MLP Academics Heidelberg
MLP Academics Heidelberg
69115 Heidelberg
easyCredit BBL, 27. Spieltag

Hamburg und Heidelberg im Hitchcock-Thriller

Die Veolia Towers haben in einem stets engen Match das bessere Nervenkostüm und bezwingen die MLP Academics im Inselpark mit 88:81 (41:44).
Horne neu Hamburg
Topscorer in Hamburg: DJ Horne von den MLP Academics Heidelberg markiert beim 81:88 gegen die Veolia Towers 22 Punkte in nicht einmal 20 Minuten Spielzeit. Nach drei Siegen in Folge müssen die Jungs vom Neckar eine knappe Niederlage einstecken.Foto: Foto: Lukas Adler

Von Joachim Klaehn

Kurz zusammengefasst:

Vom Tip-off weg ist es das erwartet enge Match. Die Veolia Towers Hamburg verzeichnen ihre höchste Führung am Ende, die MLP Academics Heidelberg beginnen bärenstark (5:13/4. Minute). Es ist vor 3.400 Zuschauern in der ausverkauften Inselpark Arena über die gesamte Spielzeit ein echter Hitchcock-Thriller am 27. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga. In der Schlussphase sichern sich die Hafenstädter einen 88:81 (41:44)-Heimsieg, der wegen der größeren Cleverness und des überragenden Combo Guards Brae Ivey in Ordnung geht.

Dabei haben es die MLP Academics mehrfach selbst in der Hand, den heimstarken Hamburgern den K.o.-Schlag zu versetzen. Vor allem nach dem sechsten Dreier von DJ Horne, ein Wahnsinnswurf mit Brett zum 72:77, sieht es ganz nach dem achten Auswärtserfolg in dieser spannenden Spielzeit aus. Doch die Barloschky-Schützlinge haben jedes Mal eine Antwort parat. Der weite Dreier von Ivey über Bakary Dibba hinweg zum 84:81 bedeutet die Vorentscheidung, einen Fastbreak schließt Jaizec Lottie zum 86:81 ab und 4,6 Sekunden vor der Schlusssirene macht Ivey – wer sonst! – mit zwei verwandelten den Triumph für die stabileren „Türme“ perfekt.

Zahlenspiegel:

Statistisch betrachtet sind die Unterschiede nicht allzu groß. Hamburg ist freilich bei den Wurfquoten besser: Zweier 19/32 – 59 Prozent gegenüber 16/34 – 47 Prozent; Dreier 12/31 – 39 Prozent gegenüber 11/30 – 37 Prozent; Rebounds 37/37, Assists 14/17, Steals 12/8, Blocks 1/2, Turnover 15/17 und Fouls 21/24. Ein Einflussfaktor sind die beiden Technischen Fouls gegen DJ Horne und Michael Weathers, äußerst kleinlich von den Referees verhängt. Die Viertel belegen das messerscharfe Duell: 18:22, 23:22, 21:18 und 26:19. Entscheidend ist also der finale 7:0-Lauf der Nordlichter.

Auffälligste Akteure:

Topscorer bei Heidelberg ist DJ Horne mit 22 Punkten, darunter sechs astreinen Dreiern. Leider muss ihn Danny Jansson immer wieder vor Foulproblemen schützen und deshalb steht er nicht einmal 20 Minuten auf dem Parkett. Big Man Osun Osunniyi gefällt mit 11 Zählern und sieben Rebounds, Kapitän Ryan Mikesell liegt mit 15 Punkten bei seinem Schnitt und glänzt mit sieben geschickten Assists. Der MVP dieses leidenschaftlich geführten Kampfes ist natürlich Brae Ivey. 28 Punkte, sechs Rebounds, sechs Steals und drei Assists sind für den kalifornischen Guard exzellente Werte. Der Mann mit der Trikotnummer 1 ist an diesem Abend einfach der mit Abstand beste Spieler! In den letzten 4:30 Minuten gelingen Ivey 14 (!) seiner insgesamt 28 Zähler. Das sagt alles.

Statistiken:

MLP Academics: Horne 22 (6 Dreier), Mikesell 15 (1), Osunniyi 11, Weathers 10 (2), Dibba 7, Ersek 5 (1), Seric 4 (1), Keßen 4, Zipser 2, O’Brien 1, Würzner.

Veolia Towers Hamburg: Ivey 28 (4), Barnett 15 (4), Lottie 13, Wimberg 12 (2), Kuath 11, Rich 6 (2), Grey 3, Stove, Turudic, Martin (DNP), Möller (DNP).

Statements:

„Mir hat unsere Energie überhaupt nicht gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass unsere Beine in der gesamten ersten Halbzeit irgendwo zwischen Heidelberg und Hamburg liegen. Wir hatten ein paar Stopps, aber irgendwie hatten wir keinen Sinn für Dringlichkeit und Transition Defense. Ich denke, einer der größten Wendepunkte war, als DJ einen Dreier trifft, wir punkten und gehen im vierten Viertel mit fünf Punkten in Führung. Danach will ich das Video sehen, wir hatten drei Mismatches - und sieben Sekunden später postet Wimberg gegen DJ auf und gibt Grey einen offenen Dreier. Ich kann mir vorstellen, dass wir zwanzig solche dummen Details finden können. Das hat im Grunde das Fenster für Hamburg geöffnet, und sie haben es wirklich gut genutzt.“ – Danny Jansson, Headcoach der MLP Academics

„Genau wie in der letzten Woche auch, haben wir die Ruhe behalten. Das ist ein Vertrauen ineinander, in unsere Strukturen – die Mannschaft hat sich das erarbeitet. Und das erlaubt uns auch in solch hektischen Situationen, den Kopf über Wasser zu halten und im Moment zu bleiben. Diese knappen Spiele können in beide Richtungen gehen. Ich bin aber froh, dass sie ein paar Mal in Folge in unsere Richtung ausgeschlagen haben.“ – Benka Barloschky, Headcoach der Veolia Towers

„Wir haben heute einfach nicht unsere Identität gefunden. Die Hamburger sind eine gute Mannschaft und haben in der Schlussphase ein paar wichtige Würfe getroffen, vor allem Brae Ivey konnten wir hier nicht stoppen. Wenn sie leichte Körbe erzielen, dann wird es schwer. Wir haben uns zu viele Ballverluste erlaubt. Wenn wir das abstellen, werden wir auch wieder erfolgreich sein.“ – Osun Osunniyi, Center der MLP Academics

„Wir haben heute sehr viel Herz als Mannschaft gezeigt. Die Erfahrung von mehreren engen Spielen hat uns geholfen. Heidelberg hat ein großartiges Team, sie haben es uns schwer gemacht. Wir schauen nicht auf die Tabelle, wie es unser Coach immer sagt, sondern wir wollen so hoch wie möglich klettern. Es geht darum, dass wir in jedem Spiel unser Bestes geben. Ich danke den Coaches und meinen Teamkollegen, sie setzen viel Vertrauen in mich.“ – Brae Ivey, Combo Guard der Veolia Towers

Nächstes Spiel:

28. Spieltag, 11. März (Freitag, 20 Uhr): MLP Academics Heidelberg – SYNTAINICS MBC.

Erscheinung
exklusiv online

Orte

Heidelberg
Mannheim
Altlußheim
Angelbachtal
Bammental

Kategorien

Basketball
Sport
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto