Gewichtheber feiern 3:0-Sieg zum Rundenabschluss

Zum Abschluss der Bundesligarunde mussten die Germanen ins sächsische Chemnitz reisen. Dort wollte man nach der unglücklichen 2:1-Heimniederlage gegen Samswegen die Bundesligarunde mit einem Sieg beenden. Den 1. Tabellenplatz konnte man auch bei einer glatten Niederlage nicht verlieren, aber die Runde vor dem Finale am 27. April in Heidelberg wollte man auf alle Fälle mit einem Sieg beenden. Doch dieser Plan geriet im Vorfeld in Gefahr. Es war abgesprochen, dass mit Nico Müller Obrigheims stärkster Punktesammler geschont werden soll. Zudem waren mit Sabine Kusterer und Matthäus Hofmann zwei weitere Europameisterschaftsteilnehmer angeschlagen und ihr Einsatz konnte erst am Abend vor dem Wettkampf endgültig zugesagt werden. Es war auch bekannt, dass nur eine von zwei möglichen Ausländerpositionen besetzt werden kann. Die Vorzeichen standen nicht unbedingt günstig für einen Sieg in der Fremde für die Obrigheimer Heber. Doch, und das ist für Obrigheim in der Bundesliga so ziemlich das Alleinstellungsmerkmal, es gibt ja hier am Neckar noch Heber aus der zweiten Reihe, die bereit sind auszuhelfen und die ansonsten in der Oberliga die Hanteln in die Höhe stemmen. So gingen am Samstag mit Anna-Sophia Knapp und Leonhard Holzner gleich zwei dieser Heber an den Start. Da Sabine Kusterer mitwirken konnte, teilten die beiden sich ihren Start. Anna-Sophia ging im Reißen an die Hantel und überzeugte mit drei gültigen Versuchen und 31 Punkten. Im Stoßen ging dann Leonhard Holzner an den Start. Auch er konnte mit drei gültigen Versuchen und 49 Punkten überzeugen. Zu den etablierten Teammitgliedern gehört Celina Schönsiegel. Nach drei guten Reißversuchen gelang ihr an diesem Tag leider nur der erste Stoßversuch mit 90 kg. 94 kg im zweiten und dritten Versuch erwiesen sich an diesem Tag als zu schwer. Ihre 111 Punkte waren ein sehr gutes Ergebnis. Auch Lena Tomkowiak konnte alle sechs Versuche gültig in die Wertung bringen. Sie ging leicht angeschlagen mit Hüftproblemen in den Wettkampf und konnte 123 Punkte zum Mannschaftsergebnis beitragen. Dann kam unser österreichischer Starter Sargis Matirosjan an die Reihe. Auf ihn war wieder einmal Verlass. Für seine 160 Reiß- und 180 Stoßkilogramm gab es 131 Punkte. Sabine Kusterer gab sich trotz Handicap keine Blöße und trug 136 Punkte zum Sieg bei. Die bekam sie für 82 kg im Reißen und 113 kg im Stoßen. Bleibt noch Matthäus Hofmann. Gegen Samswegen musste er wegen Rückenproblemen noch pausieren. In Chemnitz war er wieder Obrigheims bester Punktesammler. Er konnte 160 kg im Reißen und 190 kg im Stoßen souverän in die Höhe bringen. Dafür gab es 143 Punkte für die Mannschaft. Obrigheim gewann das Reißen mit 295 zu 278 Punkten und das Stoßen mit 429 zu 400 Punkten. Das ergab ein Gesamtergebnis von 724 zu 678 Punkten und einen klaren 3:0-Sieg. Die knapp 20 in die sächsische Metropole mitgereisten Fans feierten im Anschluss diesen Sieg auch ausgiebig mit der Mannschaft bis tief in die Nacht. Hierbei bedankten sich die Verantwortlichen bei den kurzfristig eingesprungenen Heberinnen und Hebern. Ohne deren Unterstützung wäre es in der Bundesligarunde mehr als einmal eng geworden mit einem glatten Drei-zu-null-Sieg.

Nun hat die Bundesligamannschaft Zeit bis zum 27. April, um sich auf das Bundesligafinale vorzubereiten. Dort möchte sie ihren in der Vorsaison errungenen Mannschaftsmeistertitel verteidigen. Sollten bis dahin alle gesund und fit sein, stehen die Vorzeichen dieses Mal gar nicht schlecht, dass das erklärte Rundenziel erreicht werden kann. Zum Finale fahren nach derzeitigem Stand drei Fanbusse zur Unterstützung der Obrigheimer Gewichtheber mit. Zusätzlich gibt es noch zahlreiche Privatfahrer, die auch mit in den Olympiastützpunkt nach Heidelberg fahren, um die Obrigheimer Mannschft anzufeuern. Damit dürfte das Obrigheimer Lager zahlenmäßig das stärkste werden. An Unterstützung fehlt es also nicht. Das Unternehmen Titelverteidigung kann angegangen werden.

Rainer Noe