Schattige Wälder und lichte Streuobstwiesen umgeben Gaggenau und seine Dörfer. Die Murg prägt die Landschaft, aber auch viele kleine Bäche. Warum nicht an einem Urlaubstag wandern gehen und die eigene Umgebung erkunden? Gaggenau bietet ein dichtes Wanderwegenetz. Dass dies so gut ausgebaut und gepflegt ist, ist auch zahlreichen Ehrenamtlichen zu verdanken, die sich für die Wanderwege einsetzen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Freiolsheimer Rundweg.
Die 800-Jahr-Feier nahmen einige Freiolsheimer zum Anlass, einen Wanderweg entlang der Grenzen von Freiolsheim auszuarbeiten. Am 5. Mai 2019 wurde dieser Rundweg eröffnet: 144 Wanderer liefen ihn offiziell zum ersten Mal. Fünf Jahre später erfreut sich der Weg noch immer großer Beliebtheit. Liebevoll gepflegt wird er von einer sechsköpfigen Gruppe.
Die Idee für diesen Rundweg kam von Wilhelm Essig, inzwischen 93 Jahre alt und überzeugt, dass der relativ ebene Weg im Gaggenauer Höhenstadtteil gut für die Gesundheit ist. „Das hat mir ein Arzt bestätigt. Die Luft hier in 500 Metern Höhe tut einfach gut.“ Ein Rechen und zwei Ebersteiner Rosen zieren nicht nur das Freiolsheimer Wappen, sondern auch die Schilder entlang des Weges. Der Rechen symbolisiert die Landwirtschaft, die Freiolsheim geprägt hat; und die Ebersteiner Rose erinnert daran, dass Freiolsheim zunächst Eigentum der Grafen von Eberstein war.
Die Schilder werden regelmäßig von den Freiolsheimer Rundwegfreunden überprüft und gegebenenfalls ersetzt. „Manchmal verschwinden die Schilder mit einem Baum, der gefällt wird“, stellt Nicole Schön fest. „Die Schilder sind übrigens mit Aluminiumnägeln an den Bäumen befestigt“, betont Roland Wölfle. „Das machen wir, weil die Bäume dieses Material gut vertragen.“ Zu den Freiolsheimer Rundwegfreunden, die regelmäßig geführte Wanderungen anbieten, gehören auch Marianne und Wolfgang Krauss sowie Silvia Zimmermann. Manchmal schneiden Mitglieder der Gruppe Äste zurück, wenn diese die Schilder verdecken. Kurz: Sie sorgen dafür, dass die Wanderer ohne größere Hindernisse die schönen Aussichten auf dem abwechslungsreichen Weg genießen und die historischen Grenzsteine entlang des Weges entdecken können. Auf der etwa 6,4 Kilometer langen Runde, die durch Felder, Wiesen und Wald führt, sind nur etwa 130 Höhenmeter zu überwinden. Der größtenteils befestigte Weg kann also von jedem erwandert werden, der gerne zu Fuß unterwegs ist – egal zu welcher Jahreszeit. Kürzere Passagen sind in unebenem Gelände zu begehen, und vier Straßen müssen überquert werden. Die Rundwegfreunde schwärmen vom herrlichen Panorama des Höhenstadtteils. Bei guter Weitsicht sind die Vogesen und das Straßburger Münster zu sehen. „Dann kann man auch bis zur Hornisgrinde blicken“, erzählen die Rundwegfreunde. „Wir haben einige Bänke aufgestellt, sodass man die Aussicht in vollen Zügen genießen kann.“ Mit etwas Glück erblicken Wanderer vielleicht sogar ein Reh, einen Hasen oder einen Rotmilan.
Mit dem Auto: B462 Richtung Freundstadt, Ausfahrt Gaggenau Mitte, Beschilderung Michelbach folgen, weiter nach Freiolsheim und Ausschilderung Mahlberghalle folgen. Parkplätze an der Mahlberghalle.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Stadtbahnlinie S 81 und S8 bis Gaggenau Bahnhof und weiter mit dem Regionalbus 253 bis zur Haltestelle Freiolsheim Post. Von dort aus zu Fuß weiter bis zur Mahlberghalle.