Das war doch einmal eine runde Sache: Kein Team der HG Oftersheim/Schwetzingen ging am letzten Wochenende geschlagen vom Handballfeld. Es gewannen sogar fast alle. Einzig die B-Jugend gab in Coburg einen Punkt ab, der sich dann doch fast als Niederlage anführt, hatte der Gast doch fast durchgehend geführt und sich erst in den letzten zehn Minuten die Creme von der Buttertorte nehmen lassen.
Die B1 eröffnet und beschließt auch den nächsten Heimspieltag am Samstag um 14 Uhr mit der Bundesliga-Partie gegen den TV Bittenfeld in Schwetzingens Nordstadthalle. Alle anderen Nachwuchsteams sind schon in der Vorbereitung auf die Qualifikationen. Und im Aktivenbereich herrscht Osterpause, außer bei der „Ersten“. Denn Handball mit HG-Beteiligung gibt es dann nur noch ab 20 Uhr im fernen Landshut, wo das Drittliga-Team sein Konto weiter etwas aufstocken möchte.
HG-B: Philipp, J. Wolf; Mehlis, Baldauf, Auth, Jäger (7), Rohr (3), D. Summ, Kuhlee (2), Brombach, A. Summ (2), Schmitt (8/4), Dudziak (2), Derr (2), Hoberg (2), R. Wolf (1)
Einen Gang zurückgeschalten hat die HG Oftersheim/Schwetzingen im Handballspiel gegen Drittliga-Rivale Sandweier aus Baden-Baden zu keiner Zeit. Sie gewann mit 37:25 (22:14) überlegen. Aber zunächst hat sie innegehalten in Andacht an den kurz zuvor verstorbenen Karlheinz Urschel, nach dem auch ihr Hyänenmaskottchen „Wutschi“ benannt ist. Dies ging auch HG-Trainer Christoph Lahme sehr nahe, wie er später im Trainergespräch bekannte und zunächst nicht auf die obligatorische Frage zum Spiel einging: „Es war ein schwieriger Anfang für mich. Und es ist aller Ehren wert, was die Mannschaft zum Andenken für Karlheinz geleistet hat, den ich so noch nie beim Vornamen nannte.“
Und dies begann vom Start weg. Ein erstes Tor der Gäste vom Anspiel weg, wurde umgehend neutralisiert. TVS-Coach Sandro Catak setzte in seinen Angriffsbemühungen durchgehend auf das Spiel Sieben-gegen-Sechs. Erst nach über einer Viertelstunde und etlichen Treffern in den leeren Kasten erklärte er dieses Vorgehen per Auszeit zum Auslaufmodell. Das führten die Hausherren 11:6 (17.). Und es folgte die nächste schwere Phase für seine Jungs, die in Überzahl Florian Burmeister manndeckten. Trotzdem hämmerte der Rückraummann zwei Bälle in die Maschen.
Burmeister verlängert
Er schilderte später, wie er sich durch die Reha nach seiner Verletzung gekämpft hatte. Dies nahm Sportvorstand Martin Schmitt zum Anlass zu verkünden, „dass wir ‚Flo‘ noch ein weiteres Jahr bei uns behalten“, was mit großem Jubel im Foyer der Nordstadthalle quittiert wurde. Burmeister meinte nur: „Ich freue mich einfach. Ich habe viel Spaß mit diesem geilen Team.“Aber nicht nur Burmeister kann von hinten werfen. Es begann die Airtime von Leonard Zaum, der bis zur Pause vierfach traf, einmal siebenmeterreif gefoult wurde oder durch einfache Kreuzung Leon Haase in Szene setzte. Kurzum, es gelang fast alles. Einzig Tim Krauth von der halbrechten TVS-Seite war nicht ganz unter Kontrolle zu bringen (10). Dennoch gestatteten HG-Keeper Frederik Fauerbach, der auf seinen zuvor auch stark haltenden Kollegen Luca Berghoffer nach der Pause folgte, und seine Vorderleute dem Gegner nur noch elf Treffer. „Alles hat heute fantastisch funktioniert“, war Lahme zurecht stolz auf seine Truppe. „Wie es anders läuft, haben wir im Hinspiel gesehen, als wir uns dort haben unterbuttern lassen. Ich bin einfach glücklich – bis auf Herrn Urschel.“ Sein Gegenüber Catak gestand ein: „Wir waren in allen Teilen unterlegen, zeigten keine Gegenwehr, hatten keine Torwartleistung. Wir sind enttäuscht, hatten uns ein anderes Spiel vorgenommen.“ Außerdem seien 37 Gegentore auch noch ein neuer Negtivrekord.
HG: Berghoffer, Fauerbach; Barthelmeß (9/4), Antritter (3), Wahl (1), Kern (1), Auth, Suschlik (1), Nauß, Durak (3), Burmeister (5), Stier (1), Bösing (4), Haase (2), Zaum (7).
