Noch ist es einigermaßen kalt und schattig, doch die Badenser wissen, dass es bereits im späteren Februar leicht zu frühlingshaften Tagen kommen kann. Dann wachen auch Insekten auf, von denen sich etliche Arten als flugfähiges Tier einfach erstarrt irgendwo verstecken und direkt weiterfliegen, sobald die Temperaturen passen. Gut, wenn dann ein Nahrungsangebot in Form frühblühender Pflanzen da ist. Weit bekannt für Februar-Blüten sind Schneeglöckchen und diverse Krokusse.
Optisch ganz ähnlich sind die knallig-gelben Winterlinge, die unter der Blüte einen spaßigen Kragen von Hochblättern präsentieren und unterirdisch aus kleinen, kantigen „Knollen“ kommen. Vermutlich (und auch bei einer Schar von Insekten) ebenfalls gut bekannt ist die Nieswurz, die deutlich größer wird und mit ihren aparten Hänge-Glocken-Blüten jetzt unverdrossen in Wind und Kälte steht. Ebenso früh und extrem insektenrelevant ist der gelbe, gänseblümchenartige Huflattich. Obwohl er pflegeleicht und sonnentauglich ist, sieht man ihn kaum noch. Vielleicht ist er ja ein Pflanzen-Geheimtipp! Auch ganz niedrig, aber satt lila ist das März-Veilchen, das als dankbarer, wurzeldruckverträglicher Bodendecker bald schon blüht und Insekten reichlich versorgt. Gleichzeitig ist es Raupenfutterpflanze für den herrlichen Kaisermantel (einer der Perlmutterfalter), der sein Ei an Kiefern und Fichten in Veilchen-Nachbarschaft ablegt. Auch die Heiden blühen winters oder früh im Jahr, nützen Insekten aber nur, wenn sie offene Blüten haben und am besten einheimisch sind. Weitgehend unbemerkt blüht jetzt auch die Mistel hoch oben im Geäst ihrer Wirtsbäume und versorgt einige Spezialisten und später im Jahr Vögel mit ihren Beeren. Birke und Hasel blühen ebenfalls und haben hohen Insektenwert, der sich aber weniger an die Summ-Fraktion richtet. Vielmehr sind diese beiden extrem wichtige Raupenfutterpflanzen: An ihnen frisst der Nachwuchs von über 150 Schmetterlingsarten.