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Gemeinderat 28. Januar

Nachtrag zur Sitzung des Gemeinderats am 28. Januar Top 5: Umgestaltung Rathausvorplatz: Antrag Bündnis 90/Die Grünen Beide Fraktionsstellungnahmen...
Stadtrat Max Himberger
Stadtrat Max HimbergerFoto: Grüne

Nachtrag zur Sitzung des Gemeinderats am 28. Januar

Top 5: Umgestaltung Rathausvorplatz: Antrag Bündnis 90/Die Grünen

Beide Fraktionsstellungnahmen wurden von Stadtrat Max Himberger vorgetragen.

Unser Antrag zur Umgestaltung des Rathausvorplatzes wurde schon diskutiert. In Anbetracht der Klimakrise hätten wir uns eine umfassendere Begrünung gewünscht, mit den im Verwaltungsvorschlag genannten Maßnahmen können wir aus Kompromissgründen mitgehen. An dieser Stelle herzlichen Dank an die Sachbearbeiter, Herrn Weigelt und Herrn Seelbach.

Warum möchten wir einen grüneren Rathausvorplatz?

Der Klimawandel schreitet immer weiter voran – hier im Oberrheingraben wird insbesondere die zunehmende Hitze zu einem großen Problem für unser Wohlbefinden. Aber auch Starkregenereignisse, wie es sie die letzten Tage hier gab, werden durch den Klimawandel in Zukunft in ihrer Intensität zunehmen.

Der Rathausvorplatz weist laut Vorlage einen Versiegelungsgrad von 60 Prozent auf. Hochgradig versiegelte Flächen sind vor diesem Hintergrund in zweierlei Hinsicht schlecht: Sie heizen sich einerseits an heißen Tagen stark auf und speichern die Wärme – sogenannte Hitzeinseln entstehen, die einen Aufenthalt an heißen Sommertagen unerträglich werden lassen. Sicherlich sind die hellen Platten hier besser als schwarzer Asphalt – aber noch längst nicht so gut wie eine entsiegelte und begrünte Fläche. Andererseits kann durch die Versiegelung das Regenwasser nicht versickern, am Rathausvorplatz fließt es einfach über die Steinplatten ab.

Mit gezielten Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen wollen wir dem entgegenwirken und eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels erreichen und ein besseres Kleinklima schaffen. Doch nicht nur das – eine Begrünung des Platzes bedeutet auch eine Aufwertung im Sinne der Stadtökologie. Mehr Grün bringt mehr Leben in die Stadt und leistet einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

Wir gehen davon aus, dass hier mit Augenmaß gearbeitet wird und sehen die in der Vorlage vorgeschlagenen Maßnahmen als Zielvorstellung an, der wir im Sinne der genannten Gründe Schritt für Schritt näher kommen wollen und den Rathausvorplatz um bis zu zehn Prozent grüner gestalten.

Top 7: Unterschutzstellung der Storchenwiese als geschützter Landschaftsbestandteil

Was lange währt, wird endlich gut. Heute beschließen wir die Satzung für den Schutz der Storchenwiese im Sinne des § 29 im Bundesnaturschutzgesetz. Herzlichen Dank an dieser Stelle auch an den NABU, der das Thema schon vor Jahren angestoßen hat und sich noch viel länger um die Störche hier in Walldorf kümmert. Da leistet ihr wirklich eine super tolle Arbeit!

Die Satzung weist alle für uns wichtigen Punkte auf, unter anderem Laufenlassen von Hunden (schon vor Jahren wurde eine Hundewiese eingerichtet!) und das Verbot von Drohnenflügen. Wir bitten darum, Rücksicht auf die Natur zu nehmen und die neue Satzung zu beachten.

Der Storch, unser inoffizielles Wappentier, gehört nun seit Anfang der 2000er Jahre wieder fest zum Stadtbild Walldorfs. Nicht zuletzt dank der Storchenwiese und dem NABU. Oft kann man auf der Wiese mehrere Dutzend Störche beobachten – und auch die benachbarte Anlage der AVR als Nahrungsquelle trägt ihren Teil dazu bei, dass Störche hier in großer Zahl zu beobachten sind. Ein Problem dabei, die Störche bauen den Müll von der Anlage auch in Nester ein, was in Verbindung mit starken Regenfällen dazu führt, dass sich Wasser im Nest staut und die Jungvögel verenden. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der immer heftigeren Starkregen mit sich bringt, in Zukunft sicher häufiger ein Problem.

Nicht nur der Storch findet auf der Storchenwiese einen neuen Lebensraum. So hat das Artengutachten 38 bedrohte Arten der Roten Liste sowie weitere gefährdete Arten der sogenannten Vorwarnliste auf der Storchenwiese festgestellt. Darunter Vogelarten wie das Braunkehlchen, den Kampfläufer oder die Bekassine, Pflanzen wie die echte Schlüsselblume oder den Nelken-Sommerwurz, Insekten wie den ockerfarbigen Steppenheiden-Zwergspanner, eine Falterart, den Zottigen Blütenkäfer oder die kleine Wolfsfliege. Um nur ein paar beispielhafte Arten der Roten Liste zu nennen, für die sich die Storchenwiese als Schutzgebiet ebenfalls lohnt. Nur der Grasfrosch wird es hier weiterhin schwer haben.

Liebe Walldorferinnen und Walldorfer, gehen Sie am Sonntag, 23. Februar, bei der Bundestagswahl wählen, nutzen Sie Ihr Wahlrecht!

Antrag Hitzeaktionsplan
Antrag Hitzeaktionsplan.Foto: Grüne
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Ausgabe 08/2025

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