Der Abend im Schwetzinger Handballtempel Nordstadthalle war nach dem Männer-Drittligaspiel bei Beet meets Ball schon etwas fortgeschritten. Da fiel das Frauen-Regionalliga-Team in kompletter Mannschaftsstärke in seinen Trikots dort ein. Die Rumpftruppe hatte das Kunststück fertiggebracht, dem Zweiten HC Schmiden/Oeffingen seine dritte Saisonniederlage zu verpassen. Sie hatte in Fellbach 27:23 (16:11) gewonnen.
Nur der Start gehörte den „Hausdamen“ (7:3/10.), dann übernahmen die Kurpfälzerinnen das Kommando und hatten über 8:8 (16.) bis zur Pause sich schon ein ordentliches Polster zurecht gelegt. Es war ein Vorsprung, der nie mehr in Gefahr geraten sollte (18:24/50.) und nur gegen Ende ein wenig schmolz.
HG-Trainer Carsten Sender wusste seine Freude kaum zu bändigen, aber sehr wohl in Worte zu fassen: „Wir haben das Unmögliche möglich gemacht. Es liegt ein sehr strukturiertes und emotionales Spiel hinter uns. Über Line Patschke haben wir eine versetzte 5:1-Deckung gespielt, die insbesondere durch die weltüberragende Leistung von Stella Giehl im Tor die Grundlage für diesen einzigartigen Sieg war. Getragen vom Siegeswillen haben wir phasenweise Handball am Limit gespielt.“ Besonders hervorheben wollte er dabei noch Anna Widmaier: „In diesem, ihrem letzten Spiel für uns hat sie noch einmal ihre überragenden Fähigkeiten gezeigt, acht Netze bei neun Versuchen.“
Doch was ist dieser Sieg jetzt Wert? Denn TuS Steißlingen, Konkurrent im Abstiegskampf siegte ebenso überraschend gegen Spitzenreiter Schutterwald. Da die HSG Leinfelden/Echterdingen seinerseits Heiningen unterlag, sind HG, TuS und die HSG von der Filderebene punktgleich. Bei der HSG war diese Konstellation vorhergesehen worden: „Die Konkurrenten Steißlingen und Oftersheim/Schwetzingen könnten nach Zählern zwar theoretisch noch gleich ziehen, doch hätten unser Filder-Team in diesem Fall im direkten Vergleich die Nase vorn.“ Deshalb wurde dort letzte Woche schon der Klassenerhalt gefeiert. „Wir als Achter der Liga mit 22 Pluspunkten müssen den Ausgang der Aufstiegsrunde zur 3. Liga abwarten. Schutterwald und Schmiden/Oeffingen müssen sich dort beweisen“, hoffen Sender, sein Team und die gesamte HG. „Hätten wir heute verloren, wären wir sicher abgestiegen. Dieses Szenario hat nun Pforzheim und eventuell Herrenberg, trotz ihrer Siege gegen Göppingen und Neckarsulm erwischt. Also abwarten.“
HG: Walther, Gudenau-Giehl; F. Sender (1), Schütz (1), Haupt (3), Li. Magnus, Wiemaier (8), Zachert (6/1), Le. Magnus (4), Patzschke (1), Kolb (4/3).
Von Anfang Vollgas sollte sein Team geben, dem Gast die Lust am Mitspielen nehmen, lautete eine Vorgabe von Trainer Alexander Lemke. Sein Handball-Oberliga-Team beherzigte dies auch gegen die HSG Weschnitztal, aber zunächst nur für eine gewisse Zeit. Vielleicht wollte es seinen Gegner aus dem Odenwald nicht zu früh vergrämen. So war es bis zum 38:29 (17:16) dann doch ein Weg mit kleinen Umleitungen.
Doch die wurden nach der Pause recht schnell beseitigt. Mit frischem Elan wurde die HSG überrannt. Diese schwächte sich teilweise selbst, da sie sich in der Deckung oft nur mit zu harten Fouls zu wehren wusste (6:16 Strafminuten inklusive zweier Roter Karten)
HG: Meyer, Weingärtner; Maurer (3/3), Auth (1), Schmid (1), Nauß (5), Fichtner, Kirsch (1), Thüre (2), Braun (3), Rothardt (7), Kuhlee (6), Ihrig, Zimprich (8).
Einen Start-Ziel-Sieg legte die HG Oftersheim/Schwetzingen noch einmal zum -Saisonabschluss in der Jugend-Bundesliga Handball hin. Mit 38:29 (18:16) schickte sie HT München zurück auf die Heimreise. Nach starkem Start (8:4) schien der Hausherr etwas zu wanken (14:13). Doch nach dem Seitenwechsel war die Abwehr auf Zack. Über 21:17 wurde auf 24:18 gestellt (38.). Leichte Fahrlässigkeiten im Gefühl des sicheren Erfolges ließen den Vorsprung zunächst nicht weiter anwachsen (29:25). Doch der energische Schlussspurt geriet dann zu einer recht einseitigen Angelegenheit. (mj)
HG: Meyer, Weingärtner, Sakota; Hell (7), D. Huljak (7/3), Hepp, Schmitt (1), V. Huljak (3), Kuhlee, Menz (2), Schreiber (5), Walter (2), Götz (2), Ihrig (1), Angel (8), Wolf.