Liebe Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates,
werter Herr Oesterreich als Vertreter der Presse,
meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Neckarmühlbach, Hochhausen und Haßmersheim,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
die Einbringung eines Haushaltsplans ist immer ein bedeutender Moment. Denn dieser Plan gibt vor, was wir uns im laufenden Jahr leisten können, wo wir investieren und wo wir sparen müssen.
Die Zahlen, die ich Ihnen heute vorlege, lassen keinen Zweifel: Die fetten Jahre sind auf absehbare Zeit vorbei. Die weltweiten Konflikte mit den daraus resultierenden Preissteigerungen, die erhöhten Kosten der Energieerzeugung und ganz sicher auch die politischen Entwicklungen der letzten Jahre in Berlin haben dazu mit beigetragen.
Aber wir geben uns nicht der Resignation hin – sondern müssen auf dem eingeschlagenen Investitionspfad bleiben. Wir investieren – dabei klug und nachhaltig in die Zukunft unserer Gemeinde und gleichzeitig müssen wir, wie man so schön sagt, den Gürtel enger schnallen.
Erste Hinweise dazu in meiner Haushaltsrede, bevor unser Kämmerer Stefan Salen in gewohnter Art und Weise das Zahlenwerk näher vorstellen wird. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die bei der Haushaltsplanaufstellung beteiligt waren, bedanken. Insbesondere der Mannschaft des Rechnungsamtes um Stefan Salen, die trotz krankheitsbedingter Personalausfälle, unvorhergesehener aufgetauchter Mehrarbeit sowie dem Dauerbrenner „neue Grundsteuer“ diesen Haushalt, in einem für die Gemeinde schwierigen Umfeld, mit der gewohnten Sorgfalt vorbereitet haben.
1. Ein Blick zurück:
Bevor wir über den Haushalt 2025 sprechen, müssen wir auf die letzten Jahre zurückblicken. Ich wiederhole mich gerne, wenn ich sage: Das Investitionsvolumen, das wir in den letzten Jahren gestemmt bzw. angestoßen haben, gleicht eher dem einer Großen Kreisstadt als dem einer 5.000-Einwohner-Gemeinde wie Haßmersheim.
Aber dieses Tempo – das kann ich Ihnen nach meiner bisherigen Zeit im Amt sagen – ist nicht selbstverständlich. Man kann sagen, wir bewegen uns permanent auf der Überholspur. Doch mit hoher Geschwindigkeit kommt auch ein hoher Verschleiß. Und es wäre unehrlich, zu behaupten, dass dabei nicht auch Dinge auf der Strecke geblieben sind.
2. Die Realität 2025: Ein Haushalt zwischen Sparen und Investieren
Nun stehen wir an einem Wendepunkt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich verschlechtert. Die dramatisch eingebrochene Gewerbesteuer 2024 – am Ende blieben nur 43.700 Euro übrig, statt der ursprünglich geplanten 1,85 Millionen Euro – hat gezeigt, wie fragil unsere Einnahmesituation ist. Dies bedeutet 2025:
Das bedeutet: Wir müssen Maßnahmen klug priorisieren.
Doch so wichtig Einsparungen sind – Sparen allein bringt uns nicht weiter. Deshalb investieren wir weiter gezielt in die Zukunft:
3. Die Zukunft gestalten: gezielte Investitionen für eine starke Gemeinde
Trotz aller Herausforderungen gibt es drei klare Investitionsschwerpunkte für 2025:
1. Wirtschaftsförderung und Gewerbeansiedlung
2. Bildung und Kinderbetreuung
3. Sanierung und Erhalt der kommunalen Infrastruktur
All diese beispielhaften Maßnahmen sind notwendig, um den Substanzverlust unserer Infrastruktur zu stoppen. Es sind keine „Luxusprojekte“, sondern Investitionen in die Daseinsvorsorge.
4. Gemeinsame Lösungen finden: Vorschlag einer Haushaltsstrukturkommission
Angesichts der angespannten finanziellen Lage müssen wir nachhaltige Lösungen erarbeiten. Deshalb schlage ich vor, eine Haushaltsstrukturkommission aus Gemeinderat und Verwaltung einzurichten, die unabhängig vom Tagesgeschäft des Gemeinderates arbeitet.
Nur gemeinsam können wir diese Herausforderungen meistern. Denn schon Kennedys Lieblingszitat lautet: „Niemand weiß so viel wie wir alle zusammen.“
5. Danke an alle, die unsere Gemeinde stark machen
Zum Schluss ist es mir ein persönliches Anliegen, Danke zu sagen:
Es ist unsere Aufgabe, Haßmersheim weiterhin als lebenswerte und wirtschaftlich starke Gemeinde zu gestalten. Das gelingt nur, wenn wir wie bisher gemeinsam an einem Strang ziehen – Gemeinderat, Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürger. Dazu folgt auch im 2. Quartal eine Einwohnerversammlung.
Ich bitte Sie daher um Ihre Unterstützung für diesen Haushaltsplan in diesen schwierigen Zeiten.