Der Barrierefreiheit sind natürlich auch Grenzen gesetzt.
Da es Behinderungen in der vielfältigsten Form gibt, ist Barrierefreiheit lediglich ein Ideal, dem sich die Wirklichkeit nur annähern kann, denn für jedes Handicap und jede Behinderung gibt es kein „Gegenmittel“. Das heißt auch, dass alle durch Leistungseinschränkungen bewirkten Handicaps und Behinderungen durch technische Maßnahmen auszugleichen unmöglich ist.
Auch sind der Umsetzung der Barrierefreiheit oftmals gedankliche und finanzielle Grenzen gesetzt. Dabei sieht man allerdings nicht über den Tellerrand hinaus, denn wenn eine fertige Maßnahme im Nachhinein barrierefrei gemacht werden muss, wird es meist teurer.
Darum ist es für Behinderte und die Barrierefreiheit wichtig, dass gemäß dem Leitspruch der Behindertenbewegung „Nichts über uns, ohne uns“ die Menschen mit Behinderung an der Ausgestaltung des Inklusionsprozesses bzw. an kommunalen Planungsprozessen beteiligt werden.
Dies ist auch eine klare Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK).
Die UN-BRK fordert in Artikel 4, Absatz 2 „Bei der Ausarbeitung und Umsetzung von Rechtsvorschriften und politischen Konzepten zur Durchführung dieses Übereinkommens und bei anderen Entscheidungsprozessen in Fragen, die Menschen mit Behinderungen betreffen, führen die Vertragsstaaten mit den Menschen mit Behinderungen, einschließlich Kindern mit Behinderungen, über die sie vertretenden Organisationen enge Konsultationen und beziehen sie aktiv ein.“
Außerdem wird nach Artikel 29 garantiert, dass „Menschen mit Behinderungen die politischen Rechte sowie die Möglichkeit, diese gleichberechtigt mit anderen genießen können“. Auch ist „aktiv ein Umfeld zu fördern, in dem Menschen mit Behinderungen ohne Diskriminierung und gleichberechtigt mit anderen wirksam und umfassend an der Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten mitwirken können, und ihre Mitwirkung an den öffentlichen Angelegenheiten zu begünstigen sind.“
Die AG Menschen mit und ohne Handicap hofft mit dieser Veröffentlichung von „Barriere-Häppchen“ einige Fragen beantwortet und Empathie sowie Verständnis für Behinderte geweckt zu haben.
Zum Schluss bleibt uns nur noch, unseren Lesern für ihr Interesse zu danken.
– DANKESCHÖN –