Frühlingsanfang im Garten – Mit Rücksicht und Weitblick in die neue Saison
Liebe Gartenfreunde
Mit dem Frühling beginnt im Garten eine neue Wachstumsperiode. Die ersten warmen Tage locken nicht nur uns, sondern auch Pflanzen und Tiere aus der Winterruhe. Doch bevor mit vollem Elan aufgeräumt und neu gepflanzt wird, lohnt es sich, mit Bedacht vorzugehen. Viele Insekten wie Marienkäfer, Wildbienen oder Schmetterlingsraupen ruhen noch in altem Laub, abgestorbenen Pflanzenstängeln oder im Boden. Ein behutsamer Start in die Saison schützt diese wichtigen Gartenbewohner.
Aufräumen mit Fingerspitzengefühl
Auch wenn der Drang groß ist, Beete und Rasenflächen von Winterresten zu befreien, sollte dies mit Bedacht geschehen. Wer altes Laub und abgestorbene Pflanzenteile langsam entfernt, gibt überwinternden Insekten Zeit, sich an die steigenden Temperaturen anzupassen. Schnittgut kann an einer geschützten Stelle aufgeschichtet werden, damit Tiere wie Ohrwürmer oder Spinnen eine alternative Bleibe finden.
Bodenvorbereitung und erste Pflanzungen
Sobald der Boden nicht mehr zu feucht ist, kann er vorsichtig gelockert werden. Eine oberflächliche Bearbeitung reicht oft aus, um die Struktur zu verbessern, ohne Insektenlarven oder Bodenlebewesen zu stören. Kompost oder organischer Dünger können die Nährstoffversorgung unterstützen.
Wer bereits säen oder pflanzen möchte, kann mit robusten Sorten beginnen: Radieschen, Spinat oder frühe Salate vertragen die kühlen Nächte gut. Frühblüher wie Krokusse oder Winterlinge sind jetzt besonders wertvoll, da sie erste Nahrungsquellen für Bestäuber bieten.
Verluste erkennen und Gestaltung anpassen
Nicht alle Pflanzen überstehen den Winter unbeschadet. Frost, Trockenheit, andauernde Feuchtigkeit oder Krankheiten können Lücken im Beet hinterlassen. Statt diese einfach mit den gleichen Arten aufzufüllen, lohnt sich eine Überprüfung:
- Standort prüfen: Wurde eine Pflanze durch Staunässe oder starke Winde geschwächt, könnte ein besserer Platz im Garten sinnvoll sein.
- Sortenwahl überdenken: Winterharte Alternativen oder widerstandsfähigere Sorten könnten eine nachhaltigere Lösung sein.
- Gestaltung anpassen: Eine Lücke kann auch eine Chance für neue Kombinationen sein. Vielleicht bietet sich Platz für insektenfreundliche Stauden oder eine Strukturpflanze, die dem Beet mehr Tiefe verleiht.
Nachhaltig in die neue Saison starten
Ein bewusster Frühlingsstart verbindet Pflege und Rücksicht auf die Natur. Wer behutsam aufräumt, die Bodenbeschaffenheit überprüft und Gestaltungsmöglichkeiten überdenkt, schafft nicht nur einen gepflegten Garten, sondern auch einen vielfältigen Lebensraum. So beginnt die neue Gartensaison im Einklang mit der Natur – und mit einer soliden Basis für ein erfolgreiches Gartenjahr.
Eure OGV-Gartenfreundin