Zum Frühlingsbeginn nahm die Zahl der Arbeitslosen im Rems-Murr-Kreis um 42 Personen zu, was zu einer leichten Erhöhung der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte führt.
„Die im März übliche Frühjahrsbelebung bleibt aus“, erklärt die Leiterin der Waiblinger Agentur für Arbeit, Christine Käferle. „Der Arbeitsmarkt steht nicht still, sondern präsentiert sich derzeit mit einer Mischung aus Herausforderungen und Chancen. Während Arbeitssuchende mit guter Qualifikation am Arbeitsmarkt nach wie vor gefragt sind, geht die Nachfrage nach Menschen mit geringer Qualifikation weiter zurück“, ordnet Käferle die aktuelle Entwicklung der Arbeitsmarktzahlen ein.
962 Männer und Frauen meldeten sich innerhalb der letzten vier Wochen aufgrund der Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses bei der Waiblinger Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Rems-Murr arbeitslos, 17 mehr als im Vormonat. Im gleichen Zeitraum konnten 744 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch eine Arbeitsaufnahme beenden, 19 mehr als im Monat zuvor (55 mehr als vor 1 Jahr). 1004 weitere begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 274 mehr als im Vorjahr. Ende März waren im Bezirk insgesamt 11.156 Personen arbeitslos gemeldet, 1293 mehr als im März letzten Jahres.
Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote im Rems-Murr-Kreis mit 4,1 Prozent um 0,5 Prozentpunkte günstiger. In Baden-Württemberg ist die Quote um 0,1 Prozentpunkte zurückgegangen und liegt im Monat März bei 4,5 Prozent.
Nach Rechtskreisen betrachtet, nahm die Zahl der bei der Agentur für Arbeit Waiblingen arbeitslos gemeldeten Personen im März um 27 Personen ab. Die Zahl der arbeitslosen Bürgergeldbeziehenden, die vom Jobcenter Rems-Murr betreut werden, ist hingegen gestiegen (+69). Insgesamt werden kreisweit derzeit 56 Prozent aller arbeitslos Gemeldeten vom Jobcenter Rems-Murr betreut.
„Viele der Menschen, die bei uns Leistungen beziehen, haben mit unterschiedlichsten Einschränkungen zu kämpfen. Zwei Drittel haben keine abgeschlossene Ausbildung. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten fällt es ihnen daher schwer, einen erneuten Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden. Deshalb setzen wir neben individueller Beratung auf maßgeschneiderte Förderangebote“, erklärt Karsten Bühl, Geschäftsführer des Jobcenters Rems-Murr, und beschreibt die Herausforderungen der Arbeit im Jobcenter.
In den letzten vier Wochen wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter kreisweit 610 Arbeitsstellen gemeldet, 195 mehr als im Monat zuvor. Insgesamt sind momentan fast 2.500 Stellenangebote im Rems-Murr-Kreis auf der Jobbörse der Agentur für Arbeit unter www.arbeitsagentur.de/jobsuche zu finden.
„Ich bin froh, dass die Betriebe weiterhin versuchen, ihre Arbeitskräfte zu halten und trotz der schwächelnden Konjunktur die Nachwuchssicherung im Blick behalten“, merkt Käferle an. „Denn mit der Verrentung der Babyboomer dürfte sich der Fachkräftebedarf in den kommenden Jahren noch verschärfen“, fügt sie ergänzend hinzu.
Halbjahr auf dem Ausbildungsstellenmarkt – höchste Zeit für die Ausbildungssuche!
Seit Oktober letzten Jahres haben Unternehmen und Verwaltungen im Rems-Murr-Kreis der Waiblinger Agentur für Arbeit insgesamt 2186 Ausbildungsplätze für das kommende Ausbildungsjahr im September gemeldet. Gleichzeitig fragten 1778 Jugendliche bei der Berufsberatung nach Unterstützung bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle an. 1350 von diesen Ausbildungsstellen sind derzeit noch nicht besetzt, 1104 der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber befinden sind noch aktiv im Suchprozess. „Wir haben mehr offene Ausbildungsstellen als junge Menschen, die noch auf der Suche sind. Auch wenn die Vorstellungen der Betriebe und die der jungen Menschen nicht immer zusammenpassen, stehen die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu erlangen gut“, betont Käferle. Jugendliche, die noch keinen konkreten Plan für die Zeit nach dem Schulabschluss haben, sollen sich daher schnellstmöglich mit der Berufsberatung in Verbindung setzen. Die Fachleute bieten umfassende und unabhängige Beratung zu allen Fragen rund um Ausbildung und Studium. Sie helfen auch dabei, alternative Ausbildungsberufe zu finden, die vielleicht weniger bekannt, aber genauso vielversprechend sind. Termine für die Berufsberatung gibt es telefonisch unter 0800 4 5555 00.
Wer spontan eine eilige Frage zum Thema Ausbildung hat, kann jeden Donnerstag zwischen 14 und 17 Uhr die offene Sprechstunde im Berufsinformationszentrum Waiblingen besuchen – ohne vorherige Anmeldung.
Käferle richtet auch einen Appell an die Unternehmen: „Melden Sie uns Ihre Ausbildungsstellen und sichern Sie sich Ihre Fachkräfte von morgen. Wir wissen, wie herausfordernd es sein kann, Auszubildende zu finden, und stehen Ihnen als verlässliche Partnerin zur Seite.“ Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können sich bei allen Fragen an ihre Ansprechperson des gemeinsamen Arbeitgeber-Services von Arbeitsagentur und Jobcenter wenden oder die kostenfreie Rufnummer 0800 4 5555 20 anrufen.
Vom 23. bis 25. April bietet das Projekt „MuT – Mädchen und Technik“ jungen Frauen die Möglichkeit, vor Ort praktische Erfahrungen in MINT-Berufen zu sammeln. Bei Interesse können sich Mädchen unter www.ihk.de/stuttgart/bezirke/bezirkskammer-rems-murr anmelden.
Der Anmeldeschluss für die Praktikumswoche.de wurde verlängert. Vom 31. März bis zum 25. April können Jugendliche individuell und ohne großen Aufwand in 5 Tagen 5 Berufe und 5 Unternehmen kennenlernen. Weitere Auskünfte und Zugang zur Anmeldung gibt es unter www.praktikumswoche.de/rems-murr-kreis.