Vor seiner Werkstatt reiht sich ein Grabstein an den nächsten, dazwischen gibt es weitere, kleine Kunstwerke zu entdecken. Dort, gleich neben dem Haupteingang zum Durlacher Bergfriedhof, hat Steinmetz- und Steinbildhauermeister Ralf Löffler seinen Betrieb. 2002 hat er die Grabmale Löffler GmbH vom Vater Werner übernommen, der sie seit 1964 geführt hatte.
„Mit zwölf Jahren war mir klar, dass ich Steinmetz werden will“, erinnert sich Ralf Löffler. Damals habe er bereits das „INRI“ auf das Wegkreuz in Wöschbach, das in der väterlichen Werkstatt gestaltet worden war, gehauen.
Gerade die künstlerische Arbeit habe ihm schon immer gut gefallen. „Manchmal bekommen wir den Auftrag, Grabsteine zu gestalten, die zur Persönlichkeit des Verstorbenen passen“, berichtet er. Das setze Gespräche mit den Angehörigen voraus, nach denen er einige Entwürfe fertige. Auf deren Basis werde dann der Auftrag erteilt. „Es macht sehr viel Freude, das umzusetzen“, sagt er. „Wenn die Kunden dann zufrieden sind, weil es gut aussieht, dann bin ich es auch.“
Oft würden kleinere Ornamente als Schmuck auf dem Grabstein gewünscht. Er gestaltet Rosen, Betende Hände oder die beiden Zeigefinger an den Händen auf dem Deckenfresko von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle und vieles mehr. „Wir haben auch schon für einen verstorbenen Angler einen kleinen Angler mit Angel und Fisch auf den Grabstein gesetzt“, so Ralf Löffler.
Ein weiteres kreatives Betätigungsfeld hat er im Badezimmer entdeckt: „Ich mache Waschbecken und Wasserhähne aus Stein“, sagt er und führt die staunende Berichterstatterin zu einem, nun, Kunst-Ensemble aus schwedischem Granit, in dem Wasser aus einem großen schwarzen Steintropfen in eine Miniflusslandschaft fließt. Auch eine ganze Menge zweckfreier Kunstwerke haben Ralf Löffler und sein Team schon geschaffen, Köpfe, Figuren, Wegkreuze, Brunnen, etwa in Waldbronn-Busenbach, Denkmale für die Kübelscheißer in Grünwettersbach und die Hottscheck-Hexen in Grötzingen ...
Zwei Steinmetze und zwei Hilfskräfte arbeiten derzeit in der Werkstatt mit Ralf Löffler zusammen. „Es ist sehr schwer, ausgebildete Leute oder Auszubildende zu finden“, sagt er. Dabei sei es doch so ein schöner Beruf, in dem die Arbeit durch viele rückenschonende Hilfsmittel wie Kräne und Sackwaage erleichtert werde. Das Wichtigste sei, dass die auszubildende Person ein bisschen künstlerisch veranlagt sei, ein bisschen zeichnen könne, räumliches Vorstellungsvermögen und ein Gespür für dreidimensionales Arbeiten habe. „Ein Auszubildender muss vor allem engagiert sein und Lust haben, zu arbeiten und den Beruf zu erlernen“, sagt er. „Wir arbeiten kreativ und am Ende des Tages sehen wir, was wir geschafft haben. Und wir können es sogar noch unseren Enkeln zeigen. Wenn es regnet, arbeiten wir drinnen, und wenn es schön ist, können wir draußen sein.“ Offenbar sieht das sein Sohn genauso: Lauro Löffler, 18 Jahre alt, ist derzeit bei einem Steinmetz und Steinbildhauer in Ettlingen in Ausbildung. (rist)
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