenstadt und des Kreisseniorenrates mit dem Subiaco Kino Freudenstadt.
„Senioren-Suizid zum Wohle der Nation?“ – so ließe sich die Kernfrage des Regie-Debüts der jungen Japanerin Chie Hayakawa in ihrem Film „Plan 75“ formulieren. Inspiriert wurde die Filmerin durch einen realen Massenmord in Japan im Jahr 2016, bei dem ein ehemaliger Pfleger 19 Senioren tötete, mit der Begründung, dass diese nur noch „dahinvegetieren“ und er die Gesellschaft von „unwertem Leben“ befreien wollte. Laut Frau Hayakowa sei in Japan tatsächlich eine feindselige Stimmung der jungen Generation gegenüber der älteren zu spüren.
Nicht nur in Japan dürfte ein wachsender Unmut jüngerer Menschen zu erwarten sein, wenn die Finanzierung der Sozialsysteme in naher Zukunft von immer weniger jungen für immer mehr alte Menschen getragen werden muss.
Im Film bietet der japanische Staat den „Plan 75“ an, bei dem Menschen jenseits des 75. Lebensjahres kostenlose Sterbehilfe und zuvor noch eine Prämie in Anspruch nehmen können und zudem der Gesellschaft damit etwas Gutes tun.
Der Film wird als ruhig erzähltes und sehr menschliches Drama beschrieben, bei dem vor allem die persönlichen Beziehungen zwischen der 78-jährigen Michi und der für Plan 75-tägigen jungen Beraterin Yoko im Vordergrund stehen. Er berührt mit seiner Thematik, regt zum Nachdenken an und bietet reichlich Anlass für lebhafte Diskussionen.