Fußballer Tim Drexler aus Münzesheim

Junger Bundesligaprofi spielt jetzt im Frankenland

Am 6. März 2024 stand sein 19. Geburtstag an, wenige Tage zuvor hatte Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim den Vertrag mit dem in Münzesheim wohnenden Abwehrspieler Tim Drexler verlängert und bis zum Jahr 2027 mit einem Lizenzspielervertrag ausgestattet. Nachdem der junge Innenverteidiger, mit einem aktuellen Marktwert von 3 Millionen Euro, in den ersten fünf Saisonspielen beim Kraichgauer Bundesligist stets in der Startelf gestanden hatte, führten in der Folge durchwachsene Leistungen zu weniger Einsatzzeiten. Hinzu kam, dass auf seiner Position mit dem brasilianischen Verteidiger Arthur Chaves starke Konkurrenz am Start war.

Auf Leihbasis zum 1. FC Nürnberg

Nach Gesprächen mit der sportlichen Leitung der TSG wurde Tim Drexler jetzt in der Winterpause an den fränkischen Traditionsverein 1. FC Nürnberg bis zum Saisonende verliehen. Den Ausschlag habe die bessere sportliche Perspektive beim „Club“ gegeben. Dort steht bekanntlich 2014er-Weltmeister Miro Klose auf der Kommandobrücke. Beim 1. FC Nürnberg heißt es: „Mit Tim Drexler bekommen wir einen Spieler, der bereits in jungen Jahren Bundesligaerfahrung sammeln konnte. Zudem durchlief er sämtliche U-Nationalmannschaften. Wir sind sehr froh und glücklich darüber, dass wir mit ihm eine weitere Option für unsere Defensive bekommen.“ Und Drexler fügt hinzu: „Mein Ziel ist es, so viel Spielpraxis wie möglich zu sammeln und die Mannschaft mit meinen Qualitäten bestmöglich zu unterstützen“. Bei der TSG Hoffenheim hatte er bislang 16 Bundesliga-Spiele sowie einige UEFA-Euro-League-Spiele bestritten. Der Jugendnationalspieler aus Münzesheim hatte im Vorjahr beim baden-württembergischen Derby zwischen der TSG Hoffenheim und dem VfB Stuttgart sein Startelf-Debüt gefeiert.

Wie alles begann

Bereits im Alter von drei Jahren lernte Tim Drexler beim Heimatverein FzG Münzesheim das Fußball-Einmaleins und wechselte 2016 zur TSG Hoffenheim in die dortige Akademie. Schnell wurde man auf das heute 1,86 Meter große, ehrgeizige Talent aufmerksam. Wie jeder junge Fußballer, der bei einem ambitionierten Verein am Ball ist, hatte auch der junge Innenverteidiger von einer Karriere in der Bundesliga geträumt. Tims Vorbild Niklas Süle hatte vorgemacht, wohin der Weg führen kann, wenn man an sich arbeitet. Nationalspieler Süle hatte zuvor ab der U15 alle Stationen bei der TSG Hoffenheim absolviert, war später zum deutschen Rekordmeister Bayern München und danach zu Borussia Dortmund gewechselt.

Mehr Spielpraxis, weniger Freizeit

Im Oktober 2020 feierte Tim Drexler sein Länderspieldebüt in der deutschen U16-Mannschaft beim Spiel gegen Dänemark in Duisburg. Beim furiosen 6:2-Sieg der Hoffenheimer U19 gegen den 1. FC Kaiserslautern in der A-Junioren-Bundesliga kam Tim später zu seinem ersten Einsatz in der U19. Schon sein früherer Trainer Denny Galm hielt große Stücke auf den Kraichtaler Fußballer. Für Freizeit und Ausgehen mit alten Kumpels aus Münzesheimer Tagen bleibt für den Hip-Hop-Fan Tim Drexler keine Zeit mehr. Nach der Grundschule in Münzesheim hatte er die Mittlere Reife an der Gemeinschaftsschule Kraichtal abgelegt. „Natürlich hatte ich darauf gehofft, doch nicht gedacht, dass alles so schnell geht“, sagt der Fußballer, der als kurz- und mittelfristiges Ziel „erfolgreich sein und möglichst viel spielen“ angibt.

Freude im Heimatort

Auch bei der FzG Münzesheim freut man sich über den nächsten Karriereschritt seines früheren Jugendfußballers. Der langjährige Vorsitzende Jens Becker: „Wir haben natürlich den Weg von Tim verfolgt und sind mächtig stolz auf ihn. Dass er den Schritt zu den Profis schaffte, ist super.“ Hier würde eine sehr gute Mischung aus Talent, Disziplin und Ehrgeiz zusammenkommen. „Wir wünschen Tim alles Gute und viel Erfolg“, heißt es beim Verein. Auch Kraichtals Bürgermeister Tobias Borho hatte sich im Vorjahr geäußert und mitgeteilt: „Wir beglückwünschen den jungen Fußballprofi Tim Drexler und hoffen mit ihm auf eine große und verletzungsfreie Karriere“. Übrigens: Auch Tims 23-jährige Schwester Lisa hat eine Hoffenheimer Vergangenheit, war in der 2. Bundesliga für die TSG am Ball und spielt aktuell beim KSC im Frauenteam. (hjo)