„Heute haben wir Sie eingeladen, über die Gemeindeentwicklung Bad Schönborn nachzudenken“, begrüßte Bürgermeister Klaus Detlev Huge interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Diskussionsabend. Rund 50 Besucher hatten sich eingefunden, was auch daran gelegen haben dürfte, dass ein sehr gut besuchter Vortrag zum Thema Depression im Edith-Stein-Haus und der Elternabend er Realschule zeitgleich stattfanden. Aber auch daran, dass es leichter sei, sich aufzuregen, als mitzugestalten. Ginge es darum, Windräder aufzustellen, wäre es hier voll, meinte er. Dazu passte auch, dass die Bürgerinnen und Bürger in einer Befragung, wie es sich in Bad Schönborn lebe, überwiegend mit Zufriedenheit geantwortet hätten. Nun gelte es, die Stärken und Schwächen zu analysieren und die Herausforderungen anzugehen, wie dem demografischen Wandel zu begegnen.
Philipp König, Geschäftsführer und Inhaber der beauftragten Raschl Stadtenwicklungs Gmbh in Stuttgart betonte, dass es hier nicht um Pläne für Fördertöpfe ginge, die danach in Schubladen verschwinden, sondern darum umsetzbare und finanzierbare Konzepte zu entwickeln, wie man sich zukünftig strategisch aufstelle. Vor allem ginge es nicht darum, neue Projekte aus dem Boden zu stampfen und mehr Geld auszugeben, sondern Handlungsprogramme zu entwickeln, die sich aus der Sicht der Verwaltung, des Gemeinderats und der Bürgerschaft in einem offenen Prozess entstehen. Kritisch habe man Langenbrücken West betrachte. Was bedeutet Langenbrücken West? Ist es in der Größe angemessen, was bedeute es flächenmäßig und was bedeutet es für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde?
Ein wichtiger Bestandteil sei der Dialog. „Keine Idee geht verloren“, sagte er. „Wir sind mit leeren Plakaten gekommen, an denen Sie später ihre Vorschläge einbringen können“. Danach stellte er die Ergebnisse der Umfrage vor, die anonym erfolgte. Von 4000 Fragebögen seien 1333 zurückgekommen und diese sei mit 34 Prozent ein sehr gutes Ergebnis. Um repräsentativ zu sein, hätten schon 15 Prozent gereicht und auch wenn die Jugendlichen unter 19 Jahren etwas unterrepräsentiert gewesen wären, habe man dies nicht hochrechnen müssen. Sehr hoch sei das Ergebnis der Zufriedenheit mit 93 Prozent gewesen. Dieses Ergebnis sei in allen Altersgruppen, bei neu hinzugezogenen sowie bei Alteingesessenen ähnlich hoch gewesen, was für eine gute Stimmung in Ort spräche. Auch die Ortsteile hätten ähnlich abgeschlossen, obwohl es hier durchaus auch Unterschiede gebe, was beispielsweise die Infrastruktur beträfe. Nach diesem Teil der Veranstaltung konnten die Teilnehmer mit den Städteplanern, aber auch mit dem Bürgermeister, anwesenden Gemeinderäte/innen und Mitgliedern der Verwaltung in den Dialog.
Die Ergebnisse der Umfrage könne auf der Website der Gemeinde eingesehen werden. Auch die Teilnahme an der Onlinebeteiligung ist noch bis zum 10. November 2024 möglich: www.bad-schoenborn.gemeinde-entwickeln.de. (cm)