Stadt Meßstetten
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Frischer Look und barrierefrei: Die neue Homepage der Stadt Meßstetten nimmt alle mit

Eine moderne, informative und übersichtliche Homepage gehört seit vielen Jahren zur guten Visitenkarte einer jeden Kommune. Auch in Zeiten von...
Diana Härter hat auf dem Tablet das Erklärvideo in Gebärdensprache für die neue Homepage der Stadt Meßstetten gestartet. Barrierefrei ist eines der Hauptmerkmale beim modifizierten Internetauftritt.
Diana Härter hat auf dem Tablet das Erklärvideo in Gebärdensprache für die neue Homepage der Stadt Meßstetten gestartet. Barrierefrei ist eines der Hauptmerkmale beim modifizierten Internetauftritt.Foto: Volker Bitzer

Eine moderne, informative und übersichtliche Homepage gehört seit vielen Jahren zur guten Visitenkarte einer jeden Kommune. Auch in Zeiten von Facebook, Instagram und anderer Kanäle in den sozialen Medien ist ein gelungener Webauftritt unabdingbar. Allerdings gilt es dafür immer höhere rechtliche Hürden zu meistern – Stichwort „Mediale Barrierefreiheit“. Meßstetten ist auf der Höhe der Zeit und die neue Homepage in den Startlöchern.

Ohne professionelle Hilfe geht es längst nicht mehr, will eine Stadt oder Gemeinde sich im World Wide Web präsentieren. Vor allem gut präsentieren und mit Einhaltung aller rechtlichen Vorschriften. Was der Privatmann gerade noch so mit Baukasten-Lösungen seiner Internet-Dienstleister im 0815-Modus bewerkstelligen kann und darf, ist für Unternehmen und erst recht für die öffentliche Hand nicht mehr zulässig. „Wir müssen einen langen Katalog an Kriterien erfüllen“ – sagt Diana Härter, die bei der Stadtverwaltung Meßstetten u.a. für die Homepage zuständig ist. Seit Jahresbeginn ist sie die Leiterin der neu eingerichteten Stabstelle Digitalisierung, in deren Zuständigkeit natürlich noch viel mehr fällt. In den zurückliegenden Wochen und Monaten waren es aber der neue Webauftritt www.Messstetten.de, der Diana Härter und ihren Kollegen Ralf Strienz einen Großteil der Arbeitszeit kostete. Weiter heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung Meßstetten:

Relaunch – so heißt es, wenn eine Homepage neu an den Start geht. Ob im anderen Gewand, komplett überarbeitet, um Inhalte ergänzt oder mit ganz neuen Möglichkeiten für die Nutzer oder sogar jene, die bislang gar nicht wirklich zum Zuge kommen konnten: Menschen mit Handicap – seien es Sehbehinderte oder Gehörlose. Sie haben das Recht, an die Inhalte einer städtischen Homepage zu kommen, keine Bürgerin und kein Bürger darf diskriminiert werden. So schreibt es das Gesetz vor und die Paragrafen diktieren, welche Handhabe eine kommunale Internetpräsenz vorweisen muss. Gemeinden, die also weiterhin eine eigene Homepage haben wollen, müssen zwangsläufig reagieren und diese den gesetzlichen Vorgaben anpassen. Glück jenen Kommunen, die eine kompetente Digitalisierungsstelle wie Meßstetten haben.

Wer nun glaubt, man dreht hier nur an wenigen Knöpfen oder greift softwareseitig an einigen Punkten ins Seitengerüst und dessen Programmierung ein, der irrt gewaltig. „Es sind mehrere Verordnungen mit zig Richtlinien und Paragrafen, die wir beachten müssen, damit die Homepage barrierefrei ist“, verdeutlicht Diana Härter den Arbeitsaufwand. So geht es beispielsweise um den Kontrast und die Schriftgröße, für die es jeweils Richtwerte gibt. Aber auch um die Farben von Schrift und Hintergrund. Klar, eine bunte oder graue Schrift auf hellem Grund können Menschen mit Sehbehinderung schlechter lesen als eine schwarze. Auch wenn das Grau auf dem leicht taubenblauen Hintergrund der bisherigen Homepage optisch sehr elegant daherkam, so entspricht es nicht mehr den Anforderungen. Langweiliges „Schwarz auf weiß“ ist nicht das Patentrezept, vorbildlich ist, wenn der Nutzer selbst einstellen kann, wie kontrastreich sich die Inhalte zeigen.

