Aus den Feuerwehren der sechs 1975 bei der Gemeindereform in Baden-Württemberg zusammengeführten Gemeinden mit sieben Ortsteilen sowie einigen kleinen Weilern als „Außenposten“ eine dem Aufgabenfeld gerecht werdende, schlagkräftige und moderne Gesamtwehr zu machen, übernahm im neu gebildeten Neuweiler vor fast einem halben Jahrhundert Gesamtkommandant Kurt Stoll. Jetzt feierte der Oberkollwanger mit einem kleinen Kreis Verwandter und Freunde im „Talblick“ in seinem Heimatort den 80. Geburtstag. Dabei kam so manche Errungenschaft wie auch Episode aus vergangenen Tagen zur Sprache.
Mit von der Partie war der langjährige Kreisobmann der Alterswehren, Heinz Umbeer aus Oberreichenbach-Igelsloch. Als er im Jahr 2002 mit Gleichgesinnten die Kreis-Alterswehr als Zusammenschluss verschiedener derartiger Abteilungen im Landkreis gebildet hatte, ging er an, solche in Gemeinden zu initiieren, wo es diesbezüglich noch weiße Flecken gab. Kurt Stoll, seinen Kollegen aus übergeordneten Gremien, musste er nicht lange überreden, dies in der Waldgemeinde anzupacken. Am 11. Mai 2005 wurde die Alterswehr Neuweiler ins Leben gerufen, die heute 28 Mitglieder aus allen Ortsteilen hat. Über acht Jahre lang wurde diese zunächst von Stoll als Obmann geleitet. Selbstverständlich ist er bis heute bei den Aktivitäten der Ruhestandsblauröcke unter seinem Nachfolger Helmut Wurster dabei.
Im Jahr 1965 wurde Kurt Stoll Kommandant der Feuerwehr in Oberkollwangen. Die Unterkunft der Abteilung in seinem Heimatort wurde 1976 erweitert und 1988 unter erheblicher Eigenleistung der Feuerwehrmänner jener Tage mit einem Kameradschaftsraum und Sanitärräumen ergänzt. Hier legte er als Zimmermeister und Organisator kräftig mit Hand an. Denn als er 1975 Chef der Gesamtwehr wurde, behielt er die Aufgabe des Abteilungskommandanten in Oberkollwangen bis 1995. Nicht weniger Kraft und Zeit steckte er in die Arbeit für die Gesamtwehr, die er vor 24 Jahren auf gutem Stand dem bis heute als Nachfolger wirkenden Anton Höschle übergab. Das Augenmaß aufs Notwendige zu Schutz und Hilfe für die Einwohner gerichtet, trug Stoll seine Forderungen hinsichtlich der Ausrüstung an die Gemeinde heran. Für Verwaltung und Rat war er stets eine Vertrauensperson.
In Kurt Stolls Kommandantenzeit fallen beispielsweise die Ausrüstung der Abteilungen mit Atemschutz, wo er sich selber der entsprechenden Ausbildung unterzog. Auch die Alarmierung mittels Funkempfängern gehört dazu. Ohne beides sind heute ein sach- und zeitgerechter Einsatz so wenig vorstellbar wie ohne geeignete Fahrzeuge. Zufrieden zeigte sich Stoll bei seiner Verabschiedung als Leiter der Wehr und Ernennung zum Ehrenkommandanten im Jahr 2000 im Zusammenhang mit der Ausstattung besonders über die Beschaffung der Einsatzfahrzeuge. Denn in seine Zeit fiel auch der Übergang von den Tragkraftspritzen ziehenden Schleppern – welche die Feuerwehrleute mitbrachten – auf die ersten feuerwehreigenen Fahrzeuge überhaupt, die dann bald Wasser mitführten und zu regelrechten Depots für die vor Ort nötigen Gerätschaften wurden.