Gemeinsam weiter wachsen

Vera Greis als neue Leiterin der Grundschule eingesetzt

Seit sieben Monaten ist die Oedheimerin Vera Greis die neue Frau an der Spitze der Grundschule Offenau. Zeit genug, dass sich alle, Kollegium, Schülerschaft, Eltern und die Gemeindeverwaltung als Schulträger, an den Wechsel in der Hauptstraße 38 gewöhnt haben.

Wenn also die Schulkinder zu Beginn der kleinen Feierstunden anlässlich der offiziellen Einsetzungsfeier ihrer Schulleiterin mit vereinten Kräften die Worte: „Wow, dass Du da bist“, entgegen schmettern, dürfen die geladenen Gäste davor ausgehen, dass der Satz ehrlich gemeint ist.

Mit „Energie, Empathie und Offenheit“, führe die 39-jährige Greis ihr Amt, sagt Konrektor Tobias Scheid, „und einer klaren Vorstellung davon, wie Schule zu sein hat.“ Stets offen sei die Tür zum Rektorat im ersten Stock des grünen Multifunktionsgebäudes, berichtet er weiter, und Vera Greis‘ Weggefährten im Katholischen Schuldekanat Elisabeth Ott und Andreas Weiß wissen, dass die neue Offenauer Grundschulleiterin und Schulseelsorgerin auch in der Gegenrichtung unterwegs ist: „Du hast ein ehrliches Interesse an Deinem Gegenüber.“

Deutsch, katholische Religionslehre und Sport hat Vera Greis, die in ihrer Freizeit auch gern als Stand-up-Paddlerin auf dem Kocher unterwegs ist, an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg studiert. Nach dem Vorbereitungsdienst 2011 führte sie ihr Schulweg ans Bildungszentrum Bretzfeld und dort zuletzt bis ins Schulleitungsteam. 2024 habe sie sich dann um eine eigene Schulleiterstelle beworben, berichtet der Leiter des Staatlichen Schulamts, Markus Wenz, in seiner kurzweiligen Ansprache. „Da war erst die Stelle in Offenau frei“, ruft Vera Greis spontan und hat die Lacher des Publikums auf ihrer Seite.

Bürgermeister Michael Folk ist froh, dass sich die Oedheimerin Greis für Offenau entschieden hat und zeigt sich beeindruckt, wie nahtlos sich die neue Schulleiterin nach dem Ausscheiden in den Ruhestand ihrer Vorgängerin Franziska Thülly-Brenner im vergangenen Sommer in das Management der bestehenden Strukturen aus Ganztagsbetreuung, Schulsozialarbeit, Sprachförderung und Schulträger eingefügt hat. Umgekehrt habe die Gemeinde mit ihren beiden Schulgebäuden von 1911 und 2009, Mensa und Sprachförderung der Schulleitung auch einiges zu bieten: „Sie haben einen großen Werkzeugkasten, mit dem Sie Schule in Offenau gestalten können.“ Gleichwohl, bemerkt der Schultes, sei die Haushaltslage der Gemeinde zurzeit sehr schwierig.

Weitere Grußworte sprechen an diesem Freitagvormittag der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins an der Grundschule Offenau Mehmet Yavuz sowie im Namen der Bad Friedrichshaller Schulgemeinschaft die Geschäftsführende Schulleiterin Anja Blüm.

„Um ein Kind großzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf“, schließt Bürgermeister Michael Folk seine Ansprache mit einem Sinnspruch. Mit Vertretern aus dem Gemeinderat und den beiden Kirchengemeinden, des Schulträgers, aus dem Elternbeirat und dem vor einem Jahr gegründeten Förderverein und Schulleitern der umliegenden Schulen sind an diesem Freitagvormittag viele Gäste aus der Offenauer Dorfgemeinschaft in der Grundschulaula versammelt. Und weil groß werden etwas mit Wachsen zu tun hat, haben sich die Eltern etwas Besonderes ausgedacht und ihrer neuen Schulleiterin Vera Greis eine Dachplatane zum Geschenk gemacht. Das bereits stattliche, knapp drei Meter hohe Bäumchen zwischen Altbau und Neubau wollen die beiden Elternbeiratsvertreterinnen Tatjana Götz und Stephanie Huber nicht nur symbolisch verstanden wissen: „Wir freuen uns auf die kommenden Jahre des Wachstums und der Zuversicht.“

Wachsen und selbst Neues lernen darf Schulleiterin Vera Greis in Offenau aber auch noch bei einer ganz anderen Materie: So kündigt der Vorsitzende des Arbeitskreises Offenauer Vereine Roland Häfele an, dass sie beim kommenden Offenauer Kornlupferfest am 19. Juli das Fass anstechen darf. Mit Poloshirt und Schirmmütze bekommt sie dazu auch gleich die dazu passende Arbeitskreiskleidung überreicht. (her)