Am vergangenen Samstag lud das Symphonische Blasorchester des Musikverein Binswangen zum Herbstkonzert in die Sulmtalhalle in Erlenbach ein. Eine mehrmonatige Vorbereitungsphase des großen Orchesters mündete unter dem Motto „Quintessenz der symphonischen Blasmusik“ in einen Abend voller beeindruckender Werke namhafter Komponisten. Mit einer kraftvollen und dennoch filigranen Technik überzeugten die Musiker in allen Registern mit ihrem Können.
Der Abend wurde eröffnet mit dem US-Komponisten James Barnes und seiner Symphonic Overture Op. 80. Das Werk war eine Auftragsarbeit, die zur Feier des 50-jährigen Jubiläums der United States Air Force Band entstand.
Das nächste Stück vom englischen Komponisten Philip Sparke war die 1985 vollendete Suite „Year of the Dragon" – ein äußerst anspruchsvolles Werk, das zum 100. Jahrestag der Gründung der walisischen Blaskapelle Cory Band in Auftrag gegeben wurde. Der Titel ist eine Anspielung auf den roten Drachen, der auch auf der walisischen Flagge abgebildet ist und als das Symbol von Wales bezeichnet werden kann.
Vor der Pause wurde der Marsch der Komödianten & Springtanz aus der zweiten Oper von Bedřich Smetana arr. von Vladimir Studnicka präsentiert, eine heitere Begebenheit über die Liebe zweier junger Leute. Hier tritt ein Wanderzirkus auf, wobei der Marsch der Komödianten und der nachfolgende Springtanz meisterhaft charakterisiert wurden. Nach diesem Stück konnte man beschwingt und leicht in die Pause gehen.
Die zweite Hälfe des Konzerts begann mit La Quintessenza, einem Werk des niederländischen Komponisten Johan de Meij, mit dem das Blasorchester in mehreren Varianten zum Wesen der musikalischen Materie vorgedrungen ist, was auch dem Abend seinen Namen gab.
Nach mehreren internationalen Größen wurde nun der deutsche Komponist Rolf Rudin präsentiert mit „Der Traum des Oenghus, Part I.“ – einer irischen Sage, in der dem Königsohn Oenghus nachts im Schlaf ein Flöte spielendes Mädchen erscheint, in das er sich verliebt.
Armenian Dances Part I, ein Klassiker und Meisterwerk von Alfred Reed, war die letzte offizielle Darbietung des Abends. Eindrucksvoll wurde die symphonische Rhapsodie vorgestellt.
Nach dem Ende des offiziellen Programms forderten die Zuhörer mehr und konnten nur mit zwei wunderbaren Zugaben zufriedengestellt werden: mit dem unvergesslichen, stimmungsvollen Irish Tune from County Derry und dem Marsch Semper Fidelis, dem offiziellen Marsch des United States Marine Corps.
Wir haben die Konzertzeit wieder sehr genossen. Einen ganz herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben: in der Logistik, bei der Bühnendekoration, bei den Orchestervorständen, bei allen Sponsoren, und bei allen engagierten Helfern. Ganz besonderen Dank gilt unserem Dirigenten Dominique Civilotti für seine wunderbare Stückauswahl, für seine spannende Einführung der ausgewählten Stücke, für seine Geduld und sein Engagement sowie bei unserem Super-Publikum in Erlenbach.