Das Bilderkarussell, das viele Homepages aparterweise gerne auf der Startseite nutzen, kommt immer gut an. Aber Vorsicht: Der automatische Durchlauf der Fotos als Endlosschleife könnte beispielsweise bei Epileptikern einen Anfall auslösen. Ja, auch das ist eine Vorgabe, an welche wohl keiner denkt, aber: „Diese Nutzer müssen per Klick die Bilder anhalten können“, schildert Diana Härter und verweist auf eine Vorschrift. Ein Werkzeug, das schon länger bekannt ist und viele nutzen, ist der sogenannte Screenreader. Dieser Bildschirm-Leser übersetzt Textinformationen, die über den Monitor ausgegeben werden. So, dass sie entweder über eine Sprachausgabe akustisch oder über die Braillezeile taktil wahrnehmbar werden. Weil Homepages nicht nur visuelle Plattformen sind, sondern häufig auch Ton zum Einsatz kommen, müssen auch Menschen mit Hörbehinderung mitgenommen werden. „Auf unserer Homepage gibt es dafür ein Erklärvideo in Gebärdensprache“, sagt Ralph Strienz.

Ein bedeutender Punkt ist die „Leichte Sprache“. Sie hat das Ziel, Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Lernschwierigkeiten den Zugang zu Texten zu erleichtern. Das gilt nicht nur im Internet, aber auf der städtischen Homepage von Meßstetten ist das ein Muss. Kein leichtes. Oftmals sind ja Amtsdeutsch und Behördensprache selbst für gebildete Zeitgenossen eine Herausforderung.

Sie kennen einen Chat-Bot? Bestimmt. Das sind auf vielen kommerziellen Internetseiten die kleinen Fenster, die meist am rechten Bildschirmrand aufpoppen und einem Hilfe anbieten. Chatbot ist eine maschinelle Methode, die den Dialog zwischen Mensch und technischem System ermöglicht; das geht per Sprache oder auch Texteingabe. Dahinter steckt i. d. R. eine künstliche Intelligenz, die Fragen automatisiert beantwortet, Tipps gibt oder einen weiterleitet. Dieses Tool, das gerne Firmen einsetzen, um Mitarbeiter aus Fleisch und Blut einzusparen, gibt es auf der neuen Meßstetter Homepage nicht. „Die Stadtverwaltung Meßstetten ist noch in einer Größe, um alle Bürgeranfragen selbst zu beantworten“, informiert Diana Härter. Zudem bewahrt diese „humane“ Vorgehensweise selbst bei Internet-Anfragen einen gewissen persönlichen Kontakt zu den Menschen. Der ist und bleibt in Meßstetten wichtig.

Ähnlich beim „Mängelmelder“, der die bisherige „Bürgerbox“ ablöst, aber nun deutlich mehr Möglichkeiten bietet. Hier können Bürger in einem Formular Ärgernisse an die Stadt melden: „Straßenlampe defekt“ oder „wilde Müllablagerung“ beispielsweise. Diese Anregungen landen dann zwar auf digitalem Wege automatisch an der richtigen Stelle, aber kümmern tun sich dann beispielsweise Bauhof-Mitarbeiter oder andere Bedienstete der Stadtverwaltung.

Barrierefreiheit und gesetzliche Vorschriften sind das eine, aber auch sonst hat die Meßstetter Homepage eine Erfrischungskur erfahren. Zahlreiche neue Fotos aus der Kernstadt und allen Stadtteilen und dazugehörige aktualisierte Informationen von A bis Z finden die Besucher. Sie erfahren alles über das Rathaus, Gemeinderat, Stadtgeschichte, Wirtschaft und Tourismus…. – eigentlich so, wie sie es gewohnt sind, nur mit neuem Anstrich. Hinzugekommen sind außer den bereits erwähnten neuen Möglichkeiten unter anderem ein digitaler Abfallkalender, ein Apotheken-Notdienst oder neue Online-Formulare, welche die Stadtverwaltung über ein „Content Management“ nun selbst kreieren kann.

Noch im September wird die neue Homepage der Stadt Meßstetten online gehen. Diese ist, wie schon die alte Seite, natürlich responsiv. Was bedeutet, dass sich deren Erscheinungsbild automatisch an die jeweiligen Endgeräte des Nutzers anpasst. Egal ob PC, Tablet oder Smartphone: www.Messstetten.de ist überall eine erste Adresse. Damit nicht genug: Im nächsten Schritt bekommt auch die Meßstetter „NewsApp“ für Smartphones ihren neuen Auftritt. (VB)


Warum eine neue Homepage?

Die bisherige Meßstetter Homepage war doch sehr ansprechend und kam zeitgemäß daher, fragen sich vielleicht viele, weshalb die Stadt nun erneut Geld in die Hand nimmt und ihre Internet-Präsenz überarbeitet. Den Grund nennt Diana Härter: „Gesetzliche Richtlinien und Verordnungen verpflichten öffentliche Einrichtungen dazu, ihre medialen Angebote barrierefrei zu gestalten. Bei einer Prüfung durch die Überwachungsstelle der Deutschen Rentenversicherung wurden Mängel an der bisherigen Homepage festgestellt, sodass hier dringend Handlungsbedarf bestand.“

Erscheinung
Aktuell – Amtsblatt der Stadt Meßstetten
NUSSBAUM+
Ausgabe 37/2024

Orte

Meßstetten
von Stadt Meßstetten
13.09.2024
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