Im Tagblatt vom 06.07.2024 wurde über das Ziel unserer Gomaringer Ortsgruppe berichtet, sachlich über die auf Gomaringer Gemarkungen und benachbarten Gemarkungen geplanten Windkraftanlagen (WKA) zu informieren und Gegenstimmen einzuordnen. Ein solches Argument ist die fehlende Grundlastfähigkeit.
In Europa haben wir ein Verbundnetz, in dem sich die Länder untereinander mit Strom versorgen. Bei Überschüssen wird exportiert und bei Bedarf importiert, aber auch dann, wenn Importstrom günstiger an der Börse eingekauft werden kann, als ihn selbst zu erzeugen.
Die Stromgestehungskosten (Kosten für Errichtung und Betrieb geteilt durch die Stromerzeugungsmenge über die Lebensdauer der Anlage) liegen bei Windstrom bei 4–8 Cent/kWh, bei Braunkohle bei 10–15 Cent/kWh und bei Steinkohle bei 11–20 Cent/kWh. Damit ist Windstrom ca. 2–5 Mal günstiger in der Herstellung. Kohle- und Kernkraftwerke gelten als grundlastfähig, liefern aber auch nicht immer zuverlässig Grundlast, da sie bei Trockenheit und Hitzewellen gedrosselt werden müssen, um das Ökosystem unserer Flüsse durch eingeleitetes erwärmtes Kühlwasser nicht zu gefährden. Durch die steigenden Temperaturen als Folge des Klimawandels wird dieses Risiko zunehmend größer. Frankreich bezieht deshalb trotz „grundlastfähiger“ Kernkraftwerke regelmäßig erneuerbaren Strom aus Deutschland und Skandinavien treibt parallel selbst den Ausbau von WKA voran, um diesen Nachteil zu kompensieren. Auch hierzulande sind wir vor Ausfällen grundlastfähiger Kraftwerke nicht verschont. So war Block 7 des Kohlekraftwerks Heilbronn aufgrund eines Schadens 16 Monate lang außer Betrieb und 778 MW Leistung dauerhaft nicht verfügbar, was einem gleichzeitigen Ausfall von 130 bis 260 WKA entsprechen würde. Eine dezentrale Energieversorgung, auch in und um Gomaringen, ist wichtig, um eine regionale Versorgungssicherheit mit günstigem, klimafreundlichem Strom zu gewährleisten.
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