(2. Teil) Das nähere Umfeld der Gabel war ein Verkehrsknoten. Die natürlichen Wasserläufe rund um die Gabel, dem Wagbach und der Anglach wurden an dieser Stelle genutzt, um zwischen ihnen trockene Wege und Straßen anzulegen.
Römerzeit: Mit der Ausdehnung des römischen Reiches nach Norden im 1. Jh. n. Chr. wird der Siedlungsplatz Altlußheim zum bedeutenden Brückenkopf der Fernstraße Bad Wimpfen – Speyer. Das noch vorhandene römische Gräberfeld liegt im Bereich der Gabel in nördlicher Richtung (4) und belegt die Bedeutung dieser Stelle zur Römerzeit. Die Römerstraße in südöstlicher Richtung wurde zwischen dem heutigen Duttlacher Graben (früher nur ein Sumpfstreifen, auch Loch genannt) und dem Wagbach angelegt. Sie orientiert sich an natürlichen Höhepunkten im Gelände und ist heute noch kilometerweit im Gelände erhalten. Das Wagbachkastell war ab der Gabel trockenen Fußes erreichbar, kilometerweit und schnurgerade. Eine effiziente Routenplanung der Römer!
Anglach: Sie war in dieser Zeit noch ein sehr ausgedehntes Gewässer und wohl nur durch eine lange Brücke oder per Fähre in nördlicher Richtung durch die Römer zu überqueren. Näheres ist nicht überliefert, außer, dass die Römer in nördlicher Richtung große Schwierigkeiten bei der Wasserregulierung und dem Straßenbau hatten und letztendlich den Ausbau vom Fernziel Ladenburg sogar abbrechen mussten. Dort sind für viele Plangebäude nur noch die unfertigen Fundamente erhalten. Der Verlauf der Römerstraße in nördlicher Richtung ist bis heute nur noch sehr rudimentär nachvollziehbar.
Judenweg (Unterdorfstraße): Juden waren in Speyer erst ab dem 11. Jahrhundert bewusst angesiedelt worden. Der Fernweg entlang dem Duttlacher Graben nach Osten führte ab der Gabel trockenen Fußes bis zur Wegekehre nach Kirrlach. Der Bereich zwischen dem Kriegbach und dem Anglach war sumpftechnisch nur schwer passierbar, daher die Wegekehre in Kirrlach, um St. Leon „einfacher“ zu erreichen und dort die Anglach in Richtung Rot zu queren.