Heimatverein Kirrlach e. V.
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(4. Teil) Das nähere Umfeld der Gabel war ein Verkehrsknoten. Die natürlichen Wasserläufe rund um die Gabel, dem Wagbach und der Anglach wurden...
Die kleine, unscheinbare Brücke bei der Gabel: Ein wichtiger Altweg bei der mittelalterlichen Rheinquerung durch den nassen Vorrhein. Damals für Speyer so wichtig wie heute die B39 oder die A61 als östliche Rheinquerung
Die kleine, unscheinbare Brücke bei der Gabel: Ein wichtiger Altweg bei der mittelalterlichen Rheinquerung durch den nassen Vorrhein. Damals für Speyer so wichtig wie heute die B39 oder die A61 als östliche RheinquerungFoto: Roland Liebl

(4. Teil) Das nähere Umfeld der Gabel war ein Verkehrsknoten. Die natürlichen Wasserläufe rund um die Gabel, dem Wagbach und der Anglach wurden an dieser Stelle genutzt, um zwischen ihnen trockene Wege und Straßen anzulegen. Der Bereich rund um die Gabel war ein früher Verkehrsknoten.

Einige Fragen erreichten uns dazu.

Judenweg – Verbindung zwischen Lußheim und Kirrlach:

  1. Woher kommt der Name? Dazu liegen dem Heimatverein keine belastbaren Unterlagen vor. Fakt ist, dass dieser Weg ein natürlicher Altweg ist, dessen Verlauf entlang des heutigen Duttlacher Grabens auf einem kleinen Höhenzug im Gelände verläuft. Er geht in Kirrlach in die heutige Unterdorfstraße über. Die frühen Händler nutzten die Wegekehre beim heutigen Kirrlacher Friedhof, um den nächsten Hochpunkt im Gelände anzusteuern: die Häuserstraße in St. Leon, das Zentrum des alten St. Leons. Händler auf dem Weg von Speyer in Richtung Osten durchquerten auf diesem Weg relativ trocken den Vorrhein (Bruhrain). Aus Speyer ist bekannt, dass zeitgleich mit dem Dombau der Aufbau eines jüdischen Stadtviertels vorangetrieben wurde. Juden im Mittelalter waren als Ärzte geachtet, vor allem waren sie aber auch Händler. In ganz Europa und auch darüber hinaus.
  2. Ist der Judenweg heute noch begehbar? In weiten Teilen, ja. Zwischen dem Kirrlacher Friedhof bis hin zur Straße zwischen Kirrlach und Reilingen (=Schönbornsche Allee) ist der Weg sehr gut begehbar. Die weitere Route ist als Weg bis zum ehemaligen Munitionsdepot bis wenige Meter vor dem ehemaligen Depotzaun noch erhalten, aber letztendlich nicht wirklich genutzt worden, denn das Munitionsdepot schnitt ca. 150 Meter des Weges ab. Die lagen innerhalb des Depots. Danach ist er wieder sehr gut erhalten bis zur nächsten Schönbornschen Allee, unweit der Gabel. Dort fehlen nochmals ca. 150 Meter, weil durch Aufforstung der Weg abgebaut wurde. Die kleine Bachbrücke bei der Gabel ist Teil der Route nach Lußheim, danach wurde viel umgebaut (2 x Bahn + 2 x Straßen).
Erscheinung
Mitteilungsblatt der Stadt Waghäusel
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Ausgabe 13/2025

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