Bündnis 90/DIE GRÜNEN Ortsverband Asperg
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Fred-Stelzig-Kunstwerk kann jetzt gerettet werden – SpenderInnen gesucht

„In der Lehrschwimmhalle gibt es ein bedeutendes Kunstwerk: ein Wandmosaik aus glasierter Keramik. 508 Keramikfliesen ergeben ein Kunstwerk von 3,00...
Der Wassermann
Der WassermannFoto: Grüne

„In der Lehrschwimmhalle gibt es ein bedeutendes Kunstwerk: ein Wandmosaik aus glasierter Keramik. 508 Keramikfliesen ergeben ein Kunstwerk von 3,00 × 12,5 m. Bereits aus den Lichtbildern der Bestandserfassung von 2024 geht die vorzügliche künstlerische Qualität des Wandmosaiks hervor, dessen Gestaltung von einer zeittypischen und dabei innovativen Formensprache geprägt ist und das zudem in Komposition und bildnerischem Ausdruck sowie in der Ausarbeitung vieler Details weit über der sonst für derartige Gestaltungsaufträge üblichen Schöpfungshöhe liegt. Hinzu kommt eine bestechende kunsthandwerkliche Ausführung. Die Stadt Asperg konnte sich seinerzeit – angesichts ihrer damaligen Größe – glücklich preisen, ein Kunstwerk dieses Qualitätsniveaus ihr Eigen zu nennen.“ So schreibt der Rektor der freien Kunstschule in Stuttgart.

Die Asperger Grünen hatten sich an die Kunstschule gewandt, in der Stelzig nach der Wiedergründung nach dem Krieg selbst ausgebildet wurde. Deren Rektor, Martin Handschuh, hat uns betätigt, dass das Kunstwerk sehr bedeutend ist. Fred Stelzigs erste öffentliche Arbeit ist in Asperg realisiert worden. Später kamen weitere Aufträge hinzu, so in der Haltestelle Neckartor, im Sitzungssaal der SSB in Stuttgart oder das Kurzentrum in Bad Buchau.

War die Arbeit im Jahr der Fertigstellung des Lehrschwimmbades 1963 noch „lokal“, so wurde Stelzig bereits 1965 mit dem Staatspreis der bayerischen Staatsregierung, 1966 mit dem Preis der Ausstellung Internationales Kunsthandwerk und 1978 mit dem Staatspreis Gestaltung Kunst Handwerk des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Der Beschluss zum Abriss der seit 2016 stillgelegten Lehrschwimmhalle erfolgte im Gemeinderat. Ein letztes Gutachten hatte die Sanierungskosten auf viele Millionen Euro beziffert. Damit war klar, dass ein Abriss endgültig erfolgen muss. Der Gemeinderat hatte jedoch die Verwaltung beauftragt, die Kosten für den Abbau und die Verlagerung des Kunstwerkes zu ermitteln. Das Gutachten des Restaurators Frederik Armbruster kam zu einem finanziellen Aufwand von ca. 70.000 € zuzüglich der Kosten für einen neuen Standort. Folglich empfahl die Verwaltung – angesichts klammer Kassen – das Kunstwerk nicht zu retten. Doch es kam anders. In der Sitzung des Gemeinderates wurde von einer breiten Mehrheit beschlossen, das bedeutende Kunstwerk zu retten.

Noch einmal Rektor Handschuh dazu: „Ich kann nicht wissen, ob heute derselbe Kunstsinn in der Stadt Asperg beheimatet ist, der jedenfalls zu Beginn der Sechzigerjahre dafür gesorgt hatte, dass dieser bedeutende Entwurf Fred Stelzigs zur Ausführung kommen konnte.

Bestünde denn nicht, nach Ihrer Einschätzung, die Möglichkeit, durch bürgerschaftliches Engagement einen Teil der für die Erhaltung anfallenden Kosten über Spenden zu decken oder örtliche Handwerksfirmen um Unterstützung bei der Ausführung der einzelnen Gewerke zu bitten? Womöglich ist das Wandmosaik doch Generationen von Aspergern, die in den vergangenen sechs Jahrzehnten Schwimmunterricht genossen hatten, ans Herz gewachsen, sodass es sicherlich einen Versuch wert wäre, an Kunst- wie Gemeinsinn zu appellieren, insbesondere, wenn ein prominenter Ort gefunden würde, an dem das Kunstwerk möglichst viele Bürger und Besucher der Stadt Asperg in seinen Bann ziehen könnte.“

Der Kunstsinn ist im Gemeinderat noch vorhanden. Vielen Dank an die KollegInnen dafür. Vielen Dank an den Rektor der freien Kunstschule in Stuttgart für seinen engagierten Brief, der allen noch einmal deutlich gemacht hat, welchen Schatz wir in Asperg haben. Wir werden jetzt versuchen, Spenden zu sammeln, Crowdfunding zu starten und Mäzene zu finden, die sich beteiligen – damit der Wassermann an einem neuen Standort im Freibad für die Bürgerinnen und Bürger wieder erlebbar wird. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Akquise voranzutreiben.

Erscheinung
Asperger Nachrichten – Amtsblatt der Stadt Asperg
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Ausgabe 14/2025

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